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Da letzterer dies Amt wegen schwerer Erkrankung am
26. November v. I. niedergelegt hat und leider bald darauf ge
storben ist, so haben die Herren Ingenieur Lueger und Baurat
Rheinhard provisorisch die Besorgung der Bibliothekargeschäfte
übernommen.
Ausschußmitglieder ohne besonderes Amt: Professor Walter,
Baurat Rheinhard und Ingenieur Lueger, als Ersatzmänner:
Abteilungsingenieur Fischer und Bauinspektor Canz.
Dem Ausschuß war als im Haushalt vorgesehener Sekretär
beigegeben: Kaufmann Caelius.
Der Mitgliederstand war zur Zeit der letzten. Hauptver
sammlung nach deren Protokoll:
ortsanwesende Mitglieder 120
auswärtige „ 142
außerordentliche „ ...
Gesamtzahl 263
Durch den Tod sind uns entrissen morden 7 Mitglieder:
v. Ehmann, Baudirektor
Glocker, C, Baurat
Groß, Professor an der Baugewerkeschule in Stuttgart,
Braunwald, Architekt
Kaiser, Stadtbaurat
Gerok, Architekt in Innsbruck,
Gerber, Betriebsbauinspektor a. D. in Calw.
Aus dem Verein ausgetreten sind folgende 2 ortsanwesende
Mitglieder:
Beck, Architekt, wegen Krankheit,
Di°. Huber, Sekretär der Handelskammer.
Dagegen sind neu eingetreten:
Wörnle, Abteilungsingenieur in Stuttgart,
Beißwängcr, Regicrungsbaumeister in Ludwigsburg,
Buck, Regierungsbaumeister in Oberstenfeld.
Von Stuttgart weggezogen sind 6 Mitglieder, dagegen hie
rher übersiedelt 13 Mitglieder und ein seither außerordentliches
Mitglied ist ordentliches geworden.
Nach diesen Veränderungen ist der heutige Stand:
ortsanwesende Mitglieder 125, 5 mehr als im Vorjahr,
auswärtige „ 132, 10 weniger „ „ „
außerordentliche „ 0, 1 „ „ „ „
Gesamtzahl 257, 6 weniger als im Vorjahr.
Im Berichtsjahr haben stattgefunden:
10 ordentliche Versammlungen,
4 gesellige Vereinigungen,
1 Exkursion zur Besichtigung der Drahtseilbahn von
Rückgauer,
1 Familienausstug nach Ludwigsburg und Monrepos.
Ferner beteiligte sich der Verein bei dem aus Veranlassung j
des König!. Regierungsjubiläums von der Stadt Stuttgart ver
anstalteten Fackelzuge, in welchem der Verein eine besondere
Gruppe bildete, welche ein mit Emblemen rc. geschmückter Wagen
eröffnete.
Sodann beteiligte sich der Verein bei der Enthüllung des
vom Verein deutscher Ingenieure für Robert Mayer im Vor
garten des Polytechnikums gestifteten Denkmals.
Der Zeit nach geordnet wurden folgende Vorträge gehalten:
Oberbaurat v. Leins „über Salucci und seine Bauten",
Regierungsbaumeister Schmohl „über neue Nolksschulhaus-
bauten", Bauinspektor Kölle „über die bisherige und künftige
Entwickelung der Stuttgarter Straßenbahnen", Baurat Rhein
hard „über bewegliche Wehranlagen in Flüssen, namentlich in
der Enz und Nagold", Oberbaurat v. Hänel „über neue
Eisenbahnen im südlichen Schwarzwald", Regierungsbaumeister
L ebret „über ein neues System von Bergbahnen", Ingenieur
Lueger „über den Obemin de fer glissant auf der Pariser
Weltausstellung", Oberbaurat v. Leibbrand „über das Basalt
werk Urach", Oberbaurat v. Leins „über das neue Reichstags
gebäude", Derselbe „über die Entwürfe zum Kaiser Wilhelm
Denkmal für Berlin", zusammen 10 Vorträge.
Der Besuch der Versammlungen betrug, die Hauptversamm
lung mit eingerechnet, im Mittel 28, ohne die Hauptversammlung
im Mittel 25, im Maximum 37, bei der Hauptversamm
lung 49.
An der Exkursion zur Besichtigung der Drahtseilbahn von
Rückgauer beteiligten sich ungefähr 40, bei dem Ausflug nach
Ludwigsburg und Monrepos mit Damen ungefähr 50 Personen.
Was die nach außen gerichtete Thätigkeit des Vereins
betrifft, so waren zunächst aus früheren Jahren noch nicht zur
Erledigung gelangt:
1. die Denkschrift und Eingabe der württembergischen Regie
rungsbaumeister, betreffend die Dienstverhältnisse und
Stellung der höher geprüften Techniker in Württemberg.
Infolge eines Antrags des Herrn Regierungsbaumeisters.
Weigelin wurde diese Sache in der Versammlung vom
15. Juni von neuem zur Beratung gebracht. Herr Bau
direktor v. Schlierholz erstattete namens der hiefür
gewählten Kommission ausführlichen Bericht über die bereits
gethanen Schritte und ersuchte die Antragsteller, da die
Sache noch bei verschiedenen höheren Behörden zur Be
ratung vorliege, denselben doch auch Zeit zu lassen, die
Frage nach allen Seiten reiflich zu überlegen. — Nach
längerer lebhafter Debatte beschließt die Versammlung:
der früher gewählten Kommission, welche die Sache seither
mit so großem Eifer gefördert hatte, auch die fernere Be
handlung der Sache zu überlassen;
2. war im vorhergehenden Jahre eine Kommission zur Auf
stellung von Fragen an die physikalisch-technische Reichs
anstalt gewählt morden. Diese hatte 10 Fragen technischer
Art zusammengestellt, welche von der ordentlichen Ver
sammlung genehmigt und sodann sowohl dem Verbands
vorstand in Berlin, wie auch den Einzelvereinen des Ver
bands mit der Bitte um Unterstützung zugesandt wurden.
Von diesen 10 Fragen ist nun durch den Verbandsvorstand
zunächst die siebente, betreffend „Prüfung der Genauigkeit
und Anwendbarkeit der hauptsächlich gebrauchten Geräte
zum Messen der Geschwindigkeit fließenden Wassers", nebst
zwei weiteren von anderen Vereinen gestellten Fragen der
physikalisch-technischen Reichsanstalt übergeben, aber seither
noch keine Lösung eingegangen.
Außer diesen schon im vorangehenden Jahre behandelten
Gegenständen kamen im letzten Jahr folgende neue hinzu:
1. vom Verbandsvorstand in Berlin war ein vom Hannover
schen Verein aufgestellter Fragebogen, betr. „Beseitigung
der Rauch- und Rußbelästigung in großen Städten",
zur Beantwortung eingesandt und einer Kommission,
bestehend aus den Herren Professor Bach, Oberbaurat
Bok und Bauinspektor Gsell übergeben worden. In
der geselligen Vereinigung vom 2. November, in welcher
nach den Satzungen keine Beschlüsse gefaßt werden, erstattete
nun Herr Professor Bach namens der Kommission den
in der Beilage VI abgedruckten Bericht, welcher von den
Anwesenden genehmigt und sodann dem Verbandsvorstaud
zugesandt wurde.
2. wiederholte Herr Baurat Rheinhard in der Versamm
lung vom 14. Dezember seinen schon früher eingereichten
und in der Versammlung vom 13. Juli zwar beratenen,
aber nicht zur Beschlußfassung gekommenen Antrag: „be
treffend Erweiterung der Aufgaben der physikalisch-tech
nischen Reichsanstalt", welcher nach ausführlicher Begrün
dung des Herrn Antragstellers von der Versammlung ein
stimmig genehmigt und der hiefür gewählten Kommission
zur weiteren Behandlung der Sache übergeben wurde;
3. wurde vom Verbandsvorstand in Berlin eine Anzahl von
25 Fragebogen, betreffend „die in Württemberg vorkom
menden natürlichen Bausteine, deren Eigenschaften, Preis rc.",
eingesandt, deren Ergebnis einer Aufstellung aller in Deutsch
land vorhandenen natürlichen Bausteine eingefügt werden soll.
In der ordentlichen Versammlung vom 11. Januar d. I.
wurde beschlossen, diese Fragebogen einer Kommission zu über-