28 29 2. Naturwissenschaften. Zoologie. Im Winter 2, im Sommer 3 Stunden mit Eicursionen: Professor Dr. G. Jäger. 1) Allgemeiner Theil (im Wintersemester): a. Zooclie- mie: die Stoffe des Thierkörpers in ihrer Bedeutung für Struk tur und Funktion. b. Morphologie: die Formbestandtheile des Thierköpers und ihre architektonische Verbindung von dem Protoplasma und der Zelle an bis zu den systematischen Indivi duenvereinigungen hinauf in aufsteigender Reihe geschildert an der Hand der Entwicklungsgeschichte, c. Physiologie: allge meine Einleitung über Stoff- und Kraftwechsel überhaupt, Stoff und Kraftwechsel des thierischen Protoplasmas; die sociologische Complikation und Arbeitstkeilung in Bezug auf die Funktionen im Leibe höher organisirter Tliiere in aufsteigender Reihenfolge geschildert, d. Biologie: die Beziehungen zwischen Thier und Aussenwelt. e. Geschichte: Ontogenesis und Phylogenesis. 2) Spezieller Theil (im Sommersemester): Systematischer Überblick über das Thierreich in aufsteigender Reihenfolge, hie bei eingehendere Schilderung derjenigen Arten, Gattungen, Familien oder Ordnungen, welche entweder als Gesteinsbildner, Leitthiere, Lieferanten von Handelswaaren oder Nahrungsmitteln, Materialzerstörer, Parasiten im Menschen und seinen Hausthieren, Schädlinge an Culturpflanzen (hier nur die allerwichtigsten) oder Ungeziefervertilger näheres Interesse erregen. Bei den Spezial schilderungen wird das Hauptgewicht auf diese Beziehungen zum Haushalt der Natur oder des Menschen gelegt. Anthropologie. Im Winter 2 Stunden: Professor Dr. G. Jäger. 1) Morpliogenesis: postfötale Entwicklung der mensch lichen Gestalt unter Angabe der erforderlichen erzieherischen Mittel und des Werthes der Proportionalität sowie der Körper haltung für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. 2) Physiogenesis: Wesen der menschlichen Arbeitskraft (körperlicher und geistiger). Betheiligung der einzelnen Theil- maschinen des Körpers an deren Zustandekommen, die Momente für das Maass ihrer Leistungsfähigkeit und die erzieherischen Mittel zu deren Steigerung. 3) Psychogenesis: aufsteigende Entwicklungsgeschichte der Seele nach Inhalt, Vermögen und Thätigkeitsrichtung unter Angabe der auf diese einwirkenden erzieherischen Umstände. Hiebei wird sowohl die ontogenetische Entwicklung der Seele beim Einzelnwesen, als auch die in der Oulturgeschichte sich äussernde phylogenetische Entwicklung berücksichtigt und die praktische Consequenz für die intellektuelle und moralische Er ziehung gezogen. 4) Sociogenesis: Aufsteigende Entwicklungsgeschichte der gesellschaftlichen und politischen Formen unter Abwägung ihres praktischen Werthes für den Kampf um’s Dasein. Verhältniss von Krieg und Arbeit. Philosophie des Rechts und der Geschichte vom Standpunkte des Naturforschers. Die Arbeitstheilung. Die Interessenconfiikte. Botanik. 3 Stunden: Professor Dr. Ahles. Im Winter (Anatomie und Physiologie der Pflanzen) : Morphologie der Zelle. Entstehung der Zellen. Die Zellhaut. Pro toplasma und Zellkern. Chlorophyll- und Stärkekörner. Kry- stalle. Zellsaft. Morphologie der Gewebe. Die Gewebesysteme. Intercellularräume. Das Hautgewebe. Die Gefässbündel. Das Grundgewebe. Milchsaftgefässe. Das Urmeristem. Die Lebensvorgänge in der Pflanze (Physiologie). Chemische Vorgänge in derselben. Die Bewegung des Was sers und der Gase. Das Wachsthum. Die Reizbewegungen aus gewachsener Organe. Abhängigkeit von Licht und Wärme. Die Fortpflanzung und der Generationswechsel. Im Sommer (Allgemeine Botanik einschliesslich der Grundzüge der Systematik): Fortsetzung der Morphologie.