j r M Auf dem Steinkreuz einer jungen Frau, die ihrem Gatten, einem . Ausländer, hier hinweggerafft wurde, leſen wir wohl mit Umkehrung des Schillerſchen Gedankens die Halbſtrophe: AU mein Sehnen will ich, all mein Denken In des Lethe stillen Strom versenken, Aber meine Liebe nicht. Aus dem Frühlingslied auf Schillers Tod hat manJ dem Dichter, Friedrich Ritter, die Verse hingesett : Nun wenden wir den Blick vom Grabe Hinauf, wohin sein Geist sich hob. An einer andern Stelle hemmt unsern Schritt Feuchterslebens weh- müti e Klage Es ist bestimmt in Gottes Rat, Daß man vom Liebsten, was man hat, Muß ſcheiden. Auf dem Grabſtein einer Pfarrwitwe –~ Uhland war ihr Neffe ~ lieſt man die Verse ?4): Dir werde, was dein tät'ger Glaube, Dein stilles Wirken dir verheißt : Des Grabes Ruhe deinem Staube, Des Himmels Friede deinem Geiſt. Einem Töchterchen von Feodor Wehl nachgerufen finden wir die Schlußzeile des Uhlandſchen Sinngedichts auf den Tod eines Kindes: Du kamſt, du gingst mit leiſer Spur, Ein flücht’ger Gast im Erdenland ; Woher ? wohin ? Wir wissen nur: Aus Gottes Hand in Gottes Hand. Das Andenken an Emilie Zumſteeg hält eine klangvoll sinnige Strophe von J. G. Fiſcher wach : Zum Heimatland, wo durzin Tönen Im Geiste lebend schon geweilt, Zum Heimatland des Ewigschönen Biſt du im Tod uns vorgeeilt: Und doch bist du bei uns geblieben, Denn deine Kraft lebt wirkend fort, Vie unser Dank und unser Lieben Lebendig bleibt in Tat und Wort. 24) Diese in der Erstausgabe der vorliegenden Schrift, 1895, überhaupt zum erstenmal gedruckten Verse ſtammen wirklich von Uhland wie sich aus einem Zettel in seinem Nachlaß ergeben hat; meine Ausgabe von Uhlands Gedichten, Stuttgart, C. Krabbe 1897, ist die erste, in welcher sie zu finden sind. '