135— Blüten von goldgelber Farbe. Der Kelch ist hellgrün und mit Ein- schluss seiner kurzen Zähne 2 mm lang. Die goldgelbe Fahne ist auf ihrer Vorderseite mit einer blutroten Mittellinie und zu beiden Seiten derselben im Grunde mit ebenso gefärbten kürzeren Linien geziert; mit ihrem 2 mm langen Nagel ist sie 7 mm lang bei einer Breite von 4')z mm. Die 7!/z mm langen Flügel haben einen 1'/2 mm langen Nagel und tragen hinten vor dem oberen Rande eine Längseinfaltung. Das Schiffchen ist 6'/2z mm lang, das oberste von den 10 Filamenten frei, ohne dass aber in der Röhre Nektar ab- gesondert würde; der Pollen ist hellgelb. Zwischen dem Nagel der Fahne und denen der Flügel entsteht an den Seiten eine kleine Öffnung, in ähnlicher Weise, wie bei den übrigen Coronilla-Arten, deren Blüteneinrichtung genauer untersucht ist. 39. Coronilla scorpioides KocH verhält sich ganz ähnlich wie die vorhergehende Art, nur sind die Blüten noch kleiner und allem Anscheine nach noch mehr auf Selbstbefruchtung angewiesen. Die goldgelben Blüten stehen zu 2—3 auf langen Stielen beisammen, welche sich nach Hanscıre (Beitr. z. Kenntn. d. Blütenombrophobie, S. 26) bei Regenwetter schwach nach abwärts biegen, und haben eine Nudelpumpeneinrichtung, bei der von den 10 Staubfäden 5 mit den andern abwechselnde an der Spitze angeschwollen sind und sich auseinander spreizen, wenn sie aus dem Schiffchen be- freit werden. Der 2!/2 mm lange Kelch hat kurze stumpfe Zähne, Fahne und Flügel sind 6 mm, das Schiffchen 5 mm lang; die auf- gerichtete Fahne ist 4 mm breit, mit einem schmalen Nagel und mit roten, gegen ihren Grund hin verlaufenden Linien versehen. Nektar konnte im botanischen Garten in Hohenheim weder am 6. August 1894, wo die Blüten untersucht wurden, noch bei mehreren späteren Untersuchungen in verschiedenen Jahren aufgefunden werden. 40. Lathyrus Nissolia L. (Kuura II, 1, S. 341). Schon früher hatte ich beobachtet, dass diese Pflanze nicht selten Blüten hervorbringt, welche sich nicht öffnen, sondern sich im Zustande einer zu voller Grösse herangewachsenen Knospe selbst befruchten. Ausserdem aber kommen an den Exemplaren des Hohenheimer botanischen Gartens häufig normal sich öffnende Blüten zur Knt- wickelung. Sie sind dunkel rosenrot gefärbt und stehen einzeln oder zu 2 auf dünnen, langen, schräg aufwärts gerichteten Stielen; Duft konnte an ihnen nicht wahrgenommen werden. Sie haben eine Griffelbürsteneinrichtung , wie die übrigen Lathyrus-Arten, zeigen aber keine Asymmetrie in der Ausbildung der Blütenorgane, was bei ZU