Herr Geheimrat, Frau Geheimrat, kommen Sie doch etwas an
unsern Tisch. Hier sind noch zwei Stühle.
Guten Abend, guten Abend. Na, da sind wir ja alle einmal
wieder.
Wo Sie dieses Kleid nur wieder herhaben, Frau Justizrat. Dieser
Schnitt
Ja, Frau Geheimrat, etwas Geschmack und man sieht immer
neu aus.
Nun, Herr Doktor, wieder auf Liebespfaden?
Wieder, Herr Geheimrat?
Die unvermeidliche Nelke. Man wird Sie noch für einen Sozial
demokraten halten.
Aber, lieber Geheimrat. Dafür hat der junge Doktor doch
seinen Schmiß.
Danke, Herr Justizrat. Aber ich bin politisch absolut farblos,
Herr Geheimrat
Nur keine Politik. Man hat schon genug zu tun.
Guten Abend, meine Herrschaften.
Das ist aber nett, Herr Assessor, daß man Sie wieder einmal
sieht. Sie kennen sich doch alle
Gewiß. Guten Abend, Herr Geheimrat.
Nun, junger Freund, immer tätig?
Man muß, man muß, Herr Geheimrat. Ernste Zeiten. Der
politische Horizont ist stark bewölkt.
Reden Sie nur nicht von Politik, Herr Assessor. Das erregt
immer Aergernis.
Wir wollen etwas ruhig sein, meine Herrschaften. Jetzt kommt
das Solo.
Es muß ein erhabenes Gefühl sein, Solo zu spielen.
Zu blasen, Ottilie. Aber Du verstehst nichts von Musik.
Behüt dich Gott, es wär zu schön gewesen.
Warten Sie mal, Herr Geheimrat. Können Sie sich besinnen,
als im Jahre
Ich verstehe gar nichts von Musik, Herr Justizrat.
Ohne Musik kann ich nicht leben. Nicht wahr, Ottilie.
Weiß ich nicht.
Darf ich fragen, Frau Justizrat, wo man den Schnitt kaufen
kann.
Ueberall. Aber selbst, wenn Sie ihn gekauft haben, Frau Ge
heimrat, muß man den nötigen Geschmack besitzen, um
ihn der Persönlichkeit entsprechend zu verwerten.
Aber Ottilie, hör doch auf die Musik.
Wünschen die Herrschaften alle Helles.
Können Sie das nicht noch lauter sagen.
Lerne leiden, ohne zu klagen.