Full text: Sitzungs-Protokolle / Verein für Baukunde in Stuttgart (1879)

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sendung der Zeitschriften Sorge tragen, daß diese Ordnung er 
halten bleibe! 
Durch einen zahlreichen Eintritt neuer Mitglieder ist es 
gelungen, nicht nur das im Vorjahr bekämpfte Kapitälchen zu 
retten, sondern auch noch einen kleinen Ueberschuß zu erreichen, 
der Heuer, wenn uns wiederum viele neue Mitglieder zuwachsen, 
ohne Zweifel gestatten wird, auch die Buchhändlerrechnungen mit 
einem voraussichtlichen Ueberschuß pro 1879 aufs laufende Jahr 
verrechnen und hiemit vollständig in geordnete Rechnung kommen 
zu können. 
Es beziffert der neue Etat vorerst eine Einnahme von 
4473 X. 10 
eine Ausgabe von 4440 X. 35 
und wird sich somit ein Ueberschuß ergeben von 32 X. 75 
Meine Herren! 
Ich glaube nach dem Ihnen entrollten Bilde unserer Thätig 
keit den Ausspruch an der Spitze meines Berichtes erwiesen zu 
haben. Wir waren wenigstens, wenn auch leider nicht in der 
Zahl, wie die Mitgliederzahl von hier und auswärts dies wünschen 
läßt, doch zu einem guten Theile eifrigst bestrebt, unseren Ver 
einspflichten nachzukommen; es hat niemals für die Vereins 
abende an Stoff gefehlt, es haben sich insbesondere auch der 
größere Theil der jüngeren Bkitglieder hiebei betheiligt. 
Möge die rege Thätigkeit sich nicht nur ungeschwächt er 
halten, sondern immer weiter greifen, möge es mehr und mehr 
zum Bewußtsein kommen, daß wir ■— jung wie alt — im Ver 
eine einander gleich stehen, daß hier der Ort gegenseitigen freien 
Austausches und gegenseitiger Anregung ist, zu der ja unser 
Fach in so reichem Maße Stoff und Anlaß bietet. Möchten 
namentlich auch die auswärtigen Mitglieder uns öfter mit einem 
Scherflein aus ihren reichen Erfahrungen bedenken und manche 
der hiesigen Mitglieder, die sich unsern Versammlungen leider 
noch periodisch und zum Theil ganz entziehen, deren Kenntnisse 
und Erfahrungen uns aber so werth wären, s— von hiesigen 
Mitgliedern nach der Durchschnittszahl erschienen regelmäßig 
etwa 32, unregelmäßig ca. 59 und gar nicht 12 —] an den 
Vereinsabenden — persönliche abhaltende Gewohnheiten zum Opfer 
bringen — bei uns sich einfinden und heinnsch fühlen. Wir Alle 
aber mögen im Hinblick auf die ernste Zeit und manche tief in 
unsere Verhältnisse einschneidenden Fragen, die zur Entscheidung 
an uns herantreten, nicht vergessen, daß ein immer festeres An 
einanderschließen und Zusammenwirken nöthig ist, um unserem 
Fache und uns diejenige Anerkennung zu erringen, die ihnen 
gebührt; denn übersehen wir nicht, daß wir nach Außen gegen 
manche Hindernisse anzukämpfen haben. 
Sollen wir aber wirklich zum gewünschten Ziele gelangen, 
so muß unsere Vereinsbestrebungen zugleich auch ein geselliges 
Band zieren und befestigen, es soll uns dasselbe auch nach dem 
fachlichen Theile in ungebundenem Austausch zusammenhalten, 
wodurch wir uns zugleich immer mehr gegenseitig erkennen und 
schätzen lernen werden. 
Mit diesem innigsten Wunsche spreche ich schließend noch 
allen Denen meinen Dank aus, welche nach ihrer täglichen 
strengen Arbeit kein Opfer scheuten, in Ausschuß- und Kommis 
sionssitzungen, durch Vorträge und Referate, wie durch gesellige 
Bestrebungen ihre Zeit und Kraft dem Vereine zu widmen und 
mich in der immer schwieriger und mühevoller werdenden Vor 
standschaft zu unterstützen; so danke ich namentlich auch den 
Herren Vicevorstand, Kassier, Bibliothekar und den Schriftführern. 
Möge das neubegonnene Jahr für den Verein und seine 
Mitglieder ein gutes und ersprießliches werden! 
Der Bibliothekar, Herr Prof. Baumgärtner, be 
richtet über den Stand der Bibliothek. Der Bericht lautet: 
Die Bibliothek steht seit einem Jahr im neuen Vereins 
lokal neu geordnet und in einer Weise da, wodurch die Be 
nützung Seitens der Vereinsmitglieder sehr erleichtert ist. Aus 
Anlaß der Uebernahme der Bibliothek durch den gegenwärtigen 
Bibliothekar wurden sämmtliche ausgeliehenen Werke und Zeit 
schriften eingezogen, ein gründlicher Sturz vorgenomnien, weitere 
neue Kästen angeschafft und in denselben die Bücher in über 
sichtlicher Ordnung aufgestellt. Die Einziehung der ausgeliehenen 
Bücher hat zwar manche Mühe gemacht, ist aber nun soweit 
gelungen, daß nur noch ganz wenige Bände fehlen. Selbstver 
ständlich hatte diese Einziehung, sowie das Einbinden der Zeit 
schriften und die darauf folgende neue Ordnung der Bibliothek 
eine zeitweise Sistiruug der Abgabe von Büchern an auswärtige 
und die Cirkulation von Zeitschriften an hiesige Mitglieder zur 
Folge. Jetzt aber ist beides wieder in regelmäßigem Gang, und es 
haben im Laufe des Jahres 111 Bücherversendungen mit 262 
Bänden an auswärtige Mitglieder stattgefunden, woneben unter 
den hiesigen Mitgliedern die 23 Zeitschriften in Mappen cirku- 
lirt haben. 
Um mehrfach laut gewordenen Wünschen gerecht zu werden, 
ist beabsichtigt, auf den Schild jeder Mappe die Namen sämmt 
licher Mitglieder, die sich die betreffende Zeitschrift ausgebeten 
haben, nach einer durchs Loos zu bestimmenden Reihenfolge zu 
fetzen und darnach die einzelnen Mappen cirkuliren zu lassen. 
Hiedurch wurde es möglich gemacht, daß ein Mitglied mehrere 
Zeitschriften zu gleicher Zeit erhält. 
In den nächsten Tagen wird unter den hiesigen Mitglie 
dern eine Liste der vom Verein angeschafften Zeitschriften cirku 
liren, mit der Bitte, diejenigen zu bezeichnen, die jeder zu lesen 
wünscht. Die Cirkulation der „Deutschen Bauzeitung" in bro- 
chirten Quartalheften hat sich nicht bewährt, sie wird daher 
wieder in Mappen mit je 6 bis 8 Nummern besorgt werden. 
Die Benützung der Bibliothek, von welcher ein vollständiger 
Katalog in dem Vereinsheft I des Jahres 1879 zur Vertheilung 
kommt, ist nach Vollendung der Eingangs erwähnten Neuord 
nung sehr erleichtert, und möchte ich dieselbe den verehrlichen 
Mitgliedern bestens empfohlen haben. 
Schließlich sei noch bemerkt, daß von mehreren Seiten eine 
Ausdehnung der Leszeit für die in Mappen cirkulirenden Zeit 
schriften von 8 auf 14 Tage gewünscht wird. 
Der Bibliothekar beantragt nun, darüber abzustimmen, ob 
der bisherige 8tägige Turnus in der Cirkulation der Zeitschriften 
beibehalten, oder ob dem vielfach ausgesprochenen Wunsch nach 
14tägigem Turnus entsprochen werden soll. Hr. Bauinspektor 
Map er von Ellwangen bittet um Beibehaltung des 8tägigen 
Turnus, da sonst die auswärtigen Mitglieder erst recht spät an 
die Reihe kommen. 
Die Abstimmung ergibt einstimmig die Beibehaltung des 
8tägigen Turnus. 
Der Kassier, Herr Oberbaurath Bok, verliest hierauf 
den Kassenbericht, derselbe lautet: 
A. Einnahmen. 
I. Jahresbeiträge der Mitglieder: 
100 hiesige Mitglieder ä 22 X 
;• 2200 X. 
12 do. halbjährige ä 11 X. 132 X. 
2 do. ohne Zeitschr. a 14 X. 28 X 
2 do. do. halbst L 7 Ji. 14 X. 
4 do. im 1. Semester 
ausw. ä 8 X. 32 X 
106 ausw. Mitglieder a 16 X. 1696 X. 
10 dto. halbst a 8 X 80 X. 
;• 4182 Ji 
II. Eintrittsgejder: 
27 Eintrittskarten ä 7 Ji 189 X 
III. Beitrag vom Ingenieur-Verein .... 8 JL 
IV. Erlös aus Normen 1 80 
V. dto. aus Verkauf der Zeitschriften . . 15 Ji 70 
VI. Divid. der Feuerversicherung 1 X 60 
VII. Zinse aus Kapitalien (1500 Ji) ... 75 X. — 
— 4473 Ji. 10 
B. Ausgaben 
laut Kassabuch zusammen 4315 Ji 65 
hiezu Deficit vom Jahr 1877 124 JL 70 
— 4440 X 35 
Ausgaben 4440 JL 35 
Kassenbestand 32 X. 75.
	        

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