Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1898-1904)

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Monatsschrift des Württembg. Vereins 'für Badkunde in Stuttgart. 
Bei der Mangelhaftigkeit und Unvollständigkeit dieser Ein 
richtungen lag die Notwendigkeit des Ausbaus des Maschinen 
ingenieurlaboratoriums auf der Hand. In der Hochschule selbst 
war trotz der Verlegung des elektrotechnischen u. chemischen 
Laboratoriums in ein neues Gebäude, kein Platz vorhanden, 
da sämtliche frei gewordenen Lehrsäle als solche für die immer 
steigende Zahl der Maschineningenieure nötig waren, es blieben 
also nur die im Souterrain befindlichen Räume des früheren 
Laboratoriums für chemische Technologie zur Unterbringung 
der Materialprüfungsanstalt, die auch zum Unterricht 
für die Architekten und Bauingenieure bestimmt ist, übrig; 
diese Anstalt wird auch künftig in diesen Räumen verbleiben. 
Mit den für sie geforderten 10500 M. sollen die Versuchsein 
richtungen für Elastizität und Festigkeit ergänzt werden. 
Ein neues Gebäude für ein Maschinenbaulabo 
ratorium war daher ein dringendes Bedürfnis. 
Um den Aufwand an Brennmaterial für die Erzeugung 
von Dampf u. s. w., sowie den Aufwand an Hills- und 
Lehrpersonal bei Durchführung und Ueberwachung der 
Versuche auf den einzelnen Studierenden möglichst gering 
zu halten, sind solche Einrichtungen getroffen, dass gleich 
zeitig eine thunlichst grosse Anzahl von Studierenden üben 
kann, und dass zur Durchführung des Unterrichts in dem 
Laboratorium ohne Verlängerung der Studienzeit der Zeit 
aufwand für den Unterricht im Laboratorium, also die Dauer 
der Versuche nach Möglichkeit beschränkt wird. Die Ein 
richtungen ermöglichen auch bei kürzerer Dauer der Ver 
suche die Erreichung der erforderlichen Genauigkeit der Ver 
suchsergebnisse. 
Bei dem nach diesen Gesichtspunkten aufgestellten Ent 
wurf berechnen sich nach einem summarischen Voranschlag 
die Kosten des neuen Laboratoriums: 
Maßsioib 
/ 
Ingenieur-Laboratorium Berg. 
Als Baustelle für das neue Laboratorium ist ein in Berg 
in der Nähe des Messenden Wassers auf dem linken Kanal 
ufer zwischen der Poststrasse und der Einmündung des Nesen- 
bachs- gelegener, an den Kanal heranreichender, und dem Staat 
gehöriger Platz, als geeignet gewählt worden. Bei der Nähe 
des Messenden Wassers muss das teure Wasser aus der 
städtischen Wasserleitung nur insoweit benützt werden, als es 
der Verwendungszweck erfordert. Die erhebliche Entfernung 
des Laboratoriums von dem Hauptgebäude der Technischen 
Hochschule bildet deshalb kein Hindernis, weil der Unterricht 
im Laboratorium die Studierenden stets einen ganzen oder 
halben Tag in Anspruch nimmt. 
Im neuen Laboratorium sind Maschinen untergebracht zum Be 
triebe mit gesättigtem und überhitztem Dampfe, Luftkompressoren, 
Wasserpumpen, sowie alle zu diesen Maschinen gehörigen und zu 
sonstigen Versuchen auf dem Gebiete der Thermodynamik 
nötigen Einrichtungen. Es enthält in erster Linie alle diejenigen 
Einrichtungen, welche für die Energieform „Dampf“ erforder 
lich sind, während beispielsweise das elektrotechnische Institut 
diejenigen Einrichtungen besitzt, welche für die Energie in Form 
des elektrischen Stromes nötig erscheinen. Ausserdem soll 
später noch eine Turbine eingebaut werden. Auch die mit 
Gas und Oel betriebenen Kraftmaschinen haben Berücksichtigung 
gefunden. 
für die Baulichkeiten auf 2189411 Jt 
für das Mobiliar auf . 8000 „ 
226942 Jt, 
die maschinentechnische Ausstattung wird sich nach 
der Berechnung des Baudirektors v. Bach auf . 254241 „ 
belaufen, so dass der ganze Aufwand auf das La 
boratorium sich auf 481 183 Jt 
berechnet. 
Hiezu treten noch die obenerwähnten .... 10500 ,, 
zur Ergänzung der Versuchseinrichtungen für Elasti 
zität und Festigkeit bei der Materialprüfungs 
anstalt, so dass sich ein Gesam taufwand von 491683 Jt 
oder rund ... 492000 „ 
ergibt. Die von der Kammer genehmigte Bausumme beläuft 
sich also auf 492000 Jt, darunter für Baulichkeiten und Mobiliar 
226942 Jt. und für die maschinentechnische Ausstattung ein 
schliesslich der Ergänzung der Materialprüfungsanstalt 264741 Jt. 
Anschliessend hieran erläuterte Herr Baurat Knoblauch 
die Gebäudeanlagen. 
Der gewählte Bauplatz ist auch für die Gestaltung der 
Hochbauten sehr günstig. Das Gebäude hat eine durchaus 
freie und freundliche Lage erhalten, welche ausserordentlich 
günstige Lichtverhältnisse ergab. Es zerfällt im Wesentlichen
	        
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