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sammlung entschuldigen; ersterer dankt für die ihm seitens des Ver
eins an seinem 70. Geburtstage zu teil gewordene Begrüßung.
Hierauf trägt der Vorsitzende folgenden Jahresbericht vor:
„Die Vereinsamter waren im abgelaufenen 46. Vereins
jahr verteilt, wie folgt:
Vorstand: Professor Göller,
Stellvertreter des Vorstandes: Oberbaurat v. Hänel,
Schriftführer: die Abteilungsingenieure Laistner und Tafel,
Kassier: Negierungsbaumeister Weigelin,
Bibliothekar: Stadtbamat Kaiser,
Ausschußmitglieder ohne besonderes Amt: Oberbaurat Leib brand,
Professor Walter, Professor vr. Weyrauch.
Dem Ausschuß war als im Haushalt vorgesehener Sekretär
beigegeben Ingenieur Doka, früher Zeichner an der Jngenieurfach-
schule im Polytechnikum. Derselbe gab jedoch wegen Abreise von
Stuttgart mit Ende August seine Thätigkeit für den Verein auf,
und es war seitdem seine Stelle unbesetzt. Es empfahl sich nicht,
einen anderen Sekretär für die kurze Zeit bis zur Wahl des neuen
Vorstandes aufzustellen; vielmehr mußte diesem überlassen bleiben,
seinen Sekretär da zu wählen, wo er ihm zu den Schreibgeschäften
am besten zur Hand sein wird.
Der Mitglieder st and war zur Zeit der letzten Hauptver
sammlung nach deren Protokoll:
ortsanwesende Mitglieder . . . 123
auswärtige „ ... 139
außerordentliche „ ... 1
Gesamtzahl 263
Durch den Tod sind uns entrissen worden 3 Mitglieder:
Betriebsbauinspektor Zeller in Rotttweil,
Professor Karl Heinrich Schmidt in Stuttgart,
Baurat Güntter in Stuttgart.
Aus dem Verein ausgetreten sind 3 ortsanweseude und 6 aus
wärtige Mitglieder und zwar der Zeit nach geordnet die folgenden:
Mayer, Badinspektor in Wildbad,
Baudirektor v. Martens in Stuttgart,
Regierungsbaumeistcr v. Rohden in Straßburg,
„ „ Mayser in München,
Architekt Lutz in München,
Baumeister Beyttenmüller in Stuttgart,
Betriebsbauinspektor Keller in Pforzheim,
Regierungsbaumeister Bälz in Königsberg in Böhmen,
Oberingenieur Einbeck, früher in Stuttgart, nun in Hagen;
dagegen sind neu eingetreten 12 Mitglieder, wovon 5 in Stuttgart,
und zwar die folgenden:
Regierungsbaumeistcr Pantle in Stuttgart,
„ „ Held in Ellwangen,
„ „ Reihling in Ellwangen,
„ „ Weiß in Ellwangen,
Architekt Dorn in Stuttgart,
Regierungsbaumeister Steudel in Reutlingen,
Architekt Heß in Reutlingen,
Regierungsbaumeister Braun in Ravensburg,
„ „ Jordan in Stuttgart,
„ „ Heim in Stuttgart,
„ „ Hofacker in Stuttgart,
„ „ Holch in Stuttgart.
Von Stuttgart weggezogen sind — wofern keine Anzeige
unterlassen worden — 5 Mitglieder:
Abteilungsingenieur Burkhardt nach Heilbronn,
Garnisonsbauinspektor Holch nach Ulm,
Regierungsbaumeister Kleber nach Leutkirch,
„ „ Mützel nach Hall,
„ „ v. Tr ölt sch nach Sigmaringen.
Nach Stuttgart sind gezogen zwei Mitglieder:
Abteilungsingenieur Glaser von Bopfingen und
Regierungsbaumeistcr Gebhardt von Ellwangen.
Nach diesen Veränderungen ist der Stand Mitgliederzahl am
heutigen Tag:
ortsanwesende Mitglieder 120, 3 weniger als im Vorjahr,
auswärtige „ 142, 3 mehr als im Vorjahr,
außerordentliche „ 1, wie im Vorjahr,
Gesamtzahl 263, genau wie im Vorjahr.
Im Berichtsjahr habe» stattgefunden 9 ordentliche Ver
sammlungen und 5 gesellige Vereinigungen; außerdem
beteiligte sich der Verein an einer Versammlung des württ. Bezirks:
Vereins Deutscher Ingenieure und an dem Festbankett zur Feier
des siebcnzigsten Geburtstags unseres Ehrenmitglieds Hofbaudirekkor
v. Egle.
Der Zeit nach geordnet wurden folgende Vorträge gehalten:
Stadtbaumeister Wenzel: „über Heilbronn und seine Bauten."
Regiernngsbaumeister Kl ett: „über Konsolträgcrbrücken und die
Mannheimer Brückenkonkurrenz."
Ingenieur Privatdozent Lueger und Baurat Rheinhard:
„über Zementbauten, besonders Zementröhren; in der an
schließenden Erörterung Beiträge von Oberbaurat v. Bok,
Stadtbaurat Kaiser, Bauinspektor Kölle, Bauiuspektor
Zobel.
Oberbaurat v. Bok: „über ein im Jahr 1865 erbautes Thermal
wasserreservoir in Wildbad und das neue Katharineuftift da
selbst."
Oberbaurat v. Brockmann: „über Brasilien."
Baurat Philippi: „über Sekundärbahnen in Thüringen."
Obcrbaurat v. Hänel: „über die Abgeordnetenversammlung und
den Verbandestag in Köln."
Regierungsbaumeister Kapp, nun Baudirektor der anatolischen
Bahnen: „über den Bau des Kanals durch den Isthmus von
Korinth."
Oberbaurat v. Hänel: „über den Binnenschiffahrtskongreß zu
Frankfurt a. M."
Professor Reinhardt: „über die zur Förderung des Pferde
marktes in Stuttgart erbaute Vorführungshalle mit Stallungen."
Regierungsbaumeistcr Eisenlohr: „über das Kuustvcreinshaus
in Stuttgart."
Regierungsbaumeister Lebret in Schiltach: „über das Konstruk-
tiousprinzip einer neuartigen Brückeufähre mit Anwendung
auf die Eisenbahnverbindung von Dover und Calais.
Zusammen 12 Vorträge.
In der Versammlung des Bezirksvereins Deutscher Ingenieure,
an welcher unser Verein sich beteiligte, sprach Professor Bach „über
die Bieguugslehre und das Gußeisen."
Der Besuch derVersammlungen war, die Hauptversamm
lung eingerechnet, im Mittel 32 Personen, und zwar 30 Mitglieder
und 2 Gäste, ohne die Hauptversammlung im Mittel 30, 28 Mit
glieder und 2 Gäste, bei der letzten Hauptversammlung 56 Mit
glieder. An dem naturgenußreichen Sommerausflug des Vereins
nach Urach und Hohenurach mit abschließender geselliger Vereinigung
in Eßlingen haben 40 Personen teil genommen.
Was die nach außen gerichtete Thätigkeit des Ver
eins betrifft, so kamen neben kleineren von einzelnen Mitgliedern
besorgten Gutachten und Beantwortungen vier wichtigere Fragen
zur Behandlung.
Die Frage des Bauplatzes für das neue Rathaus zu
Stuttgart wurde in zwei Versammlungen beraten. Dabei ge
langte ein von Oberbaurat Or. v. Leins verfaßtes Gutachten
samt einem Begleitschreiben von Professor Göller zur Annahme
und zur Vorlage an die städtischen Behörden.
Vom Verband war infolge einer aus Norddeutschland ergan
genen Anregung die Frage der Wiedereinführung der obli
gatorisch en Meist erp rüfu ng im Baugewerbe aufgenommen
worden. Die von unserem Verein zur Beantwortung der vom
Verband gestellten 35 Einzelfragen gewählte Kommission erstattete
durch Architekt Eduard Stahl ein Referat, das sich entschieden
gegen die Wiedereinführung einer obligatorischen Meisterprüfung in
Württemberg aussprach, weil die bei uns bestehende fakultative
Prüfung sich als vollkommen ausreichend erweise. Diese Anschauung
wurde von der ordentlichen Versammlung geteilt. Da die Mehr
zahl der verbundenen Vereine sich im gleichen Sinne aussprach, so