Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1893-97)

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kurzem Tambour und Laterne, auf welcher ein Kreuz als Bekrönung 
dient. Die Kapelle bietet Raum für etwa 400 Personen; der Durch 
messer der Kuppel beträgt 10 m; die Kuppel ist aus hochkantigen 
Hölzern hergestellt und mit Rautenzink eingedeckt. Mit Abb. 
(Deutsche Bauzeitung 1892, S. 241.) 
Feuerbestattungshalle in Offeubach. Die nach dem Plane des 
Ing.Klingenstjerna errichtete Bauanlage besteht aus einer Leichen 
halle mit einem überdeckten Vorraume, von welchem aus der seitlich 
angeordnete Verbrennungsraum von 9 m Länge und 4,5 m Breite 
zugänglich ist; auf einer beweglichen Plattform gelangen die Särge 
in den darin aufgestellten Verbrennungsofen, welcher mit einem höher 
geführten Schornstein in Verbindung steht. Die Kosten der Ver 
brennungshalle nebst dem Ofen betrugen 14 500 Mark. - Mit Abb. 
(Baugewerks-Zeitung 1892, S. 337.) 
Wohn- und Geschäftshaus für die Berliner Elektrizitäts 
Werke und für die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin; 
Arch. Crem er und Wolfs enstein. Viergeschossiges, in Renaissance 
formen aufgeführtes Gebäude auf schiefwinkeliger Baustelle mit 
großem Jnnenhofe; das Erdgeschoß enthält neben 2 Durchfahrten 
die Verkaufs- und Ausstellungsräume, der 1. Stock die Direktions 
räume und das Zcntralbureau, der 2. und 3. Stock größere Wohn 
ungen und Bureauräume. — Mit Ansicht und Grundrissen. 
(Zeitschrift für Bauwesen 1892, S. 146, Bl. 32 u. 33) 
Häusergruppe in Berlin (Schicklerstr.); Architekt Seeling. 
Der zwischen Stadtbahn und Alexanderstraße belegene Block an der 
Schicklerstraße ist mit 3 im Aeußeren einheitlich gestalteten Wohn- 
und Geschäftshäusern bebaut worden, deren Erdgeschoß in ganzer 
Ausdehnung zu Läden benutzt wird. Die 4 oberen Geschosse ent 
halten Wohnungen von 3 bis 8 Räumen nebst Zubehör, wobei die 
Einrichtung getroffen ist, daß jedes Geschoß eines Gebäudes für 
2 Wohnungen ausgenutzt wird. Die in Barockformen ausgebildeten 
Straßenseiten sind in den schlichten Flächen mit Hellen Siegersdorfer 
Verblendern bekleidet, während die Architektur-Gliederungen in Zement 
geputzt wurden. Die wirksam gestalteten Kuppeln an den Ecken sind 
ebenso wie die Giebelaufsätze aus Zink hergestellt. Die Baukosten 
der ganz unterkellerten Gebäude betrugen 19,3 bis 21,5 Mark für 
1 cbm umbauten Raumes. — Mit Abb. 
(Deutsche Bauzeitung 1892, S. 301.) 
Villenkolonie Grnnewald bei Berlin. Neben einer Beschreibung 
der Gesamtanlage sind Grundrisse und Schaubilder von einzelnen 
Villen mitgeteilt, welche im Wesentlichen ein hohes Erdgeschoß mit 
Empfangsräumen und ein Obergeschoß mit Wohn- und Schlafzimmern 
nebst Zubehör enthalten. Die Fronten sind meistens geputzt und in 
einfachen Renaissanceformen, vielfach unter Verwendung des Fach 
werkbaues, ausgeführt. 
(Zentralblatt der Bauverwaltung 1892, S. 121, 133 u. 196.) 
Kaiserbau in Frankfurt a. M.; von F. van Hoven. Der 
am Opernplatze in den Stilformen deutscher Renaissance ausgeführte 
fünfgeschossige Eckbau besteht aus 3 gesonderten Gebäuden mit 
4 Läden, einer Weinstube, Konditorei und Restauration im Erdge 
schosse nebst größerem Wirtschaftsgarten. Das Zwischengeschoß ist 
für Geschäftszwecke eingerichtet, im 1. Stock befinden sich Bank- und 
Klubräume, in den oberen Stockwerken Wohnungen. Die abgeschrägte 
Ecke wird durch einen Turm mit Erkern und Altanen ausgezeichnet. 
— Mit Abb. (Deutsche Bauzeitung 1892, S. 289.) 
Villa Dacquö in Neustadt a. Haardt; vom Professor L e v y. 
Zweigeschossiges Landhaus mit zweckmäßig angeordneten Empfangs 
räumen nebst der Küche im Erdgeschosse, mit Wohn- und Schlaf 
räumen im 1. Stock. Die Außenseiten sind aus Königsbacher Sand 
stein in Renaissanceformen mit weit vortretendem Sparrengesims her 
gestellt; Speise- und Frühstückszimmer stehen mit einer offenen, säulen 
geschmückten Veranda, welche oben einen Altan bildet, in Verbindung. 
Ein ansprechend gestalteter Aussichtsturm überragt die Baugruppe. — 
Mit Abb. (Deutsche Baiizeitung 1892, S. 169) 
Villa in Chaulproffay; Arch. Tropey-Bailly. Bei geschickter 
Anordnung der Bauteile hat das Gebäude einen etwas phantastischen 
Aufputz durch eine an die japanische Bauweise erinnernde Anordnung 
geschweifter Zwischendächer erhalten; neben einer stattlichen Vorhalle 
liegen im Erdgeschosse die Empfangsräume, im 1. und 2. Stock die 
Wohn- und Schlafräume. Die schlichten Wandflächen sind geputzt, 
die Thür- und Fensterbögen gefugt bezw. mit zierlichen Dächern 
überbaut. — Mit Abb. 
(La construction moderne 1892, S. 438, Bl. 81 u. 82.) 
Miethaus in Paris; Arch. Pasquier. In spätgotischen Stil 
formen an einer Straßenecke ausgeführtes sechsgeschossiges Gebäude 
mit ausgebautem Dachgeschosse: der Sockel und die beiden unteren 
Geschosse sind ganz aus Werkstein hergestellt, während in den oberen, 
durch Balköne und Erkervorbautcn belebten Stockwerken die schlichten 
Flächen aus Backstein bestehen. Jedes Stockwerk enthält 2 bürger 
liche Wohnungen; hinter dem in der Diagonalrichtung angelegten 
Treppenhause liegt auffälliger Weise eine Nebentreppe, welche dem 
ersteren das Licht entzieht oder es nur mittelbar zuführt. Das 
Hauptgesims nebst umlaufendem Altan ist über dem 5. Geschosse an 
geordnet. — Mit Abb. 
(La construction moderne 1892, S. 364, Bl. 66 u. 67.) 
Herrschaftliches Wohnhaus in Bözicrs; Architekt Carlier. 
Das Erdgeschoß des in reichen Stilformen französischer Renaissance 
erbauten Hauses enthält die zweckmäßig verbundenen Empfangsräume 
mit vorgelegter Loggia, welche sich vor den Schlafräumen des 1. Stockes 
als offene Bogenhalle wiederholt. Die in der unregelmäßigen Grund 
form der Baustelle liegenden Schwierigkeiten sind geschickt überwunden. 
Durch Herstellung leichter Wände ist die Anlage der Ankleide- und 
Schrankräume neben den Schlafzimmern ermöglicht. — Mit Abb. 
(La construction moderne 1892. S. 320 uud 353, Bl. 60—62. 
Wohnhäuser in Rumänien, Bulgarien und Bosnien; mit 
geteilt vom Eisenbahn-Ingenieur Meißner. Mit Abb. 
(Allgemeine Banzeitung 1892, S. 45, Bl. 40 u. 41.) 
Schwedische Blockhäuser, als Sommerwohnungen, wie auch als 
Winterhäuser mit 10 cm starken Bohlenwänden eingerichtet, werden 
von einer schwedischen Firma nach den verschiedensten Grundrissen 
und in gefälliger äußerer Erscheinung für den Versand nach Deutsch 
land fertig gestellt. Die Preise stellen sich für ein Sommerhaus auf 
18000 bis 23 000 Jl. r für Winterhäuser aus 20000 bis 25 000 jt. 
— Mit Grundrissen und äußeren Schaubildern. 
(Baugewerks-Zeitung 1892, S. 466, 489 u. 490.) 
Jagdhaus Gelbensande in Mecklenburg-Schwerin; Architekt Bau 
rat Möckel. Die Bauanlage soll nicht nur zur gelegentlichen Be 
nutzung bei Jagden, sondern auch als Sommeraufenthalt dienen uud 
hat daher den Charakter eines fürstlichen Wohnhauses erhalten. Die 
Räume sind ihrem Zwecke gemäß zwanglos angeordnet, wobei eine 
malerische Wirkung des Ganzen im Auge behalten wurde; in dcni 
aus Backstein erbauten Erdgeschosse liegen um die am Treppenflur 
angeordnete Jagdhalle die Gemächer des großherzoglichen Paares, 
Gast- und Dienerschaftsräume. Das Obergeschoß ist für den Erb 
großherzog und die Prinzessinnen, für Gefolge und Gäste eingerichtet 
und im Aeußeren aus hintermanertem Fachwerk hergestellt, wobei 
durch zahlreiche Altane, Türmchen und Giebel die Flächen belebt sind. 
— Mit Schaubild und Grundrissen. 
(Zentralblatt der Bauverwaltung 1892, S. 252.) 
Landwirtschaftliche Gehöftanlage in Lothringen; Architekten 
Reimer und Körte in Berlin. Die besondere Eigentümlichkeit des 
durch einen Wettbewerb gewonnenen Entwurfes beruht in der Her 
richtung einer hochgelegenen Durchfahrt für die Scheune, das 
Maschinenhaus und den Rindviehstall, in welchem die Wagen un 
mittelbar zum Dachboden geführt werden; der 6000 cbm fassenden 
Scheune von 25 m Länge uud 23 m Breite konnte hierbei eine 
Durchschnittshöhe von 10,8 m und eine untere Quertenne gegeben 
werden. Diesen 3 Gebäuden stehen auf der andern Hofseite gegen 
über das Wirtschaftsgebäude, der Schweinestall und der Pferdestall 
für 20 Arbeitspferde und Einzelstallungen für Zuchtpferde; zwischen 
Pferde- und Rindviehstall befindet sich die überdachte Düngergrube 
von 30 m Länge und 15 m Breite mit Jauchrohrleitung. In betn 
Rindviehstall, dessen Gänge nach der Grube gerichtet sind, finden 
102 Stück Großvieh in 3 Doppelreihen Platz; au dem Quergange 
unter der Einfahrt liegen 6 Einzelstände für Bullen nebst einer Ab 
teilung für Kälber, daran schließt sich ein größerer Laufgang für 
Jungvieh und Schafe. Vor dem Maschinenhause befindet sich auf 
dem Hofe, an dessen Eingang Krankenstall und Wagenschuppen an
	        

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