Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1893-97)

Die Vereinsmitglieder können es jedoch noch zu dem ermäßigten j den Vereinsvorstand oder den Vereinssekretär, Herrn Cälius 
Preise von 16 Jl, beziehungsweise 18 Jl erhalten, und wollen, ! (Wilhelmsplatz 9'/-) wenden, 
wenn sie es zu beziehen wünschen, sich deshalb thuulichst bald an 1 
XXIII. AKgeordnetellversammilmg des Verbandes deutscher Architekten-- und 
Ingenieur-Vereine 
in Straßburg, am 25. August 1894. 
Die Abgeordnetenversanimlung, sowie die Wanderversammlung 
wurde in den schönen Rokokosälen des Stadthauses am Broglieplatze 
abgehalten. 
Anwesend waren die Vorstandsmitglieder: 
Hinckeldeyn, Geh. Baurat, 
Ebermayer, Reg.-Direktor, 
Stubben, Kgl. Baurat, 
Bubendcy, Wafferbauinspektor, 
P i n k e n b u r g, Stadtbauinspektor, 
Beemelmans, Ministerialrat. 
Die Vereine waren sämtlich vertreten, mit Ausnahmt der fünf 
folgenden: 
Technischer Verein von Osnabrück, 
„ „ „ Görlitz, 
Westpreüß. Verein von Danzig, 
Architekten- und Ingenieur-Verein von Bromberg, 
„ Münster i. W. 
In Betreff der Verhandlungen und deren Ergebnisse ist das 
folgende mitzuteilen: 
I. Geschäftlicher Teil. 
Die Aufnahme des neuen Vereins von Münster i. W. ist be 
reits durch schriftliche Abstimmung erledigt. 
Herr Pinkenburg giebt einen kurzen Ileberblick über die Zu 
sammensetzung der einzelnen Vereine und bezieht sich dabei auf die 
dem gedruckten Geschäftsberichte beigefügte Zusammenstellung der 
wichtigsten Bestimmungen in den verschiedenen Vereinssatznngen. 
In Betreff der Zurechnung für das verflossene Jahr erklären 
die gewählten Rechnungsprüfer, daß sie alle Rechnungen u. s. w. 
in bester Ordnung gefunden haben; demgemäß wird die Entlastung 
des Vorstandes ausgesprochen. 
Der Voranschlag im Betrage von 11 600 Jl wird angenommen. 
Unter Titel IX der Ausgaben wird dabei eine namhafte Summe für 
ein Ehrengeschenk bewilligt, über welches der Vorsitzende der Ver 
sammlung in vertraulicher Weise nähere Auskunft giebt. 
Ueber die litterarischen Unternehmungen des Verbandes berichtet 
der Geschäftsführer, daß wesentliche Aenderungen nicht eingetreten 
sind und daß die neuen Arbeiten ihrer Vollendung noch entgegen 
sehen. 
Der Umfang des Bezugs der Vcrbandsmitteilungen ist immer 
noch ein schwankender; der Wunsch, eine Verbandszeitschrift zu gründen, 
welcher von mehreren Seiten ausgesprochen war, hat den Vorstand 
veranlaßt, mit dem Hannoverschen Verein unter der Hand Verhand 
lungen über die Umwandlung der Hannoverschen Zeitschrift in ein 
Verbandsorgan anzuknüpfen. Der in der Versammlung gestellte 
Antrag, in vorstehender Beziehung offiziell vorzugehen, ruft eine leb 
hafte Debatte hervor. Die Vereine von Baden, Württemberg, Bremen, 
Aachen, Schleswig-Holstein, Breslau, Braunschwcig und Hannover 
stimmen dem Antrage ohne Weiteres zu. Von anderer Seite wird 
der Wunsch geäußert, daß man auch mit andern Zeitschriften, ins 
besondere mit dem „Zivilingcnieur" verhandeln möge. Der Vorstand 
erklärt, daß er die Hannoversche Zeitschrift allein für geeignet halte. 
Die Redakteure derselben (Barkhausen und Keck) teilen mit, daß 
nach ihrer Schätzung zur finanziellen Sicherung des Unternehmens 
bei einen: Jahrespreise von 15 Jl eine Vermehrung der Abonnenten 
zahl um 800 nötig werde, wobei ein zwölfnialiges Erscheinen, an 
statt des jetzigen achtmaligen, vorausgesetzt werde. Eine Verpflichtung 
zum Bezüge werde nicht beabsichtigt, dagegen werde die Veröffent 
lichung der Verbandsmitteilungen aufhören. 
Die Versammlung beschließt, daß der Vorstand die Bestrebungen 
zur Schaffung eines Verbandsorgans fortsetzen und zu diesem Zwecke 
mit der Hannoverschen Zeitschrift in Unterhandlung treten solle. 
Der Antrag, betreffend die Erwerbung der Rechte einer juri 
stischen Person für den Verband, wird auf Antrag des Vorstandes 
fallen gelassen; dagegen ein Antrag, für die Zukunft etwaige Kapi 
talien auf den Namen zweier Vorstandsmitglieder (und zwar des 
Vorsitzenden und des Geschäftsführers) zu hinterlegen, angenommen. 
Mit Rücksicht auf 8 26 der Satzungen müssen mit Ablauf dieses 
Geschäftsjahres vier Vorstandsmitglieder auslreten; es wird deshalb 
in der Versammlung eine Neuwahl vorgenoinmen und gewählt: 
Aus 2 Jahre: Hinckeldeyn zum Vorsitzenden, 
„ 2 „ Bubendey „ Beisitzer, 
„ 1 Jahr: E b erm ay er zum Stellvertreter des Vorsitzenden, 
„1 „ Stübben „ „ „ Beisitzers. 
Als Ort für die Wanderversammlung im Jahre 1896 wird 
Berlin gewählt; die Vorberatung für die Wahl des Ortes für 1898 
wird bis zur nächsten Abgeordnetenversanimlung verschoben. 
Auf Einladung der Vereinigung mecklenburgischer Architekten 
und Ingenieure wird als Ort für die Abgeordnetenversammlung im 
Jahre 1895 Schwerin gewühlt. 
II. Technisch-wissenschaftlicher Teil. 
Die Anträge, für 100 kg- die Bezeichnung ,,hectobar“ und 
für 10 km die Bezeichnung „Meile" einzuführen, werden, weil sie 
in der Versammlung keinen Anklang finden, zurückgezogen. 
Der Verein deutscher Ingenieure hat gebeten, seine Bemühungen 
zur Einführung eines einheitlichen Schraubcngewindes zu unter 
stützen; es wird von mehreren Seiten geltend gemacht, daß diese An 
gelegenheit die Interessen des Verbandes nicht wesentlich berühre; 
auch sei bereits bei der preußischen Eisenbahnvcrwaltung die Ein 
führung eines metrischen Gewindesystems in Anregung gebracht. 
Andrerseits ist man der Ansicht, daß die Angelegenheit wichtig genug 
sei, um ihr gegenüber eine bestimmte Stellung einzunehmen. Es 
wird schließlich der Vorstand beauftragt, sich über die aufgeworfenen 
Fragen Klarheit zu verschaffen und die Angelegenheit darauf den 
Einzelvereinen zur Meinungsäußerung zu unterbreiten. 
Zur Erledigung der Frage, wie der Verband gegen die Ge 
fahren des Bauschwindels in den größeren Städten Deutschlands 
wirksam auftreten könne, wird ein Ausschuß gewählt, welcher die den 
Einzelvereinen zu stellenden Fragen möglichst schnell abfassen soll, 
damit die Antworten bereits der nächsten Abgeordneten-Versannnlung 
vorgelegt werden können. Gewählt sind die Herren Albr. Becker 
(Berlin), Weber (München) und Classen (Hamburg); dieselben 
werden ermächtigt, sich im Bedarfsfälle durch Zuwahl zu ergänzen. 
Der Antrag, die Frage der Ausbildung der Bautechnikcr in den 
Arbeitsplan für das nächste Jahr aufzunehmen, wird dadurch erledigt, 
daß die Frage dem Vorstande zur geeigneten Behandlung mit Rück 
sicht auf die Ergebnisse der Diskussion in der Wanderversammlung 
überwiesen wird. 
In Betreff des Antrags, praktische Versuche darüber anzustellen, 
in welcher Weise sich Einzellasten (Raddrücke) auf die Fahrbahnteile 
eiserner, chauffierter Straßenbrücken verteilen, wird durch Versamm- 
lungsbeschluß der Vorstand ersucht, zu erwägen, ob dieser Gegenstand 
sich zur Bearbeitung im Verbände eigne.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.