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lung auf das nächste Jahr sich 100 unserer Mitglieder für !
die Verschiebung der dritten Generalversammlung, 23 für Ab- j
Haltung in diesem Jahre ausgesprochen und hievon 14 die
Geneigtheit des Besuchs derselben angezeigt haben, worüber
an den Verbandsvorstand Mittheilung gemacht worden sei.
Eine weitere Mittheilung betrifft die Bitte an das Kgl.
Finanzministerium, es möchte dasselbe zur Vornahme hydro
technischer Versuche über Druckhöhenverluste in geschlossenen
Röhren bei den hiesigen gemeinschaftlichen Wasserversorgungs
werken die erforderlichen Mittel bewilligen. Das Kgl. Finanz
ministerium und der hiesige Gemeinderath haben dieser Bitte
in huldvollster und erfreulichster Weise mit einer Summe von
110G Ji entsprochen und den Herrn Oberbaurath vr. v. Eh-
mann zu dem Vollzüge genannter Untersuchungen ermächtigt.
Diese Mittheilung wurde mit Dank und Freude entgegen
genommen.
Ein aus Karlsruhe von Herrn Prof. Baumeister ein
gelaufenes Geschenk „die Bauordnung für Karlsruhe" wird
dem Bibliothekar übergeben und zugleich der Wunsch aus
gesprochen, es möchte Herr Baurath Kaiser, der noch im
Besitze eines früheren Entwurfes zu einer Bauordnung für
Karlsruhe sei, letztere mit unsern hiesigen Bauvorschriften ver
gleichen und darüber später gefälligst referiren.
Ferner wird ein Prospektus des Löb'schen Respirations
apparates, von Wilhelm Fels in Barmen beziehbar, vorgelegt.
Der Vorsitzende bringt sodann die Frage über die im
Sommer auszuführenden Exkursionen zur Sprache, da in der
Regel zwei zur Ausführung kommen, eine größere und eine
kleinere (eine davon mit Damen).
Es kommen in Frage:
1) Eine Zusammenkunft mit dem Darmstädter Vereine auf
Grund eines früheren Vorschlags unseres Mitgliedes,
des Herrn Prof. Wagner in Darmstadt, und zwar
wenn thunlich in Heidelberg, etwa Sonntag den 14. Juli,
wozu auch der badische Technikerverein eingeladen wer
den solle.
2) Wenn diese Zusammenkunft sich nicht ausführen ließe in
zweiter Linie:
a. eine Exkursion nach Ulm und Wiblingen;
b. nach Ellwangen;
c. nach Maulbronn, wohin schon vor 2 Jahren eine
solche projektirt worden, jedoch nicht zur Ausführung
gekommen ist.
Bei der Abstimmung erklärt sich in erster Linie die
Majorität für eine Zusammenkunft mit den Darmstädter resp.
auch badischen Kollegen in Heidelberg, und soll deßhalb mit
letzteren in Verbindung getreten werden.
Sollte dies fehlschlagen, so sprach sich die Mehrzahl, da
a und b für eine eintägige Parthie den Fahrplänen gegen
über sich nicht ausführen lassen, so sehr man geneigt wäre,
die eine oder andere vorzugsweise auch unseren auswärtigen
Kollegen zu Liebe zu machen, für Maulbronn in Begleitung
von Damen aus.
Als kleinere Exkursion wird der Besuch der hiesigen neuen
katholischen Kirche und des Justizpalastes in Aussicht genom
men, sowie nach Umständen ein weiterer Besuch eines passen
den Ortes in der Nähe Stuttgarts.
Herr Oberbaurath v. Morlok referirt über das Projekt
zu einem Ein- resp. Aufbau auf der Vorhalle des hiesigen
Bahnhofes, siehe Beil. 1.
Herr Oberbaurath v. Egle referirt über die Anträge der
Vereinskommission, betreffend die Einführung einer Baustatistik,
und erwartet noch weitere Beiträge von den Kommissions
mitgliedern, den Herren Oberbauräthen vr. v. Ehmann,
v. Morlok, Bok und Baurath Leibbrand über das, was
bereits in ihren Branchen, bei uns hierüber geschaffen sei.
Von einigen Mitgliedern, besonders von Herrn Baumeister
Lang wird gewünscht, daß das Referat einzelne wesentliche
Detailerfordernisse betonen solle, worauf Herr Oberbaurath
v. Egle, Herr Bauinspektor Rheinhard und der Herr Vor
sitzende bemerken, daß es sich zunächst nur um Grundsätze
für eine Baustatistik handle und erst später, wenn solche fest
gestellt, auf eine Detailausführung eingegangen werden könne,
somit ein Weitergehen vorerst wohl keinen Werth hätte.
Das Referat wird sofort zum Vereinsbeschlusse erhoben.
Es folgt sodann der Schluß der Sitzung als der letzten
im ersten Halbjahre.
Der Schriftführer-
Gebhardt.
Beilage 1
zur 10. ordentl. Versammlung.'
Vorirllg
über
einen Umbau im obern Stockwerk des Kahnhofs in Stuttgart,
gehalten
im Verein für Saulninbe am 25. Mai 1878 van Oberbaurath v. Martok.
Die Mittelhalle des Bahnhofs Stuttgart ist in dem Jahre
1863 als ein einstöckiges Bauwerk (nach dem aufgestellten
Plane) projektirt, hohen Orts genehmigt und in Ausführung
gestellt gewesen, als im Jahre 1875 im Hinblick auf das
wachsende Bedürfniß des Eisenbahnbetriebsdienstes und zu
besserer Ausnützung des kostbaren Bauplatzes angeordnet wurde,
diesem Mittelbau und den anliegenden Nebenbauten je noch
ein weiteres Stockwerk aufzusetzen.
Von Seiten der technischen Oberleitung wurden aus ver
schiedenen Gründen ehrerbietige Vorstellungen gegen den dieß-
bezüglichen Befehl erhoben. Einer dieser Gründe, die Be
lastungsvermehrung der Säulen in der Vorhalle, wurde mit
der Bestimmung beseitigt, daß für die erste Zeit nur wenig
besetzte und belastende Bureaux in der oberen Etage eingerichtet,
und daß in späterer Zeit und bei eintretendem Bedürfniß
zu weiterer Belastung eine entsprechende Verstärkung der Kon
struktion vorgenommen werden solle. Gleichzeitig hiemit wurde
der h. Auftrag zu Ausführung der Gebäudeerhöhung nach dem
von Baurath Morlok entworfenen Plan wiederholt ertheilt.
Bei der bisherigen einfachen Benützungsart und Belastung