BAUZEITUNG Nr 22,23 Rundschau. Württembergischer Ingenieurverein. In der Sitzung vom 20. Mai hielt Herr S ü s k i n d einen Vortrag über die StaatsgestaltungnachWalther Rathenau. Die wertvolle Arbeit wird in den Vereinsmitteilungen zum Abdruck gelangen. Alsdann gab Herr Graf den Schluß bericht des vom Verein eingesetzten Rathencn-Ausschusses. — In der Sitzung vom 27. Mai berichtete Herr Stückle über Erfahrungen mit Dichtungsmateria lien, namentlich solchen, die in Ermangelung ausländi scher Rohstoffe während der Kriegsjahre hergestellt wur den und von denen manche auch jetzt und in fernerer Zeit brauchbar erscheinen. Auch dieser Bericht, der sehr viele Anregungen birgt und wohl erstmals eine Zusammenfas sung von Erfahrungen mit Dichtungsmaterialien gibt, wird in den Vereinsmitteilungen veröffentlicht werden. An den Vortrag schloß sich eine interessante Aussprache, an der sich die Herren Hänssgen, Baumann und Stückle be teiligten. Kohlenvorkommen bei Höhenmoos, Oberbayern. Die neuen Funde und Ergebnisse des Kohlenvorkommens bei Höhenmoos am Samerberg berechtigen nach fachmänni schem Gutachten zu den besten Hoffnungen. Die Auf schlußarbeiten nehmen einen günstigen Verlauf. Das bis jetzterschürfteKohlenfloz zeigt bereits eine Kohlenmächtig keit bis 0,30 Meter und eine Flözöffnung von 0,30 bis 0,53 Meter. Im Felde Franziska sind durch den Betriebsleiter, Ingenieur Bielik weitere Kohlenschichten entdeckt worden. (Bayer. Staatszeitung.) Neue Kupfervorkommen im Harz. Zwischen Blanken burg (Harz) und Altenbrak wurden neue Kupferlager von einer ungewöhnlichen Ausdehnung erbohrt. Die Verhüt tung der Erze ergab eine Hoch Wertigkeit von 15 bis 25 Prozent. Der „Saalezeitung“ zufolge versichern Fachleute, daß nach sorglicher Berechnung bei dem neuen Kupfer vorkommen die Erzeugungsziffer der Mansfeldschen Ge werkschaft erreicht, ja übertroffen werden könne. Stuttgart. Eine 10 Millionen-Anleihe zu 4 Prozent ist aufgelegt worden und soll diese für Erweiterung des Gas- und Elektrizitätswerks, für Grunderwerbungen und für Wohnungs- und Krankenhausbauten Verwendung finden. Kleinbottwar. Eine von Professor Martin Elsässer-Stutt gart entworfene Gedächtnistafel für die 25 gefallenen Söhne der Gemeinde wurde dieser Tage eingeweiht. Vereinsmitteilungen. Württembergischer Baubeamten-Verein. Durch Be schluß unserer Mitgliederversammlung ist der Vereins beitrag von Mk. 8.— auf Mk. 12.— pro Jahr einschl. Lie ferung der Bauzeitung erhöht worden. Diejenigen Mit glieder, die die Bauzeitung nicht durch unsern Verein be ziehen, bezahlen nach wie vor Mk. 4.—; für die Leser des Gewerbeblattes kommt hiezu noch ein Zuschlag von Mk. 1.—. ln Anbetracht der hohen Druckkosten und Post gebühren muß dieses Jahr von der sonst üblichen Ueber- sendung der Zahlkarten mit Vordruck Abstand genommen werden. Wir bitten unsere Mitglieder den Beitrag mittelst gewöhnlicher Zahlkarte auf unser Postscheckkonto N. 4047 einzuzahlen; der Posteinlieferungsschein dient als Quit tung. Der Vereinskassier: Dietz, Kemerstr. 49, Stuttgart. Württ. Baubeamten-Verein. Gemäß dem in der letzten Mitgliederversammlung gefaßten Beschluß, wonach der Ausschuß bezw. Vorstand beauftragt wurde, die Umgestal tung des Vereins in die Wege zu leiten, fand am Samstag, den 12. ds. zwischen den Vorstandsmitgliedern unseres Vereins und den hiezu geladenen Vertretern der Vereini gungen mittl. techn. Beamter in Staat, Gemeinde und Amts körperschaft eine unverbindliche Aussprache statt. Das Ergebnis derselben kann dahin zusamraengefaßt werden, daß sämtliche Anwesenden sich darüber im klaren waren, daß nur durch einen engen Zusammenschluß aller mittl. techn. Beamten die Möglichkeit geschaffen wird, die uns z. Z. beschäftigenden äußerst wichtigen Fragen zum Wohle unseres Standes zu lösen. Auf welche Art und Weise die ser Zusammenschluß zu erfolgen hat, soll auf einer wei teren Zusammenkunft besprochen und beschlossen werden. Die Vertreter der in Betracht kommendenVereine werden in der Zwischenzeit Gelegenheit haben, mit ihren Mitgliedern darüber Rücksprache zu nehmen. D. Verein der Bauamtswerkmeister und Bauwerkmeister bei der Finanzverwaltung. Unsern Mitgliedern zur Nachricht, daß am Donnerstag, 27. Mai der Staatstechnikerverband gegründet wurde. Wir hoffen, daß dieses engere Zusam menarbeiten von höheren und mittleren Baubeamten zum Segen des ganzen Technikerstandes werden möge. Die Einteilung des mittleren Baubeamten in die neue Gehalts ordnung und die. damit verbundene Amtsbezeichnung „Oberbausekretär“ hat böses Blut erregt. Im Benehmen mit den Kollegen anderer Verwaltungen und dem Bau meisterverein haben wir 2 Eingaben verfaßt und abgesandt, welche Aenderungen der Mißstände anstreben und gehen diese Eingaben demnächst den Vertrauensmännern der ein zelnen Aemter zu, mit der Bitte um Eröffnung an sämtliche Kollegen ihres Amtes und alsbaldige Zurückgabe. Auf unsere Eingabe an das Finanzministerium wegen Aender- ung des Beamtenbeirats, wurde uns der Bescheid, daß gegenwärtig Mustervorschriften für Neubildung der Be amtenvertretungen in Ausarbeitung seien und daß diese Neubildung so bald erfolge, daß sich eine Aenderung des jetzigen Beirats wohl erübrige. Bücher. Der moderne Baustil. Von Dr. Ing. Eugen Ehmann. Ein Beitrag zur Klarstellung des Wesens der neuen Archi tekturen im Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Stuttgart, Verlag von Julius Hoffmann. Preis 5 Mark. An Hand der bedeutendsten Bauwerke der letzten 25 Jahre wird hier zum ersten Male der Versuch gemacht, diejenigen baukünstlerischen Bestrebungen klarzustellen, die zu einer stilistischen Formkultur führen. Die zur erfolgreichen Untersuchung notwendigen allgemeingültigen Stilprin zipien werden entwickelt und der Unterschied zwischen Kunst- und Stilwert klargemacht. An vielen modernen Einräumen und Raumhaufen werden besondere moderne Stilmerkmale gewonnen durch die konzentrierte Erfassung der modernen Raumorganisation. Der Abschnitt über die Baugesinnung führt tief hinein in die schwerwiegenden sozialen Probleme unserer Zeit; die niederziehenden Wir kungen des seelenverödenden Materialismus und einsei tigen Krämergeistes werden aufgedeckt. Die gründliche Arbeit wird dem Fachmann wie jedem Kulturarbeiter reiche Anregung und Förderung geben. Fragekasten. Anfrage: „Gibt es ein sicher wirkendes Mittel zur Ver nichtung des Holzwurmes in Möbeln?“ Antwort: Der sogenannte Holzwurm (Larven verschie dener Insekten, von Bohrkäfer, Holzwespe) kann durch längere und öfters wiederholte Einwirkung von Schwe felkohlenstoff (sehr feuergefählich u. übelriechend) getötet werden. Man träufle die Flüssigkeit mit einer Glas pipette in die Wurmlöcher ein. Dieselbe Wirkung soll auch durch Salzsäure oder durch heiße Natronlauge zu er zielen sein. S. Zur Beachtung! Ein Inhaltsverzeichnis für den Jahr gang 1919 ist nicht zusammengestellt worden, vielmehr ist in Aussicht genommen dasselbe mit dem Jahrgang 1920 zu vereinigen. V»rantwortI.; Karl Schüler. Stuttgart. Druck: Q. Stürner, Waiblingen. Druck: Gustav StOrner !■ Waiblingen.