— 119 — Catalogue‘ S. 357. Klunzinger: Synopsis II, S. 655. (215.) Das Geschlecht Carcharias wird von Müller und Henle, wie auch von A. Günther in fünf Untergeschlechter abgetheilt und zum KEintheilungsgrund derselben die Gestalt der Zähne verwerthet, so dass es möglich ist, auch das fossile Material unter die lebenden Untergeschlechter zu vertheilen. Die Cha- rakterisirung der Zähne ist desshalb bei den‘ einzelnen Unter- geschlechtern vorzubringen und sind nur wenige Bemerkungen voranzuschicken. Die bei allen Arten dieses Geschlechts vor- handenen Mittelzähne (Symphysenzähne) können fossil nur bei wenigen Arten mit Grund nachgewiesen werden; dieselben sind theils der Natur der Sache nach zu selten, theils aber auch so klein und so wenig charakteristisch, dass man in den meisten Fällen nicht erwarten kann, sie fossil zu finden und zu deuten. Bei den bekannten Arten dieses Geschlechts kommt es oft vor, dass die Zähne des Ober- und Unterkiefers in den Umrissen wesentlich von einander verschieden sind. Wenn dieser Fall, was leicht möglich ist, auch bei den fossilen Thieren vorkommt, so wird es schwer, sogar unmöglich sein, dem Irrthum zu ent- gehen, dass man die sehr verschiedenen Zahnformen auch ver- schiedenen Arten zuweist. Doch kann das Vorkommen hier einigermassen Licht geben. Wenn die Formen der Zähne des Ober- und Unterkiefers nicht allzu sehr verschieden sind und zudem in ungefähr gleicher Häufigkeit sich vorfinden, so wird es nicht allzu gewagt sein, dieselben zu einer Art zu ver- binden. Wenn aber die eine Form beträchtlich häufiger oder seltener ist, als die andere, so wird man davon abstehen müssen, sie miteinander zu verbinden. Dagegen sind bei diesem Ge- schlechte die Zähne eines jeden Kiefers unter sich selbst, vorn und hinten, in ihrer Form meist gut übereinstimmend, so dass bei vielen Arten es genügt, einen einzigen Zahn als Reprä- sentanten des Gebisses zu fixiren. Eine auffallende Ausnahme kommt nur vor bei jenen Zähnen des Untergeschlechts Prio- nodon, welche an den Typus des lebenden C. (Prionodon) glyphis sich anschliesen.