und Stände», aber ohne Erfolg; auch die Abfindung der Befehlshaber von Philipxs- burg mit monatlich 1200 fl. half nicht auf die Dauer, ja nicht einmal der Friedens- fchlufi brachte völlige Ruhe, daher 1648 eine schwedische, 1649 eine württembergische Besatzung in's Kloster gelegt wurde, die noch einen kleinen Philippsburgrr Einfall zurückzuschlagen hatte. Am 14. Oktober 1648 war nach endlosen Verhandlungen Maulbronn Württemberg zugesprochen worden, weil es schon 12. November 1627 in dessen Besch gewesen; Abt, Prior und Organist wichen als die letzten, zögernd und nicht ohne die Gebäude vorher noch zu beschädigen; 29. Januar 1649 erfolgte die Besitzergreifung und die Huldigung der noch übrigen 373 erwachsenen Amts- angehörigrn unter großer Bewegung. 1656 wurde die Llosterfchule wieder her gestellt. Vergleiche such die am Schluß angehängte Geschichtstafel. Die Hauptgebäude. Der Raum, den die zum Theil bis in die Zeit der Gründung zurückreichende Klostermaurr umschließt, ist 1000 Fuß lang, während seine Breite zwischen 400 und 450 Fuß schwankt. Die hohe und starke, noch gut erhaltene, von Thürmen beschirmte Mauer ist stellenweise noch mit dem bedeckten Umgang versehen uub läuft hinter dem tiefen, ganz ausgemauerten Graben, der von der Salzach unter Master gefetzt werden kann, und dessen Breite von 40 bis 60 Fuß und darüber beträgt. Sv ziemlich in der Mitte, über 500 Fuß vom Thor entfernt, erhebt sich die eigentliche Klosteranlage, im ganzen in einer Breite von 365 und in einer Länge von 430 Fuß; also in sehr bedeuleirder Ausdehnung, jetzt mannigfach von Vor- und Anbauten umstellt, aber in den ursprünglichen Umrissen noch wohl zu erkennen. Von 1150 bis 1550 wurde daran gebaut und, wenn auch mit mancher Beeinträchtigung des Alten, daran verschönert; die ganze Entwicklung der deutschen Baukunst vom strengen Rundbogenstil durch alle die reizenden Uebergänge hindurch bis zum spätesten, schon wieder mit antiken Formen sich mischenden gothischen Stil erschließt sich daran, und, was sehr belehrend ist, fast jede Bauzeit hat eine In schrift an den Gebäuden selbst hinterlassen. Bei genauer Prüfung aber zeigt sich, daß schon bei der Gründung der ganze Klosterbau so großartig vorgesehen war. Zu dieser Annahme berechtigen sowohl die an vielen und ganz verschiedenen Stellen noch sichtbaren uralten Mauern, als auch die merkwürdige Harmonie der Maße, der Verhältniszahlen, nach denen die ganze Anlage in klarster Weise sich gliedert, und dies ist wohl auch der Grund, warum diese Klosterräume mit einer so erhabenen Ruhe unser Gemüth umfangen. Es ist in der Maulbronner Klosterkirche die lichte Chorbreite gleich der Mittelschissbreite und zwar 30 Fuß, die äußere Länge der Kirche 240 Fuß oder 8 mal die Chorbreite, die äußere Breite der Kirche 80 Fuß, oder 2 2 /s mal die Chorbreite, oder die äußere Breite der Kirche ist Vs der äußeren Länge der Kirche.