144 Christian Doppler. zedaction des Dr. B. A. Gould zu Cambridge erscheint, nieder- gelegt habe, und fordert mich auf, falls es nicht bereits schon geschehen sein sollte, davon Kenntniss zu nehmen. Hr. Sestini wirkt nunmehr seit 1848 als Professor of Natural Philosophy am Georgetown College in Amerika, wohin er, um den Stürmen, welche wahrlich nicht zum Frommen der Wissenschaft und Gesittung über Europa hereinbrachen, aus- zuweichen, gegangen war. Es bedarf wohl nicht erst der Versicherung, dass ich mich beeilte, dieser Erwartung zu entsprechen, um mich so in den Stand zu setzen, dem wissenschaftlichen Publicum nebst den neuen Thatsachen zugleich auch jene Folgerungen vorzulegen, die sich mir aus diesen ungezwungen und unbestreitbar zu er- geben scheinen. Hr. Sestini liess es sich, in Amerika angekommen, wie eı selber sagt, angelegen sein, seine frühere wissenschaftlich: Arbeit über diesen Gegenstand alsobald wieder aufzunehmen, und da es ihm vor Allem darum zu. thun war, den Einfluss genau kennen zu lernen, welchen eine etwaige atmosphärische Verschiedenheit der Beobachtungsorte von Rom und Georgetown auf die Beobachtungsresultate selber vielleicht ausüben könnten, so bediente er sich desselben vortrefflichen "Feleskopes, mit welchem er seine früheren Beobachtungen in Rom angestellt und das [374] er mit nach Amerika hinübergebracht hatte. Denn nur auf diese Weise konnte er bei Beobachtungen von so delicater Art, als jene über das farbige Licht der Gestirne sind, von sich selber jeden Zweifel und Anderen gegenüber jede Einwendung fern halten. Es war ihm, dem geübten practischen Astronomen, nämlich nichts weniger als unbekannt, dass verschiedene Teleskope, zumal Reflectoren, die ver- schiedenen Farbennüancen nicht mit gleicher Teichtigkeit wieder erkennen lassen. Auch führt er andererseits selber Beispiele von zu Rom und in England gemachten Beobachtungen an, aus denen der Einfluss der atmosphärischen Zustände auf die Beobachtungen nur zu deutlich erhellt, Es muss also wohl angenommen werden, dass er auch diesem Umstande gehörige Rechnung werde getragen haben. Wohl bekannt ferner mit dem nachtheiligen Einfluss, welchen vorgefasste Meinungen auf die Richtigkeit und Verlässlichkeit menschlic her Urtheile, insbesondere bei Beobachtungen so häk- liger Natur ausüben, hatte Hr. Sestini, wie er berichtet, ab- sichtlich seine früheren Aufzeichnungen fern gehalten, ja jede