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tm Schwarzwald von Weizen »ach Jmmendingen, speziell der
Strecke Weizen-Zollhaus, welche zur Umgehung der Schweizer
Grenze aus Reichsmitteln erbaut wird.
Bei einer Entfernung von 9 km in der Luftlinie zwischen
den Stationen Weizen und Zollhaus und einem Höhenunter
schiede von 23 k m beträgt bei 10"/° größter Steigung die
Längenentwickelung dieser auch an landschaftlichen Bildern reichen
Bahnstrecke 24 km mit 3 Zwischenstationeu.
Der Vortragende schildert an der Hand von Plänen die
großen Schwierigkeiten, mit welchen der Bau sowohl wegen der
geologischen Formation als wegen der geboteuöu Längeuentwicke-
luug (st den beistehenden kleinen Lageplan) zu kämpfen hatte,
und hebt rühmend die von der Bauleitung entwickelte Energie
hervor, welche die baldige Eröffnung dieser schwierigen Bahn
strecke möglich mache.
J3altH-s,tr6eXc Waizen - Zo)lka.lA4
Diesen mit Beifall aufgenommenen Mitteilungen folgt der
Bericht des Prof. Walter über die 18. Abgeordnetenversamm
lung des Verbands in Berlin am 7. September d. I., an
welcher derselbe als Vertreter des Vereins für Baukunde teil
genommen hatte. Der Bericht stützt sich im wesentlichen auf das
schon im Druck erschienene und in den Verbandsmitteilungen
Nr. 18 enthaltene Protokoll über diese Versammlung, worauf
auch hier vermiesen sein möge.
Viele der zur Beratung gestellten Fragen seien nicht zum Ab
schluß gekommen und werden daher auf der Tagesordnung der nächst
jährigen Versanunlung wieder auftauchen, wie die Anstellung eines
ständigen besoldeten Verbandssekretärs, sowie die Frage des An
schlusses der Gebäude-Blitzableiter an die Gas- und Wasserröhren.
Der Antrag des Vorstands, die Verbandsversammluugen in
Zukunft nicht wie bisher im August oder September, sondern
in den Monaten Mai oder Juni abzuhalten, habe wenig Unter
stützung gefunden, jedenfalls finde die nächstjährige Versammlung
in Hamburg auf Wunsch der Hamburger im Herbst statt.
Der Antrag des Frankfurter Vereins auf Druck eines all
gemeinen Mitgliederverzeichnisses sei nicht durchgegangen; dagegen
sei der Druck und gegenseitige Austausch der Mitgliederverzeich
nisse der Einzelvereine nach gleichmäßigem Formate beschlossen
und hiefür das Format des Berliner Vereins empfohlen worden,
von welchem ein Exeiuplar in Umlauf gesetzt wird.
Der Vorsitzende dankt Walter für seine Mühewaltung als Ver
treter des Vereins und für den Bericht und schließt daran die Bitte
um ein zahlreiches Abonnement auf die Verbandsmitteilungen.
Schluß der Versammlung üVa Uhr.
Der Schriftführer:
R. Tafel.
Zweite gesellige Bereinigung am 2. November 1889.
Anwesend: 24 Mitglieder.
In derselben erstattete Herr Professor Bach namens der
gewählten Kommission Bericht über etwaige zur Beseitigung
der Rauch- und Rußbelästigung in großen Städteu wünschens
werte Maßregeln und Gesetze, als Beantwortung des vom
Hannoverschen Ingenieur- und Architektenverein zusammengestell
ten Fragebogens. Der Bericht wurde, nachdem die Anwesenden
sich damit einverstanden erklärt hatten, an den Verbandsvorstand
in Berlin abgesandt und ist in der Beilage abgedruckt.
Später erfreute Herr Reg.Baumeister Hertlein die An-
wesenden durch den Vortrag einiger Lieder.
Achte ordentliche Mersammlung ain 16. November 1889.
Vorsitzender: v. H ä n e l. Schriftführer: Lai stirer.
Anwesend: L6 Mitglieder und 1 Gast.
Au Stelle des am Erscheinen verhinderten Vorstandes über
nimmt der Vizevorstand die Leitung der Verhandlungen.
Er begrüßt zunächst als Gast den Herrn Direktor vr. o. S ch a l l
und erteilt sodann das Wort zur Verlesung des Protokolls der
7. Versammlung. Dieses wird ohne Einwendung genehmigt.
Weiter bringt der Vorsitzende zur Kenittnis, daß wiederholt
der Wunsch laut geworden ist, es möchten die im letzte»
Jahre unterbliebenen kurzen Berichte über die Vereinsthütig-
keit wieder an die Fachblütter gegeben werden. Dieser Wunsch
wird auch von der Versammlung geteilt. Früher wurden diese
Berichte meist vom Vereinssekretär oder auch vom Vereins-
vorstande gefertigt. Mehrere Redner bezeichnen es jedoch als
zweckmäßig, daß die Schriftführer auch die Bearbeitung der
Auszüge aus ihren Sitzungsprotokollen übernehmen. Es erklären
sich hierauf die anwesenden beiden Schriftführer bereit, für den
Rest ihrer Amtsperiode diese Protokollauszüge zu fertigen.
Eiti Ansuchen der Redaktion der „Laudeszeituug" wegen
Berichteil über die Vereinsvcrsammlungcn wird auf Antrag
Tafels dem Ausschüsse zur weiteren Behandlung überwiesen.
Nachdem der Vorsitzende noch von der Uebersiedlung Hoch
st etter s von Ulm nach Stuttgart Mitteilung gemacht und diesen,
der anwesend ist, als hiesiges Mitglied willkoimnen geheißen,
erteilt er das Wort an Lebret zu dem auf der Tagesordnung
stehenden Vortrage über
„neuere Bergbahnspsteme".
Der wesentliche Inhalt des durch Zeichnungen und Mo
delle über ein eigenes Bergbahnspstem des Vortragenden er
gänzten Vortrags ist im Anhang des Protokollhcfts wieder
gegeben.
Da die Ausführungen des Redners längere Zeit in Anspruch
nehmen als vorgesehen war, so wirft der Vorsitzende die Frage
auf, ob der zweite Vortrag des Abends, den Lueger zugesagt
hat, noch an die Reihe kommen soll, und bittet diese::, da die
Antwort zustimmend lautet, wenn a:ich nicht den Vortrag in
vollem Umfang zu halten, so doch einen Ueberblick über den
Inhalt desselben geben zu wollen.
Lueger entspricht diesem Wunsche und berichtet kurz über
das neue Eisenbahnspstcm, das unter dem Namen „chemin de
fer glissant“ auf der Pariser Weltausstellung das Interesse der
Fachmänner erregt hat.
Auch von diesen mit Beifall aufgenommenen Mitteilungen
ist das Wesentliche in besonderer Ausführung gegeben.
Dem Dank an den Redner fügt der Vorsitzende noch die
Bitte an, es möchte derselbe in einer der nächsten Sitzungen
eingehendere Erörterungen seines interessanten Themas folgen
lassen, und schlägt vor, zu diesem Zweck an Stelle der nächsten
geselligen Vereinigung wieder eine Versammlung treten zu lassen.
Hiegegen erhebt sich keine Einwendung.
Damit schließen die Verhandlungen des Abends gegen
10 3 /4 Uhr.
Ter Schriftführer:
Laistner.