10 Neckarkreis. ©egenteil zum Donaukreise (Oberschwaben). Das aufstrebende Wirtemberg schwärmte nicht für Klöster, und ebensowenig die großen Reichsstädte, obgleich sie in ihren eigenen Mauern verschiedene, besonders die Bettelorden, beherbergten. Von größeren geistlichen Pflanzungen haben wir die schon in der Hohenstaufen zeit blühenden Murrhardt, Sindelfingen, Denkendorf, Maulbronn; in den größeren Städten die in Eßlingen, Heilbronn und spätestens in Stuttgart, deren Bauten aber zum großen Teil wieder verschwunden sind. Zur künstlerischen Würdigung sei nur soviel bemerkt. Große Mannigfaltigkeit herrscht, der so reich gegliederten Gegend und Geschichte, sowie dem erregbaren Sinn der Bevölkerung, Unterschwaben und Südfranken, in denen auch mitunter noch keltisches und römisches Blut fließt, entsprechend. Dazu ermöglichte der überall mit Leichtigkeit zu beschaffende zarte Sandstein merkwürdige Sorgfalt und Treue bis ins Kleinste. Deshalb die erstaunliche Menge künstlerischer Gedanken. Als Haupteinflüsse sind zu verzeichnen: in der romanischen Zeit aus dem Bistum Speier, besonders in Maul bronn, das dann seinerseits wieder in das ganze Zabergäu und bis in das Neckar thal herüberwirkte. Aus dem Bistum Würzburg in Murrhardt und Weinsberg. In frühgotischer Zeit Einflüsse von Frankreich her; besonders in Eßlingen sich festsetzend und von dort aus wieder in Nähe und Ferne, bis Ulm und Straßburg hinaus strahlend. Von Mitte des 15. Jahrhunderts an starke Einflüsse von Stuttgart aus. auf und ab das Land, Die fortdauern bis heute. 4 Grabmal der Familie Sick auf dem Hoppenlausriedhof in Stuttgart.