Sehnsucht, die gleitet ruhlos in das Silberfließen meiner
blauen Liebe.
Zwei Wunden brennen auf meinen Backen. Eine schlug mir der
Ring der sorgenden Mutter, eine biß mir der Mund des
liebenden Mannes. Mein Lieben ist Bluten.
Mein Blut tönt im Schlag der Amseln. Mein Blut klingt im
Schwingen der Lerchen, mein Blut hallt im Schrei der
Sperber, meine silberblaue Liebe.
Irma im Glück, was soll ich tun.
Ich kann Ihnen nicht helfen.
Seien Sie mir Schwester. Ich will Schwester werden.
Werden Sie es. Ich kann nicht Schwester sein, ich kann nicht
Freundin sein. Ich liebe.
Ich werde für Euch beten und für Eure Liebe. Vergessen Sie
mich. Denn so hätte ich mich nie vergessen können.
Liebe ist Geben. Liebe ist Aufgeben.
Ich habe mich nur nehmen lassen können.
Glauben Sie Ihrem Blut.
Mein Blut ist still. Nun kann ich nur noch das Bluten stillen.
Und so bitte ich Sie Ihre Gläser zu erheben, und mit mir in
den Ruf einzustimmen: Das junge Brautpaar oder vielmehr
das alte Brautpaar und das junge Ehepaar, es lebe hoch.
Hoch. Hoch. Hoch.
Ausgezeichnet Herr Geheimrat. Wirklich geistreich. Ein
bißchen Humor in dieser feierlichen Stunde tut wirklich
wohl.
Sie haben sich auch gut vorbereitet, Herr Geheimrat.
Mein Mann hat sozusagen fast aus dem Stegreif gesprochen,
Frau Justizrat.
Der Wahrheit die Ehre, liebe Agnes. Etwas habe ich mich
schon vorbereitet.
Wohlsein, Herr Assessor, Sie einziger Junggeselle. Hoffent
lich kann ich für Sie bald auch eine Rede vorbereiten.
Sie sind zu liebenswürdig, Herr Geheimrat. Aber ich habe
absolut keine Zeit für die Frauen. Die Politik fordert den
ganzen Mann. In diesen aufregenden Zeiten
Nur keine Politik, Herr Assessor. Nehmen Sie nicht etwas Obst,
Frau Doktor Steiner.
Danke vielmals, gnädige Frau. Mein Mann findet Obst un
gesund.