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möglich war, die gewünschte Ordnung bei der Cirkulation ein
zuhalten, weßhalb eine Organisation bezüglich derselben beschlossen
wurde, nach welcher nach Auswärts Zeitschriften möglichst an die
einzelnen Mitglieder oder bei mehreren an einem Orte, an ein
von diesen gewähltes Mitglied hin- und rückgesendet werden. Von
dieser Organisation dürfen wir, wenn wohl mehr Arbeit, aber auch
endlich eine Befriedigung der Mitglieder erwarten, immer aber
vorausgesetzt, daß die Letzteren die Lesetermine genau einhalten.
Auch ist in der Person des Unterbibliothekars ein Wechsel
durch den Rücktritt des Herrn Architekten Staudeumayer ein
getreten; für denselben wurde von dem Ausschuß Kanzlist
Schäuffelen bei der Kgl. Eisenbahnbaukommission bestellt,
welcher zugleich die Kopialien und autographischen Cirkulare zu
besorgen hat. Wegen der wesentlichen Vermehrung der Schreib
geschäfte des Vorstands wurde eiu besoldeter, schon vor 2 Jahren
genehmigter Sekretär in der Person des Herrn Baumeisters,
Assistent Koch angestellt.
Aus dem Kasseubericht werden Sie entnehmen, daß in Folge
weiterer Ausgaben für die Ausstellung, Protokollpublikationen,
besonders wegen des letzten umfangreichen Heftes, der größeren
Kosten für autographische Planbeilagen und Schreiberei die
Ausgaben (incl. dem Defizit von fernd) die Einnahmen um
124 <46 70 Jh überschreiten, und so ein Defizit von diesem
Betrag auf den Etat 1878 übertragen werden mußte.
Der neue Etat beziffert sich auf
Einnahmen 4256 ofi —
und Ausgaben 4225 „ 56 ,
wonach sich am Schlüsse des Jahres ein Ueber-
schuß ergeben wird von —Z. 30 Ji 44 ^
welcher für außerordentliche Fälle vorgesehen wird und sich sonach
Einnahmen und Ausgaben decken werden.
Meine Herren! Aus dem Vorgetragenen dürfte sich ein er
freuliches Bild unserer Thätigkeit vom verflossenen Jahre abge
wickelt haben, der Verein hat insbesondere auch durch die jungen
Mitglieder an Interesse für das Vereinsbestreben wesentlich ge
wonnen, die Versammlungen und mit ihnen auch der gesellige
Verkehr unter den Mitgliedern waren belebter; möge das an
getretene Jahr für unsere Ziele ein immer mehr zur Geltung
kommendes, für Unser Fach nach allen Seiten hin ein auf gesunder
Basis beruhendes, regsames sein und die Mahnungen der jetzigen,
ernsten Verhältnisse nicht unbeachtet bleiben.
Vergessen wir nicht, daß die heutige Geschäftsermattung eine
Folge der verwegenen Ueberstürzung der Schwindelzeit ist, welche
sich in einem goldenen Zeitalter wähnte, das Kapital in rücksichts
loser Weise in Fluß setzte und auch unser Fach nicht unbe
rührt ließ.
Die jetzige Zeit, dazu angethan mit seinen Kräften Haus
zu halten, wieder zur Wahrheit zu werden und so gesundem
Leben und Treiben Platz zu machen, mag uns, auf die schwel
gerische Zeit hin, wohl empfindlich berühren, sie soll uns aber
ein Korrektiv für die Zukunft schaffen und uns Kraft und Muth
geben, die Ermattung durch Bebauen und Bearbeiten auf dem
Felde der Erfindung, gestützt auf Kunst und Wissenschaft, sowie
durch Beachten der Bedürfnißfragen, zu beleben; wozu wesentlich
solide und billige Konstruküonen, sowie das richtige Erfassen
der Zeitfragen in Betreff neuer und billiger Verkehrswege und
Mittel, der baulichen großen Aufgaben großer Städte und Orte,
nebst noch anderer sozialer, in unser Fach einschlagender, mannig
facher Aufgaben beitragen mögen. Betreten wir diese Bahn,
so werden wir sicher noch ein großes Feld der Thätigkeit vor
uns haben, und wir werden, wenn auch nicht wie früher auf
Rosen gebettet, doch mit desto inehr Selbstbefriedigung arbeiten,
die schlechten Zeiten und die Geldpanik besiegen helfen und uns
sicher unsere Achtung im Völkerleben bewahren.
Dies sei unser Ziel!
Nach dieser Betrachtung lassen Sie mich zum Schlüsse noch
allen Denjenigen danken, welche nach des Tages Arbeit nicht
ermüdeten in Kommissions- und Ausschußsitzungen, sowie in den
Vereinsversammlungen und wenn es deren Humor galt, auch
hier nach Kräften mitzuwirken und mich zu unterstützen, wesentlich
aber auch dem Vizevorstand, Herrn Oberbaurath v. Egle, welcher
insbesondere die Freundlichkeit hatte, uns zu der Ausstellung 3
Säle in der Baugewerkeschule unentgeltlich zur Verfügung zu
stellen, sowie den Herren Kassier, Bibliothekar und Schriftführern;
für. meine Person bitte ich aber um Nachsicht, wenn die großen
Arbeiten, die mir zu Zeiten erwuchsen, nicht immer so gelöst
wurden wie es hätte sein sollen.
2) Der Herr Kassier Baurath B o k I., sowie die mit der
Prüfung der Rechnungen betrauten Herren Professor Baum
gärtner und Bauinspektor Knoll übergeben den Bericht über
den Kassenbestand pro 1877. Er lautet:
Einnahmen:
A. Beiträge von Mitgliedern:
88 hiesige Mitglieder ü 14 Ji
Ji
1232. —
9 „ „ '/zjähr. h 7 Ji
Ji
63. —
1 n ii
tAh
11. —
101 auswärt. Mitglieder h S Ji .
ji.
808. —
2 ,, ,, a 11 Ji
ji
22. —
5 /, ,, 3, 4 cdh
ji
20. —
B.
Eintrittsgelder:
25 neue Mitglieder ä 5 Ji . .
ji
125. —
C. Verkauf entbehrlicher Zeitschriften, Normen
und Drucksachen
ji
87. 16
v.
Zinsen aus 1500 Ji Kapital . . .
ji
75. —
E.
Dividende der Feuer-Versicherung und
Sonstiges
17. 30
zusammen
ji.
2460. 46
Aus gaben:
für die verschiedenen Bedürfnisse laut den Belegen
des Kassabuches Ji 2533. 90
hiezu Defizit des vorigen Jahres . . . . Ji 51. 26
Ausgaben zus. Ji 2585. 16
hievon ab; die Einnahmen Ji 2460. 46
ergibt ein Defizit von Ji- 124. 70
welches von den Einnahmen pro 1878 zu decken ist.
Kapitalienbestand:
in Obligationen angelegt Ji 1500. —
bei der Rentenanstalt Ji 135. 15
Z-
B.:
Bok.
Herr Professor Baumgärtner erklärt die Richtigkeit der
im Kassenbericht angeführten Mitgliederzahlen und die Ueberein
stimmung der einzelnen Posten mit den' beigelegten Rechnungen
und knüpft hieran den Vorschlag, die bei der Rentenanstalt an
gelegten 135 Ji 15 ^ zur Deckung des 124 -.M 70 ^ be
tragenden Defizits zu verwenden, welches schon seit einer Reihe
von Jahren von einem Jahr zum andern übernommen werde.
Baurath Bok I. ist gegen diesen Vorschlag, will die Zinsen
nicht missen, zudem ergebe sich nach dem Etat für nächstes Jahr
kein Defizit mehr.
Oberbaurath v. Schlierholz: Das Desizit rühre daher,
daß von der früheren Verwaltung viele unbezahlte Rechnungen
haben übernommen werden müssen. Der Etat sei nicht ganz glatt,
da die nicht unbedeutenden Buchhäudlerrechnungen erst im folgen
den Jahr bezahlt werden, also die von 1877 erst im laufenden
Etat aufgenommen sind. Würde das Kapitälchen verwendet, so
könnten in Zukunft vielleicht die Rechnungen ins laufende Jahr
genommen werden; um so mehr als in diesem Jahr mehr neu
eintretende Mitglieder zu erwarten sind als im Etat angenommen.
Professor Baumgärtner zieht seinen Antrag zurück. Es
bleibt somit der Etat und das Kapitälchen unverändert.
3) In Abwesenheit des Bibliothekars verliest der Schriftführer
den Bibliothekbericht wie folgt:
Im Jahr 1877 wurde die Zeitschrift angeschafft „Organ
für die Fortschritte des Eisenbahnwesens" von E. Heusinger von
Waldegg.