Kenntnisse und die Arbeit seiner Kon- strukteure stützte, die ihn natürlich zur Ökonomie drängten. Als esspäter gelang, das Grundschema von Stützen und Balken zu überwinden, und als es dadurch mög- lich war, fast alles aus Eisenbeton zu ma- chen, waren Le Corbusiers Werke wie Skulpturen, d.h. die von ihm komponierte Form konnte völlig herrschen... Er hat ei- gentlich die Technologie nie akzeptiert, nie verdaut so, wie ein mittelalterlicher Architekt, der Rippen aus Stein machte, und er fühlte nur genial, mit Hilfe der Konstrukteure, die aus der Konstruktion und aus dem Material sich ergebende Form... Er hat auch das materielle Wesen des Details nicht begriffen... Die Form war für ihn immer primär und es war ihm bei seiner schöpferischen Arbeit ganz egal, wie zum Beispiel das Material auf Temperaturänderungen reagieren wird... Ich erinnere mich an eine Geschichte, nachdem die Villa für Le Corbusiers Freund Lipchitz fertig war. Lipchitz stürz- te einmal in unser Atelier herein und fluchte darauf, daß es in seine Wohnung hineinregnete. Le Corbusier war nicht im Büro und Pierre tröstete den erzürnten Klienten damit, daß man den Fehler repa- rieren würde. Die Szene endete damit, daß Lipchitz die Tür mit einem Knall zu- warf und wegging. Als Le Corbusier da- von erfuhr, sagte er: „Du solltest ihm sa- gen, er solle einen Regenschirm kau- fen.“ Karel Stränik kehrte nach sechs Mona- ten Arbeit bei Le Corbusier zurück und wurde als Architekt bei der Landesbank zu Prag angestellt. An der Wende der 20er und 30er Jahre baute er mehrere Familien- häuser. Hervorragend war ein Haus in Cernosice aus dem Jahre 1929. In der zweiten Hälfte der 30er Jahre baute er die Interieure der Landesbank um und für sich selbst entwarf er ein sehr reizvolles Wohnungsinterieur.'” Le Corbusier ist er noch einmal begegnet, und zwar auf dem CIAM-Kongreß in Paris im Jahre 1937, N e TEE ET KAMETSCHEN Kir- : 4917 ; -Stra$nice, wo sn die Prager CIAM-Mitglieder MS oben Anke Vladimir Karfik, Kaufhaus BA TA, Libe- trat. rec (Reichenberg), 1931 Vladimir Karfik kam ins Atelier Le oben rechts: Vladimir Karfik, Verwaltungsgebäude Corbusiers im Oktober 1925 (geb. 1901). TU TaMAKOE Sarıplen, Antonin Raymond, Heim Seine Arbeit in diesem Büro wurde vonei- des indischen Propheten Sri Aurobind, Pondicherry, nem: anderen tschechischen Architekten, KT ÄMAS Karel Stränik, Villa, Cerno$ice 1929 Bedfich Feuerstein, vermittelt, der da- unten rechts: Karel Stränik: Interieur der Landesbank mals bei Auguste Perret arbeitete. Karfik Prae. Am Graben, 1937 beteiligte sich an dem Entwurf des „Plan Voisin“ und am „petite maison des arti- stes“ in Boulogne für einen Musiker und dessen Frau. Die während fast eines Jah- res im Atelier Le Corbusiers gewonnenen Erfahrungen, insbesondere auf dem Ge- biet der Standardisierung und Rationali- sierung von Architektur, konnte Vladimir Karfik von 1930 bis 1946 in seiner Arbeit in Zlin ausnutzen'® und später an der Ar- chitekturschule der Slowakischen Techni- schen Universität zu Bratislava der jungen Generation übermitteln. Jan Sokol verbrachte ein Jahr in Le Cor- busiers Atelier (1928-1929). Er zeichnete hier Entwürfe für die Villa Savoy und für KR