SU ist nicht sobald aus ihrem Weichbild gewichen. Die Redner- bühne, von welcher ich spreche, hat schon ganz andere Reden gehört als diejenigen, welche heute von hier aus gesprochen werden werden, sie stammt aus dem Jahre 1848 und heisst im Volksmünde „die Krautstande“. Nun, meine Herren, genug hievon, Nur von einem wilden Most ist ein kräftiger Wein zu erwarten. Doch da spreche ich eben ein grosses Wort gelassen aus, ein Wort, das uns aus der. Geschichte in die Natur, deren Erforschung ja unsere heutige, die Aufgabe unseres Vereines ist, führt. Ein jeder Ort hat gewisse Worte, welche man dort nicht leicht hört, ohne als Folge einen mehr oder minder grossen Grad von. Aufregung zu sehen. Wenn ein Fremder in Reut- lingen von dem Wein spricht, wird er immer gewisse Unruhe in den Mienen seiner eingesessenen Nachbarn bemerken. Spricht man von Prinz Eugen und Belgrad, so geschieht diess nicht ohne einige, Gefahr. Ein Nichteingeweihter kann sich die Flammenröthe auf den Gesichtern bei solchen unschuldigen Worten nicht erklären. Meine Herren, Sie wissen das Geheimniss und der heutige Tag wäre sicher nicht unter den unbedeutenden in der Geschichte Reutlingens zu verzeichnen, wenn es ihm gelänge, durch recht eifrige und vielseitige Proben und Versuche einen geschichtlichen Mythus zu zerstören. Ich bitte Sie also, diesem Gegenstand nach Schluss Ihrer Versammlung Ihre volle Theilnahme zu schenken. Ueber weitere botanische Merkwürdigkeiten Mittheilung zu machen, überlasse ich den ausgezeichneten Männern vom Fach, welche wir heute in unserer Mitte sehen. Ich gehe über auf den Theil der Naturwissenschaft, in welchem ich mich besser zu Hause fühle, die Geologie: von Reutlingen. Sie wissen, dass diese Gegend es war, welche Leopold von Buch die ersten Aufschlüsse über die Lagerung der Gebirgsschichten gab. Sie wissen, dass eine Schule von Männern von hier oder wenigstens aus unserer nächsten Nähe ausging, welche die Wissenschaft der Geologie zu einem grundlegenden