Maulbronn. 3. Anst. 17 3 lastende und derb gebauchte Kämpferkapitäl. Den Füßchen der Säulen legen sich schlichte Eckknollen vor. Im Halbrund des Bogenfeldes schimmert seht eine fast vergangene Freske vom Jahre 1424, darstellend die Widmung des Gotteshauses an Maria, dabei stand folgende Inschrift: Anno domini M. centesimo trigesimo octavo nono Kald. Aprilis Mulibrunnum per Guntherum Spirensem construit Fridericus Caesar. Waith erus. Auch dir Bogrnleibungen des Portals sind gothisch bemalt mit Blumen und Blättern, gleichwie das Innere der Kirche, das ebenfalls im Jahre 1424 ausgemalt wurde. Die Thüre selbst ist, gleich wie jene an der Klosterkirche in Alpirsbach, mit Leder überzogen und über und über mit schönen romanischen Schmideisen- beschlägen und Knöpfen bedeckt, als eines der schönsten Beispiele dieser Art. Profil der Pftilrr dr» Hsuxkxvrkals. Kräftig, klar und nicht ohne frisches uild feines Leben ist endlich die Gesim- sung der Fastade, von der wir die Giebelecke des nördlichen Seitenschiffes geben; das Hanptglied des Rnndbvgensrieses ist eine weid) geschwungene Welle. Gan; ähnliche Bildung, nur einfacher, ohne Kundstäbe und Welle, und blos mit geraden Flächen oder mit Kehlen wirkend, zeigt die Giebelecke der schon genannten Cister- steuserkirche in Beben hausen. Derselbe Schmuck des Rundbogenfrieses mit scharfein Zahnschnilt darüber steht sich am Hochschiff riirgs um die Kirche und läuft auch anr Ostgiebel empor, nicht aber an den Ouerfchiffgiebeln. An den Ecken des östlichen Kreuzarmes mussten wohl schon sehr bald des unsichern, theilweife fumpstgeu Grundes halber und um beffere Widerlager gegen das Chorgewölbe bekommen zu können, die Mauern verstärkt und gegen unten durch fchrägaulaufeude mit romanischen Kämxfer- kapitälen befehle Strebepfeiler gestützt werden. Von Pfeiler ju Pfeiler schlug man danir am östlichen und am südlichen Kreuzarni rundbvgige Entlastungsbögrn, an der Ostwand des Chores einen ganz großen, der jetzt von dem gothischen Pracht fenster durchbrochen wird. Darunter steht man die schwachen Spuren einer Malerei.