3 um die Unterjuchung zu erleichtern, sein geschlossenes Wollhemd mit einem vorn offenen Weißhemd vertauscht. Schon während der Fahrt nach Cannstatt sei ihm eine Verbesserung aufgefallen und während der Untersuchung des seine Rathlosigkeit dem Fall gegenüber offen einge- stehenden Arztes hätte sich die Gefühllosigkeit noch mehr gehoben. Er habe dieß nun dem Arzt mitgetheilt und bemerkt: er trage immer ein Wollhemd und nur -hente ausnahmsweise ein leinenes, ob am Ende die Sache vom Wollhemd herrühre? Der Arzt meinte, da könne er weder ja noh nein sagen, er rathe ihm aber, das Wollhemd wieder anzulegen und eine spirituöse Einreibung zu machen. Auf der Heim- fahrt sei nun die Gefühllosigkeit vollständig verschwunden und er. komme jet zu mir um Aufklärung.“ I% orzählte ihm nun meine Geschichte mit der schwarzen Hose, fragte "1. welche Farbe das betreffende gehabt habe = „Grau“ (aljo tauh? *) = endlich fiel ihm ein: Er trage, wie ich wisse, sich meist braun und dunkelblau und die Sache habe genau damals ange- fangen, als %y wegen eingetretener Hoftrauer viel schwarze Oberkleider zu traa*? mon. So war das NRäthsel gelöst. 'ge zälle trug ich, um meinen Geschäftsleuten die Wichtig- keit einoy "eaimeänderung klar zu machen, in der regelmäßigen Sttung, die ich mit imm halte, vor. Da bemerkte der anwesende Hutmacher Wolf: „>?3 31" % die Haut schließlich vollständig gefühllos mache, wissen ele Hutmacher, da sie die Hüte mit Blauholz färben“. Zur Bekräftigung nahm er seine brennende Cigarre und drückte die Gluth fest auf seine Hohlhand, bis es anfing nach verbranntem Horn zu riechen, ohne eine Miene zu verziehen. Nun gehe ich zur rothen Farbe (Cochenille) über. Mit ihr ge- wann ich an mir und meiner Familie nur günstige Resultate sowohl neuralanalytisch als bei der Tragprobe, namentlich sehr angenehm fan- den wir <amois, das sich auch beim Waschen sehr gut hielt. Ein homöopathischer Arzt, mit dem ich hierüber gesprochen, hatte mir aber schon im vorigen Frühjahr gesagt, Cochenille sei ein Nierenmittel und keine8wegs für alle Leute gut. Das schrieb ich mir hinter die Ohren und siehe da: 1. Fall. J< hatte meinem Freund Fr. v. H. (siehe oben Fall 3) gerathen, statt des grauen Hemdes ein Chamoishemd zu tragen wie icß. Mehrere Wochen hörte ich nichts mehr von ihm, endlich kam er und berichtete Folgendes : „Mit Beseitigung des Grauhemd3 sei die Gefühllosigkeit aller- dings verschwunden, allein statt dessen hätten sich allmählich ziehende Schmerzen und Zuckungen in den Muskeln der Brust, auch der Beine eingestellt, und eines schönen Tages sei ihm plötzlich die Vermuthung durch den Kopf geschossen, es sei bei ihm die Rü>enmark3shwindsucht im Anzug. Der Gedanke hätte bei ihm eine förmliche Todesangst hervorgerufen und er habe sofort mehrere Aerzte Stuttgarts um Rath gefragt. Dieselben haben nun bestimmt erklärt, diese Krankheit sei das