ARCHITEKTONISCHE MONATSHEFTE Heft 9 MS (19) Altes Holzhaus an der Kirche St. Vincent in Rouen, (25) Totentanz-Kreuzgang im Kloster St. Maclou in Rouen, tuile fand. Die zahlreichen in den Zeichnungen eingeschriebenen Masse, an Ort und Stelle aufgenommen, geben eine genaue Darlegung der einzelnen Grössenverhältnisse. Fig. 26 (vor. Heft) stellt ein reich geschnitztes Füllholz dar, das sich in derselben Strasse zu Lisieux an einem leider zuviel verputzten Holzhause befindet, Es folgen dann in den Figuren 27, 28, 29 eine Reihe von Holzhäusern, welche die sehr interessante Entwickelung der Dächer veranschaulichen, und in Fig. 30 u. 31 die perspektivische Ansicht eines Eckpfostens nebst Fenster in dem ersten und zweiten Stockwerke des Hauses in der Rue aux fevres (genannt vieux manoir Francois I) nebst Teilzeichnung und Schnitten durch die obersten Fenster, Ein weiteres Detail zum Fenster des ersten Stockwerkes ist in Fig. 32 dargestellt. Auch die Stadt Ca@n hat einige bemerkenswerte Fachwerk- bauten, wie Fig.33 uns in der Auskragung eines Nachbargiebels in der Rue St. Jean und Fig. 34 in den .photo- graphischen Aufnah- men zweier Fachwerk- häuser in der Rue St. Pierre zeigen. Bei dem einen Hause ist in den oberen Putzgefachen die Anwendung der schon eingangs er- wähnten perforierten Bleche zu erkennen. Den Glanzpunkt der ganzen Reise bil- dete jedoch das von uns ehrfurchtsvoll an- gestaunte Meeresidyll Mont St. Michel. Es gab der Natur- und Kunstschönheiten dort zu viel, als dass wir dem Skizzieren und Singhere Unterkunft bieten. Fig. 35, der hoch oben von höch- ster Turmesspitze hinausschaut auf das Gewoge des sechsstünd- lich heranflutenden und wieder zurückweichenden Meeres. Die Sehnsucht zieht mich stets dort- hin zurück, wo ich von einsamer, hoch gelegener Terrasse auf die im Mondschein erglänzende Was- serfläche tief unten hinabsah und dem Getöse der an den alten Festungswällen sich brechenden Brandung lauschte, die uns erzählt von den Wundern und der Allge- walt der Natur! Von hier richtete sich unsere Fahrt nach Paris; wir berührten noch le Mans, aus dem Fig. 36 u. 37 das erste Geschoss von zwei nebeneinander liegenden alten Häusern in der Rue grande 13 u. 15 zeigen (das erstere genannt Maison de la reine Berengere), welche jetzt restauriert einem reichhaltigen Pri- vatmuseum des Herrn Adolph Mit der schon eingangs hervor- gehobenen Liebenswürdigkeit der Nordfranzosen gestattete dieser Herr bereitwil- ligst die Besichtigung seiner Schätze und sogar das Skizzieren derselben ohne Vorbe- halt. — In dem Hause Nr. 13 hatte ich Ge- legenheit, einen reich ornamentierten Unter- zugbalken über dem Erdgeschoss aufzu- messen, der die statt- liche Höhe von 80 cm bei 5 m Länge und 38 cm Dicke aufwies. Vierfigürliche Kon- solen in Stein an dem- selben Hause der Rue grande 13, welche zur Aufnahme der Pfosten des ersten Stockwerkes dienen, zeigt Fig. 38; daneben ist noch die Dachspitze des neben- liegenden Hauses skiz- ziert, welche, AN MN (27) Alte Häuser in der Rue grande in Lisieux. aus einzelnen Thongefässen zusammengesetzt, einen pittoresken Abschluss des Turmes bildet, Fig. 39. Der letzte Rastort vor Paris war Chartres, wo sich (Fig. 40) am Hause de la reine Berthe ein Holztreppenhaus befindet, das ein Meisterwerk der französischen Zimmermannskunst ist. Aufmessen trotz des zweitägigen Verwei- lens sehr obliegen konnten. Eine Erinne- rung daran bietet die Wiedergabe der eher- nen Bronzestatue des heiligen Michael, vgl. de / um HET N 11 (29) Alte Häuser in der Rue grande in Lisieux,