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Wir vermögen Gründe hierfür nicht zu finden, auch ver
mögen wir nicht einzusehen, warum die Baubeamten bezüglich
ihrer Vor- und Fachbildung, der Vielseitigkeit ihrer Geschäfte,
ihrer Amtsthätigkeit, ihrer Verantwortlichkeit und ihrer sozialen
Stellung den übrigen Bezirksbeamten nachstehen sollten, wie denn
auch bestätigt werden darf, daß Baubeamte für ihre absolut nöthige
Fortbildung auf ihrem Gebiete meist theuerer Literalien bedürfen.
Wir glauben hiernach, zugleich im Hinblick auf die der
zeitigen gesteigerten Anforderungen an höhere Techniker sowohl
auf dem technischen und nicht selten auch auf dem administrativen
Gebiete, zu hohem Ministerium vertrauen zu dürfen, es werde
sich hochdasselbe der vorgetragenen Bitte nicht verschließen und
die Zeit für gekommen erachten, die Baninspektoren vollständig
mit den übrigen, besonders den ihnen coordinirten Bezirksbeamten,
sowohl im Genusse der Besoldung, als bezüglich der Wohnung
oder einer hierfür entsprechenden Entschädigung hochgeneigtest
gleich zu stellen.
Es erlaubt sich nun der Verein für Baukunde, in welchem
nahezu alle höheren Techniker des Landes vertreten sind, die Bitte
der Bauinspektoren hochgeneigter Berücksichtigung zu empfehlen.
Ehrerbietigst
im Namen des Vereins für Baukunde
dessen Ausschuß:
v. Schlier holz, Oberbaurath, Vorstand,
v. Egle, K. Hofbaumeister. Bok, Oberbaurath.
Baumgärtner, Professor. Laißle, Professor,
vr. Weyrauch, Professor. Kn oll, Bauinspektor,
v. Seeger, Bauinspektor. Lang, Baumeister.
Nachdem der eigentliche Gegenstand der Tagesordnung er
schöpft ist, bittet der Vorsitzende diejenigen Kommissionen, welche
mit ihren Referaten zu den Verbandsfragen noch im Rückstände
sind, dieselben bald zum Abschluß bringen zu wollen.
Der Ausschuß wird ermächtigt, über die Zeit der Ferien
in der Vereinsthätigkeit im Nothfalle für die verschiedenen
Kommissionen einzutreten.
Von Ihrer Majestät der Königin ist ein Dankschreiben über
die Zustellung der Reiseskizzen verschiedener Vereinsmitglieder
eingelaufen.
Baumeister Lang bringt zum Schlüsse noch zur Sprache,
daß die Cirkulation der Zeitschriften sehr unregelmäßig vor sich
gehe und bittet um Abhilfe.
Der Bibliothekar, Prof. Baumgärtner, sagt diese zu,
glaubt aber, daß der Fehler in der Organisation der Cirkulation
liege, welche unliebsame Verschleppungen kaum vermeiden lasse
und einer Abhilfe bedürfe.
Hierauf Schluß der Versannnlung.
Der Schriftführer:
Laistuer.
Aenderung und Nachtrag zum Milgliederverzeichnih
bom 1. Januar 1879.
A. Mitglieder in Stuttgart.
Ausgetreten sind:
ad 81. v. Schenk, Oberbaurath.
Von hier weggezogen:
ad 57. Kuhn, Fr., Ingenieur, nach Mailand.
99. Vogel, C., Architekt, nach Nürnberg.
Neu aufgenommen wurden:
1. Bälz, H., Baumeister.
"2. Eisenlohr, Baumeister.
3. Göller, Ad., Professor.
4. Morlok, I., Architekt.
5. Staib, Oskar, Ingenieur.
6. Weigle, Baumeister.
Hienach sind es bis zum Oktober 1879:
108 hiesige,
123 auswärtige,
zusammen 231 Mitglieder.
Orts- und Wohnungsveränderungen werden häufig beim Vorstand und Bibliothekar nicht angezeigt, wodurch Störungen
verschiedener Art entstehen, und muß daher das Ersuchen um dergleichen Anzeigen hiermit wiederholt werden.
Der Vereinsvorstand: Schlierholz.
Bemerkung. Der zugesagte Bibliothek-Katalog kann erst mit dem zweiten Hefte folgen.
B. Auswärtige Mitglieder.
Ausgetreten sind:
ad 52. Sachse, gewesener Direktor der Neckarschleppschiffahrt.
Ortsveränderungen kamen vor:
es zog:
Hocheisen, Bauinspektor, nach Böblingen.
Zügel, Sektionsingenieur, nach Dornstetten.
Elf äß er, Baumeister, nach Straßburg.
Neu aufgenommen wurden:
1. Fleischhauer, Ingenieur, Oberndorf.
2. Mar et, Bauinspektor, Herrenberg.