Full text: Sitzungs-Protokolle / Verein für Baukunde in Stuttgart (1872)

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gewisser Monate, langes Verweilen der Wagen auf den Stationen, 
Schwierigkeit rascher Lieferung neu bestellter Wagen seitens der. 
Fabriken u. s. w.) dauernd sind, so ist es noch immer von Inte 
resse, die Mittel zur Abstellung des Wagenmangels zu besprechen 
Dergleichen Mittel sind nun eine große Anzahl theils in Vor 
schlag gebracht, theils zur Anwendung in Aussicht genommen, 
theils bereits in Kraft getreten, und zwar unter Voranstellung 
derjenigen Mittel, welche geringere Aussicht auf Erfolg haben 
dürften: 
Pramiirung des Expeditionspersonals für rasche Abfertigung 
der Güterwagen; — Einrichtung eines deutschen Centralmeldebure- 
aus zur Ausgleichung des Wagenbedarfs der einzelnen Verwaltun 
gen und Anschaffung eines Reservewagen-Parks auf gemeinschaft 
liche Kosten der deutschen Bahnen; — Zulassung von Wagen, 
welche Eigenthum von Privatleuten sind, in den Güterzügen; — 
Erhebung erhöhter Frachtsätze während des Herbstes; — Gründung 
von Wagenleih-Actien-Gesellschaften; — Anstellung besonderer Be 
amten zur Controlirung der Ausnützung der Wagen im Localver 
kehr; — Erlaß von Bestimmungen über die fahrplanmäßige Be 
förderung leerer Wagen behufs Einnahme von Ladung an bestimm 
ten Orten; — weitere Ausbildung des Instituts der Verbands 
güterzüge; — Maßregeln zur Beförderung raschen Entleerens und 
Beladens der Wagen (Verkürzung der Entladungsfristen, — An 
wendung mechanischer Vorkehrungen beim Ladegeschäft); — Um 
fangreiche Neubeschaffung von Wagen; — Vereinbarungen über 
einheitliche Behandlung der Hauptabmessungen und Construktions- 
theile der Güterwagen, um den Fabriken raschere Lieferung zu er 
möglichen. 
Auf den letztgenannten Punkt, sowie auf die mechanischen 
Vorkehrungen zur schnellen Ladung und Entladung der Güterwagen 
geht der Vortragende etwas näher ein, indem er in letzt genann 
ter Beziehung namentlich auf die betreffenden englischen Einrich 
tungen, deren Bedeutung auch von anderer Seite bereits hervor 
gehoben ist, aufmerksam macht. 
An dieser Stelle mußte, wie gesagt, der Vortrag wegen vor 
gerückter Zeit abgebrochen werden, und wurde eine Fortsetzung des 
selben, speziell eine Besprechung, wie die Anwendung des englischen 
Verfahrens für die deutschen Verhältnisse zu ermöglichen sei, für 
eine andere Gelegenheit in Aussicht genommen. 
Das in dem vorstehenden Protokoll der fünften Versammlung 
erwähnte Gutachten ist in nachstehender Fassung dem Gemeinderath 
übermittelt worden: 
Gutachten des wiirtt. Vereins für Bankunde, die Anlage eines 
neuen Friedhofs betreffend. 
„Der für den Friedhof bis jetzt in Aussicht genommene Platz 
auf der sog. untern Prag, (auf dem Katasterplan gelb bezeichnet,) 
ist schön gelegen, nahezu eben und wenig ansteigend, von passender 
Bodenbeschaffenheit, nicht allzuweit von der Stadt entfernt und 
läßt — die Möglichkeit und das Durchführen eines Bauverbots 
für betreffendes Terrain vorausgesetzt — eine etwa später nöthig 
werdende Vergrößerung nach Nordwesten zu, so daß er für den 
beabsichtigten Zweck als passend zu bezeichnen ist. 
Dagegen ist (die Möglichkeit einer etwaigen Umrahmung des 
seitherigen Platzes durch eine Böblinger Bahn als eine vorerst noch 
undiskutirbare Frage bei Seite gelassen), nicht zu verkennen, daß 
dieser auf der untern Prag angelegte Friedhof einem in nördlicher 
Richtung auf die obern und untern Pragäcker sich ausdehnenden 
Stadtviertel sehr hemmend in den Weg tritt; daß er in dieses 
ungefähr 1500 Bauplätze umfassende, schöne und gesunde Baufeld, 
wie Stuttgart in seiner Umgebung wenige mehr bietet, und das 
wegen der Nähe des Güterbahnhofs wohl bald (besonders von In 
dustriellen) gern bebaut werden würde, höchst störend einschneidet, 
und daß er zudem in einiger Zeit wahrscheinlich doch umbaut und 
dann von den Umwohnern seine Entfernung verlangt werden 
wird. 
Der dagegen hier in Vorschlag gebrachte Platz, einen Theil 
der hohen Prag und der Mönchhalde umfassend, und auf dem 
Katasterplan blau bezeichnet, ist von der Stadt nicht wesentlich 
weiter entfernt, als der bis jetzt in Aussicht genommene auf der 
untern Prag; seine Bodenbeschaffenheit wird aller Wahrscheinlichkeit 
und Wahrnehmung nach ebenso günstig sein wie dort. Ein auf 
diesem Platz errichteter Friedhof würde der Weiterentwicklung der 
Stadt auf den früher genannten Baufeldern wenig hinderlich sein, 
und er erhielte dort eine ebenso schöne und entschieden in der Ge- 
sammtwirkung mehr malerische Lage, als am seither projektirten 
Platz. Unleugbar, und durch reichliche und triftige Beispiele er 
wiesen, gibt eine Anlage am Abhang ungleich mehr und schönere 
Motive zu künstlerischer Anordnung, Behandlung und Aufstellrmg 
von Monumenten, als die Anlage in der Ebene. Der Anblick des 
Kirchhofs würde den auf der untern Prag Angesiedelten eben wegen 
der malerischen Anlage weniger unangenehm werden, als im um 
gekehrten Fall; die Anlage wäre trotz der stärkeren Ansteignng des 
obern Theils wohl möglich, würde sogar für Anlage von Familien 
gräbern u. dgl. verschiedene Vortheile bieten; endlich wäre die 
Möglichkeit einer etwaigen spätern Umbauung mehr ausge 
schlossen. 
Dagegen darf nicht verhehlt werden, daß dieser Platz 
nur etwa 25 Morgen nutzbare Fläche geben wird (gegenüber 
37 Morgen beim seitherigen Platz), resp. 29 Morgen, sofcrne 
die Möglichkeit einer weiteren Vergrößerung um etwa 4 Morgen 
(auf dem Katasterplan roth bezeichnet), allerdings nur durch 
erheblichere Auffüllungsarbeiten gewonnen, und daß dort erst 
nach dem vollständigen Setzen dieser Auffüllung eine Benützung 
zulässig wäre. Eine weitere Vergrößerung des Friedhofs an 
diesem Platz ist wegen des coupirten Terrains kaum möglich. 
Doch dürfte weder dieß, noch überhaupt das, daß die Fläche 
um circa 8 Morgen kleiner ist, stark ins Gewicht fallen oder gar 
ein durchschlagendes Moment abgeben. Bei der größern Entwick 
lung der Stadt, wie sie heute zu erwarten ist, wird auch dieses 
Plus von 8 Morgen nicht in die Länge und die angedeutete Ver 
größerung nicht für alle Zeit genügen. Aus diesen und andern 
Gründen wird sich früher oder später die Nothwendigkeit eines 
zweiten neuen Kirchhofs ergeben, wozu namentlich die nur nach 
einer Längenrichtung vorwiegend mögliche Ausdehnung der Stadt 
unabweislich hindrängt. Alle Leichen einer großen Stadt nur nach 
einem entlegenen Endpunkt hin zu transportiren (im gegebenen 
Fall nur durch die Königs- und Friedrichsstraße möglich), hat gar 
zu Vieles gegen sich, um nicht jetzt schon an die Erstellung eines
	        
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