BAUZEITUNG Nr. 14/15 m Andenken an ihr Todesopfer für das Vaterland auf fernste L Zeiten lebendig zu erhalten. Für Architekten und Bild hauer würde es eine dankbare Aufgabe sein, solchen Gedächtnisstätten in der freien Natur durch sinnbildliche Werke eine besondere Weihe zu verleihen. Hienach dürfte es ratsam erscheinen, daß in der Er richtung eigentlicher Kriegsdenkmäler eine weise Selbstbeschränkung beobachtet werde, und daß nicht jede größere und mittlere Stadt sich von dem Ehrgeiz leiten lassen möge, ein solches Denkmal auf einem öffentlichen Platze oder in Parkanlagen ihr eigen zu nennen. Dafür werden vornehmlich Gründe sozialpolitischer Natur sprechen; denn alle Länder und Städte werden zu nächst ihr ganzes Wollen und Können der Fürsorge für die Kriegsbeschädigten, für die Witwen und Waisen der Gefallenen, für das Wohnbedürfnis und das Arbeitsfeld der aus dem Felde Heimkehrenden zu widmen haben und an die Errichtung öffentlicher Denkmäler erst denken dürfen, wenn sie diesen nächsten und heiligsten Pflichten gerecht geworden sind. Wie glücklich auch immer der Friedensschluß die berechtigten Erwartungen Deutschlands und seiner Ver bündeten erfüllen möge, wäre es zu wünschen, daß nur die großen Bundesstaaten und die bedeutendsten Städte sich entschließen würden, das Herrliche und Große, was das Reich in seiner tiefsten Erschütterung, zugleich aber auch in seiner höchsten Erhebung zu vollbringen ver mocht hat, in einem öffentlichen Denkmal der Nachwelt zu bewahren. Sollte ein solches Erinnerungsmal das Gepräge eines nationalen Werkes erhalten, so würden sich die bildenden Künste zu einheitlichem Wirken verbinden müssen. Für die Architektur kann es keine höhere Ideal aufgabe geben, als in einem Friedensdom oder in einer Ehren- und Gedenkhalle weihevolle Räume zu schaffen, in denen bei der Wiederkehr der Tage der Siege und des Friedensschlusses demütige Andacht sich im Dankgebet zu Gott erhebt und vaterländische Begeisterung in feier lichster Form zum Ausdruck kommt. Die Kunst des Bild hauers würde berufen sein, solchen Bauwerken außen und innen bedeutsamen Schmuck zu verleihen und durch Bild nisse in Stein und Erz all die Männer zu ehren, die durch Rat und Tat die gewaltige Rüstung geschaffen haben, die Deutschland unüberwindlich macht, und dem unsterb lichen Verdienst der Feldherren gerecht zu werden, die das Volk in Waffen von Sieg zu Sieg geführt haben. Der Malerei würde mit dem Reichtum ihre Ausdrucks fähigkeit die dankbare Aufgabe werden, ein Bild von all den denkwürdigen Geschehnissen der großen Zeit von den Ruhmestaten unserer Wehrmacht zu Lande, zu Wasser und in den Lüften zu geben und anschaulich zu machen, wie wissenschaftliche Forschung und technischer Er findungsgeist diese Macht gesteigert, wie Opferfreudigkeit, selbstlose Hingebung und weitblickende, hilfsbereite Für sorge es vermocht haben, die Lasten, die der Krieg auf erlegt hat, leichter zu tragen, die Wunden, die er ge schlagen hat, wieder zu heilen.