Entwurf und Bauleitung; Eisenbahn hochbausektion Ulm. XII. Jahrgang Bahnhof Hochdorf. Verwaltungs gebäude. Ansicht. Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen Stuttgart, 28. Januar 1915 Inhalt: Neue Hochbauten der Württ. Eisenbahnverwaltung in Oberschwaben. — Vereinsmitteilungen. — Kleine Mitteilungen. — Bücher. Neue Hochbauten der Württ, Eisenbahnverwaltung in Oberschwaben. Die vor einiger Zeit erfolgte Fertigstellung des zwei ten Gleises auf der Strecke Ulm-Friedrichshafen, das eine nahezu zehnjährige Bauzeit erfordert hat, mag als An laß dienen, von den zahlreichen neuen Bahnhofgebäuden, die im Zusammenhang mit den Erweiterungen der Gleis anlagen in den letzten Jahren im Oberland entstanden sind, einige Beispiele im Bilde vorzuführen und den Fachge nossen über diese Bauten näheres mitzuteilen. Von dem Gesamtaufwand für die Erbauung dieses zweiten Gleises im Betrag von rund 18 Millionen Mark entfallen auf die Hochbauten rund 1260000 Mark, ln der Mehrzahl der Fälle traten die Neubauten an die Stelle von vorhandenen, älteren Stationsgebäuden. An einer Reihe von Orten wurden jedoch auch neue Haltestellen errichtet, nämlich in Donautal, Dellmensingen, Hochdorf a. d. Riss, Wattenweiler, Weißenau, Oberzell und Ger- bertshaus. Die alten Bahnhofgebäude reichten für die Bedürfnisse des stetig wachsenden Verkehrs nicht mehr aus. Sie stammten zumeist noch aus der Zeit der ersten Bahnbauten im württembergischen Oberland, so wurde z. B. die Strecke Ravensburg-Friedrichshafen im Jahre 1847, Biberach-Ravensburg 1849 und Ulm-Biberach 1850 fertiggestellt. Ihrem Alter entsprechend waren diese Ge bäude vielfach in mangelhaftem baulichem Zustand, zumal sie seinerzeit in Holzfachwerk erbaut wurden. Auf einer Reihe von Stationen ergab sich die Not wendigkeit des Abbruchs der alten Gebäude überdies aus der Anordnung der neuen Gleisanlagen. Wie die Abbildungen zeigen, haben die einzelnen Sta tionsgebäude, den besonderen örtlichen Bedürfnüssen ent sprechend, in der Qrundrißanordnung eine manigfaltige Ausbildung erfahren. Die kleinsten Anlagen beschränken sich auf ein Dienstzimmer mit Fahrkartenschalter und einen Warteraum. Hiezu treten je nach Bedürfnis ein weiterer Warteraum und besondere Räume für den Vor stand, die Kasse und das Gepäck. Gegen den Bahnsteig erhielten sämtliche Gebäude eine überdeckte, offene Vor halle. In sämtliche Bahnhofgebäude wurde außerdem die Wohnung des Vorstands, in die größeren Gebäude noch eine 2. Dienstwohnung eingebaut. Die Güterschuppen mit Verladerampe sind entweder dem Verwaltungsgebäude seitlich angegliedert wie in Einsingen, Essendorf und Dur- Bahnhof Hochdorf. Verwaltungsgebäude. Grundriß. i