38 39 Chemisch-Geschichtliches über die Entdeckung einfacher Körper und die Darstellung ihrer Verbindungen. 1 Stunde, privatim: Dr. U r e c h. Landwirtschaftliche Chemie. 2—3 Stunden, privatim: Professor Giessler. Im Wintersemester: Ausgewählte Kapitel der chemischen Ernährungslehre der Pflanzen und Thiere, der Theorie der Gäh- rungserscheinungen und der Bildung und Beschaffenheit der Ackererde. Im Sommersemester finden monatlich zwei agrikultur chemische Discussionsabende mit jeweiligem Referat über die neuesten naturwissenschaftlichen Forschungen in ihrer Anwen dung auf die Landwirthschaft statt. Den Theilnehmern bietet das Laboratorium der Kgl. Baugewerkeschule Gelegenheit, sich in der Ausführung qualitativer und quantitativer Wasser-, Aschen-, Boden-, Futtermittel- und Dünger-Analysen etc. zu üben. 3, Technologie. Chemische Technologie. Im Winter 5, im Sommer 3 Stunden: Professor Dr. v. Marx. Kenntnisse in allgemeiner Chemie sind vorausgesetzt. Die Vorträge sollen in einzelnen Abschnitten eine Übersicht über die wichtigsten chemisch-technischen Industriezweige geben. Vorgetragen wird über folgende Kapitel: Brennmaterialien, a. feste: Holz, Torf, Braun- und Steinkohlen. Verkohlte Brennmaterialien, b. flüssige: Mineralöle. Steinkohlentheer. c. gasförmige: Gichtgas, Generatorgas, Leucht gas. Heiz werth. Verbrennungstemperatur. Beleuchtung. Allgemeines. Fette. Stearinfabrikation. Mineralöle und Paraffin, Leuchtgas. Photometrie. Zündwaaren. Fabrikation von Ammoniaksalzen, Schwefelsäure, Soda, Chlorkalk. Kaliindustrie. Gewinnung von Stärke, Dextrin und Traubenzucker. Zucker aus Rüben und Zuckerrohr. Gährungsgewerbe und Fabrikation von Essig. Mineralische und organische Farbstoffe und deren Anwendung. Im Sommer 2 Stunden: Professor Dr. v. Marx. Kenntnisse in der organischen Chemie werden vorausgesetzt. Chemisch-technologisches Praktikum. Im chemisch-technologischen Laboratorium: Professor Dr. v. Marx mit Assistenz von Repetent Dr. Schreiner und Assistent Dr. Nafzger. Kenntnisse in der allgemeinen Chemie werden vorausgesetzt. Die Arbeiten erstrecken sich je nach Bedürfniss des Studi- renden von der chemischen Analyse bis zur Bearbeitung chemisch technischer Fragen. Es soll das Praktikum namentlich auch solchen Studirenden Gelegenheit zum praktischen chemischen Arbeiten geben, welche nicht Chemiker von Fach werden, aber doch chemischer Kennt nisse in ihrem späteren Beruf bedürfen. Für Kandidaten des Lehrfachs finden im Sommersemester an zwei halben Tagen Übungen im Experimentiren statt. Eine Laboratoriumsordnung, von welcher jedem Praktikanten ein Exemplar zugestellt wird, enthält die näheren Vorschriften für das chemisch-technologische Praktikum. Über Theerfarbenindustrie. 3 Stunden, privatim: Dr. Häussermann. Chemie des Steinkohlentheers. Technik der Theerdestillation. Überführung der Rohprodukte in Ausgangsmaterialien für die Farbenfabrikation. Umwandlung derselben in Endprodukte (Anilin-, Resorcin-, Naphtol- und Anthracenfarbstoffe). Heuere Probleme der Farbenchemie mit besonderer Berück sichtigung der Patentliteratur. Kenntnisse in der organischen Chemie werden vorausgesetzt.