Geologisches aus dem Libanon von Dr. Oscar Fraas. Rundschau im Libanon. Der Blick auf eine jede Karte von Syrien zeigt schon die Gleichartigkeit der Terrainbildung von der pelusischen Ecke an bis zum Vorgebirge von Tripolis (Taräbulüs) gegenüber der kyprischen Insel. Genau 15° östlich von dem magnetischen Meridian * ist in nahezu gerader Linie das Festland gegen das Meer abgeschnitten. Diese Gerade macht nur 2 kleine hacken- förmige Absätze, den ersten am Ras Karmel, hinter dem die geschützte Bai von Haifa liegt und am Ras Beirut mit der St. Georges-Bai und dem Hafen von Beirut. Eine kleine Unter- brechung der geraden Küstenlinie bildet ausserdem die Bucht yon Djüni mit dem Hafen des Mont Liban®. Das natürliche * Gegenwärtig ist an der ganzen syrischen Küste keine Abweichung der Magnetnadel mehr zu beobachten, der astronomische und der mag- netische Meridian decken sich. 1876 hatte die Abweichung noch vier Minuten betragen. Alle früheren nach dem magnetischen Meridian angestellten Kartenaufnahmen sind daher heutzutage ungenau geworden. * Um den Libanon vom Verkehr mit der Welt abzuschneiden, volkswirthschaftlich zu isoliren und in faktischer Abhängigkeit von der Pforte zu erhalten, blieben die Hafenstädte Taräbulüs, Beirut und Saida vom Vertrag des Jahres 1862 ausgeschlossen. Gerade die wichtigsten Plätze des Landes blieben mit türkischen Paschas besetzt, türkische Württemb. naturw. Jahreshefte. 1878. +