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geordnet sind, das Kesselhaus mit einem Federvieh-Stallanbau, in
dem Maschinen- und Speichcrgebäude sind eine 16pferdige Dampf
maschine, eine Dynamomaschine für die elektrische Beleuchtung, ferner
Anlagen zur Herstellung künstlichen Eises und zahlreiche landwirt
schaftliche Maschinen, sowie die Molkerei untergebracht, ein turmartiger
Aufbau trägt den Behälter der in alle Gebäude verzweigten Wasser
leitung. Schmiede und Eiskeller vervollständigen die sehr bemerkens
werte Anlage. — Mit Abb. (Deutsche Bauzeitung 1892, S. 277.)
Noll-Läden aus Wellblech werden zur Verminderung des
störenden Geräusches beim Auf- und Abziehen derselben von Schmidt
& Burckhardt in München an jeder Seite mit einem dünnen Stahl
bande versehen, welches in eine Nut zwischen 2 keilförmigen Leisten
des I l'förmigen Führungseisens eingreift; eine Reibung zwischen
letzterem und dem Rollladen wird dadurch vermieden. — Mit Abb.
(Zeitschrift für Bauhandwerker 1892, S. 30.)
Feuersichere Hauptgesimse mit weiter Ausladung an Drempel-
tvänden von l Stein Stärke nebst hoher Attika sind nach der Bau
weise von Monier in der Weise ausgeführt, daß die Eisenstäbe mit
einem feinen Gewebe, dem sog. Trespengewebe überzogen wurden;
die hierdurch roh hergestellte Gliederung des Gesimses wurde sodann
in Gipskalk oder Cement geputzt und gegen Umkippen durch eine
Verankerung gesichert. — Bitt Abb.
(Deutsche Bauzeitung 1892, S. 180.)
Preisgekrönte Zimmerkochöfen für Arbeiterwohnungen, aus
Eisenguß oder aus Kacheln hergestellt. — Mit Zeichn.
(Baugewerks-Zeitung 1892, S. 510.)
Ringförmiger Backofen, erfunden von Kubala. Wandungen
und Decke des beweglichen, aus Eisen hergestellten Backofens sind
mit Thonplatten belegt; die Herdplatte wird durch eine Kurbel in Be
wegung gesetzt und dreht sich um das in der Mitte des Ofens be-
ufindliche Rauchrohr; die Feuergase erwärmen die Herdplatte von
unten, werden aber auch aus dem Rauchrohr über die Decke des
Backraumes geleitet. — Mit Abb.
(Baugewerks-Zeitung 1892, S. 481.)
Zur Anordnung der Blitzableiter; vom Ingenieur Kayser.
(Zeitschrift des Hannov. Vereins 1892, S. 545—547.)
Holzdecke aus dem Peller-Hause in Nürnberg (1608). Reich
gegliederte und in zahlreiche Felder aufgelöste Decke mit fünfseitiger
Mittelrosette und trefflich behandelten Vierpässen in den Ecken. —
Mit Ansicht und Durchschnitt. (Gewerbehalle 1892, Bl. 34.)
Kamine aus dem 16. Jahrhundert im Stile der deutschen
Renaissance aus Sandstein mit reicher figürlicher und ornamentaler
Bildhauerarbeit. (L’art pour tous 1892, S. 3160.)
Prachttisch aus dem 18. Jahrhundert, französische Arbeit im
Stile Ludwig XVI. Die Tischbeine sind mit zierlich geschnitzten
Guirlanden geschmückt, unter der Marmorplatte ist ein durchbrochener
Broncefries eingelegt, an dessen Agraffe die Guirlanden anschließen.
— Mit Abb. (L'art pour tous 1892, S. 3164.)
Bnffetfchrank, vierthürig, mit bemalten Füllungen und Tier
gestalten auf den Ecken des unteren Teiles, in frei behandelten Re
naissanceformen. — Mit Abb. (L’art pour tous 1892, S. 3153.)
Silberschränke mit reicher Schnitzarbeit auf kurzem Unterbau
und mit kräftigem, von Säulen getragenem Gesimse, auf welches sich
ein dreiteilige Attika setzt; nach dem Entwürfe von H. Althoff.
(Gewerbehalle 1892, Bl. 41.)
Spätgotischer Schrank, von dem Ulmer Meister Jörg Syrlin
im 15. Jahrhundert aus Eichenholz mit geschnitzten Blattfriesen und
durchbrochenen Maßwerkfüllungen unter der Oberleiste angefertigt. —
Mit Ansicht. (Gewerbehalle 1892, Bl. 25.)
Zierschränkchen, entworfen von F. Fischer in Wien. Zwei-
thüriger kleiner Schrank mit unterer Schublade auf hohem Gestell in
Renaissanceformen. — Mit Abb. (Gewerbehalle 1892, Bl. 27.)
Beichtstuhl in Zwiefalten (Württemberg). Zierliches Werk
aus dem Zeitalter des Barocks mit Figurenbekrönung. — Mit Schaubild.
(Gewerbehalle 1892, Bl. 29.)
Stühle mit Arbeiten in geschnittenem und gepunztem Leder
von H. Jacobsen in Hamburg. Sitz und Rückenlehne der in derben
Renaissanceformen hergestellten Stühle für Herren- und Speisezimmer
sind mit Leder bespannt, welches in gediegener Weise bearbeitet ist.
Das Gestell des Lutherstnhles entspricht in seiner Schlichtheit nicht
ganz dem Oberteile. — Mit Abb. (Gewerbehalle 1892, Bl. 39.)
Spiegelrahmen, entworfen von Prof. Th eher in Graz. In
künstlerisch schöner Weise ist die rechteckige Umrahmung der rund-
bogigen Spiegelseite gegliedert und verziert, mit kräftigem Renaissance-
Gesimse versehen und mit leichtem Rankenwerke bekrönt. — Mit Abb.
(Gewerbehalle 1892, Bl. 47.)
Wassertnrm in Mannheim; Arch. Halmhuber. Ueber dem
kräftig bossierten Quadermauerwerke des Unterbaues mit stattlicher
Freitreppen- und Terrassen-Anlage erhebt sich der schwach verjüngte,
zylindrische Aufbau, welcher durch schlanke, flachbogig geschlossene
Nischen mit toskanischen Pfeilern gegliedert wird und im Innern die
eiserne Treppe enthält. Der obere Bauteil mit hohem Hauptgesimse
und Attika ist zur Aufnahme des Wasserbehälters bestimmt und trägt
ein kegelförmiges eisernes Dach mit kräftig gegliederter Kupferbe
kleidung und kronenartig behandelter Laterne nebst Aussichtsgalerie
und Figurenbekrönung. Gesamtbaukosten 449 000 Mark. — Mit Abb.
(Zeitschrift für Bauwesen 1892, S. 142, Bl. 30 u. 31.)
Wasserturm in Worms; entworfen von Stadtbaumeister Hof
mann. Zur Aufnahme eines Hochwasserbehälters von 1200 cbm
Inhalt für das in den Jahren 1889 und 1890 erbaute Wasserwerk,
welches mittels einer 1700 m langen und 60 cm weiten Tiefleitung
das Wasser dem Rheine entnimmt, ist ein baukünstlerisch gestalteter
Wasserturm mit kreisrundem Grundrisse und einem oberen Durch
messer von 15,50 m errichtet worden. Das Untergeschoß ist aus
Sandstein hergestellt und mit mächtigem Wasserschlage versehen, der
von 6 Strebepfeilern unterbrochen wird; ein Strebepfeiler trägt ein
über Dach geführtes Treppentürmchen. Die oberen vorgekragten
Wände sind doppelt, im Aeußeren durchbrochen hergestellt und durch
vorgekragte Türmchen, welche das Gesims durchschneiden, gegliedert.
Das Hauptgesims vermittelt den Uebergang aus der Rundung in das
Sechzehneck des 10,15 m hohen Zeltdaches, welches wiederum einen
16,4 m hohen, achteckigen Turm trägt. Der Dachverband ist aus
Eisen hergestellt, die mit Falzziegeln ans Pappunterlage gedeckten
Dachflächen sind innenseitig mit Gipsdielen verkleidet und verputzt
Gesamtkosten 211600 Mark. — Mit Abb.
(Zentralblatt der Bauverwaltung 1892, S. 1.)
cherau»gegeden vom Mürllemb. verein für Vaukunde. Für denselben: Vderbaurat a. D. v. Ärockmann. — Druck von Alfred Müller » Do. — Verlag von L. Weise'»
chofduchgandlung, sämtlich in Ltullgart.