Wie schon in 73 ARCH* ange- zu einem Haus zusammenge- kündigt, sollte die Diskussion schlossen. Durch kleine Höfe über die ”Pattern Language” von zwischen den Häusern gelangt Christoph Alexander mit weite- man in einen Arkadengang, der ren Beiträgen fortgeführt werden. alle Häuser miteinander verbin- Die damals als Projekt vorge- det. Häuser für Fachräume oder stellte Eishin Schule ist nun in Lehrerhäuser bilden hier schma- einer Bauzeit von nur 9 Mona- le Gassen. Es wäre müßig, hier ten fertiggestellt worden. Sie ist der Entwurfsmethode Alexan- das erste größere Projekt das ders folgend alle Pattern aufzu- vom Center for Environmental zählen, die zur Bildung der ein- Structure, Leitung C. Alexander zelnen Situationen herangezogen realisiert werden konnte. wurden. Der angenehme Ein- Über 100 Schulen auf der druck, den die gesamte Anlage ganzen Welt hat sich der jetzige Ei auf den Besucher macht, ist kal- Schulleiter angesehen und mit Wie der Vorhof. INgang Semem Tempel kuliert. Teilweise wurde die Stel- den jeweiligen Architekten ge- bezirk erscheint der Weg zwischen den beiden Torbauten, Zwei schmale lung der Gebäude noch beim sprochen, bevor er zu dem Tuffsteinstraßen, lose auf ein Schotterbett gelegt, verdeutlichen die Krümmung Einmessen auf der Baustelle Schluß kam, am besten ganz des Raumes. Auf beiden Seiten lenken Sichtschutzwände den Blick korrigiert. Dieses bewußte Ge- ohne Architekten und nur mit Richtung des reich geschmückten Eingangs. stalten von Straßen- oder Platz- Handwerkern eine Schule dufzu- raum ist in Japan jedoch bisher bauen. nicht üblich. Introvertierte Höfe Erst danach hörte Mr. Hosoi mit Zäunen oder Einzelgebäude von Alexander. Die Lektüre der E INE SC H U. L E A LS lassen normalerweise den Stras- Schriften und ein Besuch in Ber: senraum in Japan „übrig”. Da- keley überzeugten ihn so sehr, her haben Straßen in Japan daß er Alexander mit der Pla- D O0 RF auch keine Namen. nung beauftragte. Der Auftragge: Trotz der schönen Gestalt und ber ist ein privater Schulträger der Ausgewogenheit der Außen- aus Tokio, der mit dieser Schule E I, Ss H. T N S CC. H U. L. E TO KIT O0 räume muß Alexander sich den eine neue Form von gymnasialer ? Vorwurf gefallen lassen, seine Oberstufe ausprobieren will. Die Pattern für die Erschließungs- jahrelange Vorarbeit bei der CC, E N / E R F O0 R struktur mehr oder weniger euro- Auswahl des Architekten hat pdäisiert zu haben. Mir teilten sich gelohnt, denn was man jetzt E] V } TRONMENT. AL S T R U CTU. RE, sich die entstandenen Raum- nach Beendigung des ersten ideen unmittelbar mit, während Bauabschnittes sehen kann, CH. RIS T OP. H. ER ALEXAN. D ER meine japanischen Begleiter an- wird nicht nur in Japan neue scheinend längere Zeit brauch- Impulse beim Schulbau geben. ten, sich mit den Situationen an- Das Schulgelände von ca. zufreunden. Zu Alexanders Ver- 13.000 nd liegt umgeben von Me teidigung muß jedoch gesagt Teeplantagen im ländlichen werden, daß er sich sehr viel Randbereich von Tokio. Wie Mühe mit der Anwendung tradi- eine kleine Dorfanlage wurde tioneller japanischer Bauformen eine Vielzahl einzelner Gebäude und Techniken gegeben hat, so in die Landschaft eingepaßt. daß einer der wenigen größeren Das gesamte Schulgelände ist Neubauten in Japan entstanden von Autoverkehr freigehalten. ist, der versucht an traditionelle Mit dem geforderten Raumpro- Bauformen und -techniken an- gramm ist eine unglaubliche zuknüpfen. Vielfalt an gestalteten Außen- Alexander hat sich sehr lange räumen entstanden. Der langge- den Vorwurf gefallen lassen streckte Eingangsweg führt durch müssen, er sei nur ein Architek- zwei Torbauten auf den Schul- turschreiberling, einer jener Bes- hof; an dem die große Festhalle serwisser, die stets bereit sind und die Verwaltung liegen. Von über die Praktiker herzuziehen. hier geht in der Querachse der Ich glaube, selbst seinen Festhalle die Schulstraße mit schlimmsten Gegnern wird die- den Klassenhäusern mit leichter ser Vorwurf nun schwerfallen. Steigung hinauf zur Pausenhalle. Thomas Kostulski Zwei Klassenräume sind jeweils 66