145 daß sie sehr hygroskopisch ist, d. h. sie nimmt etwa doppelt jo viel Wasser aus feuchter Luft in sich auf als Leinwand, giebt es aber dabei viel langsamer ab als diese. Dadurch wird eine plößliche Abkühlung durch Wollenkleidung weit eher vermieden und die Zahl der Erkältungskrankheiten somit vermindert,“ Hiezu bemerke ich, daß die „sehr harte Schale“ nicht meinen Kopf umgibt, sondern den des Herrn Medicus. Bis wann wird es gelingen, diesen Herrn die Nase zu öffnen, den einzigen Weg , der durch diese harte Schale hindurc<hführt ? „Das allergrößte Interesse dürfte für den Beschauer die Abtheilung für Fußbekleidung wachrufen, Hier treten zwei Bemühungen in den Vordergrund : erstens festes, für Wasser nicht durchdringliches, und zweitens zwe>mäßig geformtes, gut sihendes Schuhwerk zu erzeugen. „Für die Vollgültigkeit des ersterwähnten Strebens mag die Angabe Pettenkofer's herbeigezogen werden, wonach, sobald an der Fußbekleidung nur drei Loth Wolle durchnäßt sind, zur Verdunstung dieser Feuchtigkeit so viel Wärme erforderlich ist, daß man damit ein halb Pfund Wasser von 0? zum Sieden erhitzen könnte. Die Gefahr großer Wärmeent- ziehung für den Körper durch feuchte Strümpfe ist damit dem Verständniß nahe gebracht.“ Der Fluch für unser medicinis<es Studium ist, daß die Zoologie, d. h. das Studium des freilebenden Thiers als fünftes Wagenrad behandelt wird ; dem wollenen Thier schaden nasse Füße Nichts, und das Gleiche gilt für den wollbeschuhten Menschen und den Indianer im naturledernen Mokassin. S. in S. Sie fragen: ob Wollhandschuhe im Sommer nicht zu warm seien? =- Nein, sie sind. kühler als Glace und angenehmer als die bloße Hand, da der Schweiß im Wollhandschuh viel rascher und ausgiebiger ver- dunstet als von der blößen Hand und aus Leder, und Verdunstung bekanntlich abkühlt. So ist auch das wollene Taschentuch als Schweißtuc< im Sommer weit besser als das leinene. Herrn Kolbe in Hamburg. In verschiedenen Nummern der Monat5- blätter ist darauf aufmerksam gemacht worden, daß bei einzelnen Personen die mit Cochenille roth gefärbten Kleidungs8- und BettsitüFe KrankheitSerschein- ungen (Nierenaffektionen, Rheumatismen 2c.) hervorrufen, während der Mehrzahl ver Menschen diese Farbe unschädlich , vielen geradezu sehr angenehm sei. Bei dieser Sachlage kann ih meinen Geschäftsleuten die Führung rother Objekte nicht untersagen, und wenn jemand roth wählt, so thut er es auf seine eigene Gefahr und hat kein Necht zu Reklamation, wenn Erscheinungen von Codenille- vergiftung bei ihm eintreten. Wie ich noc< einmal bemerke: Cochenille spielt als Farbe die gleiche Rolle, wie Krebse und Erdbeeren als Speise: für die Mehr- zahl der Menschen Delikatesse, für eine Minderzahl Gift. Mit Ausgabe dieser Nummer ist die Abonnenkenzahl des Monats- blattes auf Tausend gestiegen. Die verehrlihen Abonnenten, welche das Blatt direkt von uns beziehen, den Abonnementsbetrag aber noch nicht entrichtet haben, bitten wir um baldige Franko-Einsendung desselben. Die Exyedition: W. Kohlhammer. Seifens dex Mormal:Wekleidungsgeschäfte sind alle Besiellungen und Anfragen betreffs der Brochüre Die Normalkleidung als Gesundheitsshut 3. Auflage bro<h. 2 Mark, gebunden 2 Mark 40 Pfg. nur an Herrn P. IS<hmich, Stuttgart zu richten.