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ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1987, Jg. 20, H. 88-92)

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Das Werk ist durch das Urheberrecht und / oder verwandte Schutzrechte geschützt, aber kostenfrei zugänglich. Die Nutzung, insbesondere die Vervielfältigung, ist im Rahmen der gesetzlichen Schranken des Urheberrechts oder aufgrund einer Einwilligung des Rechteinhabers erlaubt.

Bibliographic data

fullscreen: ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1987, Jg. 20, H. 88-92)

Collection Object

Persistent identifier:
1571051867188
Title:
ARCH+: Zeitschrift für Architektur und Urbanismus
Place of publication:
Stuttgart
Regularity of issue:
1.1968-
Physical location:
Universität Stuttgart, Institut für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen
Shelfmark:
Archiv IGMA
Structure type:
Periodical
Collection:
Periodicals
License:
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/lizenzen/rv-fz/

Collection Object

Persistent identifier:
1571051867188_1987
Title:
ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau
Volume:
1987, Jg. 20, H. 88-92
Year of publication:
1987
Language:
german
Structure type:
Volume
Physical location:
Universität Stuttgart, Institut für Grundlagen moderner Architektur
License:
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/lizenzen/rv-fz/
Collection:
Periodicals

Collection Object

Title:
Heft 88: Hassan Fathy: Architektur aus 1001 Stein
Structure type:
Issue

Collection Object

Title:
Hassan Fathy: Architektur aus 1001 Stein
Structure type:
Part

Collection Object

Title:
Islamische Architektur und die Arbeiten von Hassan Fathy
Author:
Farid, Soheir
El Dahan, Rami
Structure type:
Article

Contents

Table of contents

  • ARCH+: Zeitschrift für Architektur und Urbanismus
  • ARCH+ : Zeitschrift für Architektur und Städtebau (1987, Jg. 20, H. 88-92)
  • Heft 88: Hassan Fathy: Architektur aus 1001 Stein
  • Contents
  • Arch+-Zeitung
  • Hassan Fathy: Architektur aus 1001 Stein
  • Zu diesem Heft: Moderne und Tradition
  • Djenne. Eine Stadt aus Lehm
  • Natürliche Energie und vernakuläre Architektur
  • Frühe Häuser: Haus Hamed Said. Haus Stoppleare.
  • Späte Häuser: Landhaus bei Sidi Krier. Haus Samy. Eine Villa in Saudiarabien
  • Dorf Neu-Gourna
  • Vom sinnlichen Urteil
  • Islamische Architektur und die Arbeiten von Hassan Fathy
  • Hasan Fathy- Ein Architekt, der mit dem Herzen denkt
  • Kleines Glossar des arabischen Hauses
  • Biographie und Werkverzeichnis (1937-1984) von Hassan Fathy
  • Arch+-Baumarkt
  • Heft 89: Schauplätze der Macht
  • Heft 90/91: Le Corbusier
  • Heft 92: Glückliche Gemeinschaften

Full text

die Art und Weise, wie gemeinschaftlich und ohne Geld gebaut 
wird. So erzählt Hassan Fathy immer wieder die Geschichte von 
Djenah, einem Dorfin der Oase von Kharga. Das alte Djenah wurde 
unter Flugsand begraben und daher erbauten die Bewohner ein 
neues Djenah, wohin auch alle zogen, bis auf einen alten Mann. Er 
weigerte sich sein Haus, an dem er sehr hing, zu verlassen, obwohl 
nur noch zwei Ráume bewohnbar waren. Hassan Fathy fragte den 
Bürgermeister, was passieren werde, wenn das ganze Haus zuge- 
weht sei. Dieser beruhigte ihn damit, dali die Bewohner für den 
Alten bereits ein Haus in dem neuen Dorferrichtet hátten. So etwas 
war nur in einem gemeinschaftlichen System móglich. Hassan 
Fathy sagt, daB ein Mann nicht in der Lage ist, ein Haus zu bauen, 
daB aber 10 Mànnerleicht 10 Häuser bauen können. Dieses Beispiel 
zeigt, daB ein Architekt, der für die Armen bauen will, die Vorteile 
gemeinschaftlicher Zusammenarbeit bedenken mub. Sie erlaubt 
die Lósung individueller Probleme auf der Ebene der Gemein- 
schaft. 
MODERNE TRADITION 
Eines der wichtigsten und erfolgreichsten Gebäude Hassan Fathys 
ist die Schule in Fares. Fares ist ein einsames, schwer zugängliches 
Dorf am Westufer des Nils. Als kein anderer bereit war, diesen 
schwierigen Auftrag zu übernehmen, trat die Abteilung für Schul- 
bau im Erziehungsministerium an Hassan Fathy heran. Er schlug 
vor, die Schule aus Lehmziegeln zu errichten mit Hilfe der Bewoh- 
ner und der ortsansässigen Maurer, die die Technik der Kuppel- 
und Gewölbekonstruktionen beherrschten. Alles was er brauchte 
waren Gerüste und einige einfache Werkzeuge. Die Schule wurde 
dann mit zehn großzügigen Klassenräumen erbaut, die alle mit 
einem „Windfänger“ ausgestattet wurden. Des weiteren hatte die 
Schule eine Bibliothek, eine Mehrzweckhalle, eine kleine Moschee 
sowie ein Freilichttheater im Innenhof. 
Zu Beginn lehnten die Bewohner die Idee ab, eine Schule aus 
Lehm zu bauen; sie wollten eine aus Beton, wie die Schulen in den 
Städten. Als jedoch die Schule schließlich erbaut war, waren sie sehr 
stolz auf sie. Einer der Lehrer, der auch an dieser Schule gelernt hat- 
te, erzählte uns, daß er sehr unglücklich darüber war, daß er seine 
Ausbildung an einer Vorschule in der Stadt Kom Ombo fortführen 
mußte. Er hatte die Atmosphäre dieser Schule genossen und auch 
die Temperaturunterschiede zwischen den neuen Beton-Klassen- 
zimmern und den alten, aus Lehmziegeln erbauten und nit „Wind- 
fangern“ ausgestatteten Klassenzimmern festgestellt. Die Schule in 
Fares war ein Beweis für die Durchführbarkeit des gemeinschaftli- 
chen Bauens als einer Alternative zu dem Unternehmer-System für 
lándliches Bauen in Agypten. In Gourna am Westufer des Nils ge- 
genüber von Luxor, erhielt Hassan Fathy den Auftrag, ein neues 
Dorf zu planen. Dieses Dorf war zur Wiederansiedlung der Men- 
schen gedacht, die inmitten der antiken Grabstàtten lebten. In sei- 
ner Herangehensweise setzte er sich von den Architekten ab, die 
behaupten, daB eine báuerliche Gemeinde einer professionellen 
Betrachtung nicht wert sei. Hassan Fathy sagt immer, daf ein Ar- 
chitekt ein fürstliches Haus nur so planen kann, als wáre er der 
Fürst, und ein Bauernhaus nur so, als wäre er der Bauer. Für Hassan 
Fathy war das Gourna-Projekt der erste Versuch, ästhetische Quali- 
täten in der ländlichen Gemeinschaft wieder aufleben zu lassen. 
Der Grundriß des neuen Dorfes bestand aus vier Hauptvierteln. 
Diese Viertel entstanden mit Rücksicht auf den physischen Unter- 
schied zwischen den Volksstämmen, die die Bevölkerung von Alt- 
Gourna ausmachten. Die Viertel werden durch recht große Straßen 
getrennt, die alle zu dem zentralen Platz führen. Um den Platz her- 
um gruppieren sich die Moschee, die Dorfhalle und die meisten 
öffentlichen Gebäude. Die Schulen und der Marktplatz befinden 
sich an den jeweiligen Enden des Dorfes. Von den Hauptstraßen ge- 
langt man in kleinere Straßen, die zu halb-öffentlichen Wohnplät- 
zen führen. Diese Plätze werden von einer Anzahl Häuser um- 
schlossen, in der Regel von verwandten Familien bewohnt. Jedes 
Haus wurde individuell entworfen, damit die Familie die gleiche 
Fläche und die gleiche Anzahl Räume erhielt wie vormals in Alt- 
Gourna. Hinzugefügt wurden Annehmlichkeiten, die in ihren alten 
Häusern fehlten. Hassan Fathy bereicherte die Pläne dadurch, daß 
er sie mit einigen traditionell städtischen Elementen versah. Er ver- 
arbeitete z. B. das Konzept der Qa’a arabischer Häuser in seinem 
Entwurf. 
Das zweite große Projekt nach Gourna war der Entwurf eines 
neuen Dorfes in Bariz in der Oase Kharga. Einer der interessante- 
sten Aspekte dieses Projektes liegt im Prozeß der Besiedlung und 
im gemeinschaftlichen System beim Wohnviertelbau. Hassan 
Fathy vertrat den Standpunkt, der beste Weg zukünftige Bewohner 
anzuwerben, sei der, Familiengruppen aus überbevölkerten Dör- 
fern zu nehmen, die nach Altersverteilung und Berufen ausgegli- 
chen sind. Auf diese Weise bliebe ihre Bindung an die Gemein- 
schaft in ihrem neuen Dorf erhalten und sie könnten sich weiterhin 
auf ihre gemeinschaftlichen Leistungen verlassen. Um dieses Kon- 
zept wirkungsvoll in die Tat umzusetzen, entwickelte Hassan Fathy 
sogar ein Verwaltungssystem und ein Schulungsprogramm. Un- 
glücklicherweise mußte das Projekt wegen mangelnder finanzieller 
Mittel eingestellt werden, bevor die Wohnviertel begonnen wur- 
den. Trotzdem, die öffentlichen Gebäude, die gebaut wurden, ins- 
besondere der Marktplatz, zeigten deutlich, daß das, was zu Zeiten 
der Pharaos funktionierte, auch heute noch funktioniert, und daß 
diese Architektur am geeignetsten für eine Wüstenumgebung ist, in 
der die Temperaturen über 48" C im Schatten steigen. Der Markt- 
platz, wie die anderen Gebäude in Lehm gebaut, wurde mit einer 
Reihe von Doppelgewölben überdacht zum besseren Schutz vor 
der Hitze. Über den Lagerräumen wurden hohe überwölbte nach 
Norden orientierte Windfänger errichtet, um die kühle Luft ins Erd- 
geschoß hinunterzubringen. Dadurch konnte die Temperatur um 
mehr als 17° C reduziert werden. Hassan Fathy wandte beim Bariz- 
Projekt die moderne Wissenschaft der Bodenmechanik und des Bo- 
denaufbaues auf Lehm als Baumaterial an. Mehr noch, er benutzte 
diese Wissenschaft auf eine sehr kluge und verfeinerte Art. Dieses 
Projekt kann also als der Höhepunkt seiner Erd-Architektur be- 
zeichnet werden. In ihm vollendet er, was er 20 Jahre früher in 
Gourna begann. 
Ungeachtet der Ignoranz seitens der Bauindustrie und der Regie- 
rung baute Hassan Fathy weiter und verbreitete seine Ideen und 
Theorien innerhalb und außerhalb Agyptens. 1980 wurde er beauf- 
tragt, für eine amerikanische moslemische Gemeinschaft in Neu- 
Mexico „Dar Al Islam“, ein Erziehungszentrum, zu entwerfen. Im 
September desselben Jahres besuchte er mit zwei Maurermeistern 
aus Assuan das Baugelände. Zum ersten Mal in den USA zeigte er, 
wie Gewölbe und Kuppeln ohne Hilfe einer Holzschalung zu bauen 
sind. Er begann dieses wichtige Projekt mit dem Bau einer kleinen 
Moschee. Zu diesem Projekt sollen eventuell noch ein Handwerks- 
zentrum, Schulen, Wohnviertel sowie eine große Moschee hinzu- 
kommen. Das Projekt wird von ortsansässigen Maurern vollendet, 
die in einem Workshop vor Ort geschult wurden. Hassan Fathy bau- 
te auch viele Privathäuser für einzelne Familien. Auch hier respek- 
tierte er das Wesen und die Konzepte arabischer Architektur, und 
jedes einzelne Haus besitzt einen eigenen Charakter. Das früheste 
dieser Häuser wurde 1945 für einen Künstler, Hamed Said, in Lehm 
erbaut. Das Haus wurde in U-Form um die Palmen herumgebaut, 
um zu vermeiden, daß auch nur eine gefällt werden mußte. Andere 
Häuser, so die von Fouad Riad und Mit Rihan, sind aus Stein. Zur 
Konstruktion der Gewölbe und Kuppeln wird der Stein in densel- 
ben Maßen wie die Lehmziegel geschnitten. Ein anderes Haus, das 
von Akil Sami, wurde mit rotgebrannten Ziegeln auf Lehm-Mörtel 
gedeckt. Anschließend wurde es innen und außen weiß gekälkt. 
Hassan Fathy ist in einem ganz besonderen Sinn von der westli- 
chen Architektur beeinflußt. Das folgende Zitat ist seinem Buch 
„Architecture for the Poor“ entnommen: „Es wäre ungeheuerlich 
von einem Architekten, dessen Phantasie vom Liebreiz Siennas 
oder Veronas oder der „Cathedral Close of Wells“ bereichert wurde, 
seine Arbeit schludrig zu verrichten und seine Klienten mit weniger 
abzuspeisen als der schönsten Architektur, die er schaffen kann.“ 
Hassan Fathy baut nicht viel, doch er legt in seine Arbeiten eine in- 
tensive aber bescheidene Liebe und Hingabe. Das Ergebnis ist in 
der Tat beeindruckend. 
Übersetzung: Barbara Engel, Sabine Kraft 
n
	        

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