66 BAUZEITUNO Nr. 29/30 besondere Berücksichtigung nicht eintritt, kaum mehr er leben könnten, daß sie in die Beförderungs- bezw. End stellung einrücken, so müssen wir ihm verraten, daß bei der jetzigen Eingruppierung der mittleren Techniker, selbst bei Schaffung einer unverhältnismäßig hohen Zahl gehobener Stellen, es auch ihnen nicht möglich sein wird, restlos in gehobene Stellen zu kommen. Die End- und Spitzenstellen werden ja ohnehin nur für die Beamten bei den Oberbehörden erreichbar sein, die Beamten der Bezirksbehörden haben sich heute schon da mit abgefunden, daß diese Stellen in Wirklichkeit für sie nicht existieren. Der wurtt. Akademikerbund. Beherzigenswerte Worte enthält der Artikel in der Nr. 22-23 dieser Zeitung, und niemand würde sich auf richtiger freuen, als die mittleren Techniker, wenn diese Anschauungen in den Kreisen des Verfassers Allgemeingut wären. Leider ist er dort ein weißer Rabe, und leider bleibt den mittleren technischen Beamten zur Durch setzung ihrer Forderungen nichts übrig, als die Presse in Anspruch zu nehmen. Dabei sind wir der Meinung, daß die Fachpresse dazu bestimmt und berufen ist, auf Miß stände hinzuweisen und der gegenseitigen Aussprache zu dienen. Vielfach konnte die Erfüllung der bescheidensten Wünsche nur durch das Eintreten hervorragender Abge ordneter ermöglicht werden. Was wir erreichten, müßte im Kampf gegen die höheren Techniker, die uns kühl bis ans Herz gegenüberstehen, errungen werden. Wenn hier eine Wandlung zum Besseren möglich ist, so sind wir darüber erfreut. Die Tatsachen lassen das Gegenteil ver muten. Uns scheint, die höheren Techniker sind von einem Entgegenkommen, von einem Verstehenwollen un serer Lage zur Zeit weiter entfernt wie je. Der kleine Tropfen demokratischen Oels, der die Reichsbesoldungs ordnung schmackhaft machen sollte — die Spitzenstellen der unteren sind mit den Anfangsstellen der mittfpren und die Spitzenstellen der mittleren waren mit den Anfangs stellen der höheren Beamten je in einer Gruppe vereinigt —, wurde zwischen mittlerem und höherem Dienst be seitigt. weil die höheren Beamten nicht einmal in der Ju gend, in ihren Anfangsstellen, mit alten, tüchtigen, in den Spitzenstellen befindlichen mittleren Beamten gleichgestellt sein wollten. Am gründlichsten gingen hier unsere würft. höheren Techniker vor. Während im Verwaltungs- und Betriebsdienst eine bescheidene Zahl mittlerer Beamter in den höheren Dienst übernommen wurde, hat der mittlere Bautechnikerdienst, dank der Rührigkeit unserer Akade miker, keine solche Stelle zu verzeichnen, und das, obwohl die Bildungsdifferenz im bautechnischen Dienst tBauge- werkschule — Hochschule) geringer ist als im Betriebs dienst (Einjähriges, Fachkurs — Universität). Hier wird von den leitenden und von den entscheidenden Perso len immer nur dann von der Angleichung an die Verhältnisse im Reich gesprochen, wenn der mittlere Techniker benach teiligt ist. Wenn es sich aber darum handelt, uns die selben gehobenen Stellen wie den mittleren Technikern im Reich einzuräumen, dann ist das Wort „Angleichung“ den leitenden und entscheidenden Personen nicht be kannt, dann werden die Herren Akademiker in die Dienst- posten gesetzt, die im Reich die mittleren Techniker inne haben. „Es wächst der Mensch mit seinen höheren Zielen.“ Oder was sollen wir dazu sagen, wenn die im württ. Staatsdienst verbliebenen mittleren technischen Be amten in die neue Besoldungsordnung um eine Gruppe niederer als die ihnen vorher gleichgestellten Beamten eingestuft werden? Ist das die bessere Bewertung der umfassenderen Ausbildung oder die der größeren volks wirtschaftlichen Leistung? Wen trifft die Schuld, so fra gen wir, und wenn trifft die Schuld, wenn die Ausbildung mittlerer Techniker für Betriebsämter mit der Begründung, daß vorerst keine solchen Aemter mehr geschaffen werden, abgelehnt wird, und dann, einige Tage später, eine Verfügung ergeht, die höheren Techniker zur Ausbildung für Vorstandsstellen von Betriebsämtern und für die Stellvertreter solcher Vorstände, die im Reich mitt lere Techniker sind, auffordert. Wenn etwa die Absicht bestehen sollte, diese höheren Techniker an andere Länder abzugeben, so ist die Beschränkung auf eine bestimmte Zahl bei unserem Reichtum an höheren Technikern nicht verständlich. Oder sollen wir schließlich darin Demo kratie erblicken, daß jeder junge Beamte des höheren Dien stes künftig eine Reichsfreikarte erhält, die dem ältesten, in der Spitzenstelle befindlichen mittleren Beamten un erreichbar ist? Uns scheint, die Zeit nach der Revolution hat nur eingeebnet zwischen unterem und mittlerem Dienst, sie hat aber den Graben breiter und tiefer und die Mauer höher gemacht, die den mittleren vom höheren Dienst schon in der vorrevolutionären Zeit trennte. Daran dürfte auch der Staatstechniker-Verband nicht viel ändern. Er wird übrigens bald einen erheblichen Teil seiner Mitglie der durch den Uebertritt in den Reichsdienst und die Bil dung einer Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahn beamten und Anwärter verlieren. Soll er fruchtbringende Arbeit leisten, dann müssen wir zuvor Gewißheit darüber erhalten: Sind die höheren geprüften technischen Staats beamten bereit, mitzuwirken, das an uns begangene Un recht durch Einwirkung auf ihre in den leitenden und ent scheidenden Stellen befindlichen Kollegen zu beseitigen? Ist das nicht der Fall, dann ist der Verband von vorn herein nur eine Begräbnisstätte für die Wünsche der mitt leren technischen Beamten, dazu bestimmt, ihnen die Auf stiegsmöglichkeit zu unterbinden. Es wird dann sein wie bisher, wo über unsere Anliegen eben die in den höchsten Stellen befindlichen Mitglieder des Vereins der höher geprüf ten technischen Staatsbeamten entschieden. Diese sind aber von den Anschauungen, die in ihren Freundes- und Kolle genkreisen herrschen, mehr beeinflußt, als von den An schauungen der ihnen doch recht fern stehenden mittleren Techniker. Das muß immer zu Urteilen führen, die den Verhältnissen nicht gerecht werden. Deshalb fordern wir die Mitwirkung geeigneter mittlerer Techniker bei Bear beitung unserer Personalsachen und Standesangelegen heiten. r. Rundschau. Handwerkskammer Reutlingen. Bei den vor der Hand werkskammer Reutlingen abgehaltenen Meisterprüfungen haben u. a. folgende Bauhandwerker die Meisterprüfung bestanden und sich somit das Recht zur Anleitung von Lehrlingen erworben: M a u r e r : Karl Brack in Lustnau, Eugen Haasis in Ebingen, Friedrich Heinzmann in Kohl stetten, OA. Münsingen, Ernst Kurz in Tischardt, OA. Nürtingen, Albert Maurer in Oberndorf a. N., Paul Sauer in Betzingen bei Reutlingen; Maurer und Stein hauer ; Friedr. Lenz in Rohrdorf, OA. Nagold; S t e in hau e r : Christian Schaber in Freudenstadt; Zimme rer: Karl Bogner in Wäldenbronn, OA. Eßlingen, Friedr. Kappler in Kalmbach, OA. Neuenbürg, Johannes Schühle in Rosenfeld, OA. Sulz, Rochus Wolpert in Lautlingen, OA. Balingen, Wilhelm Frau in Lustnau, OA. Tübingen. Pfullingen. Dem hier gegründeten S i e d lungs verein traten 50 Mitglieder bei und zeichneten 50 000 Mark an Geschäftsanteilen. Wettbewerb. Rotfenburg a. N. Die Stadt fordert alle in ihren Mauern ansässigen oder dort geborenen Künstler auf, Entwürfe bis 15. September für ein Erinnerungsmal auf dem Ehren friedhof in der „Klause“ einzureichen. (Das weitere aus der Bekanntmachung im Inseratenteil.)