Full text: Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart (1898-1904)

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Monatsschrift des Wdrttembg. Vereins für Baukiinde in Stuttgart. 
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Im Herbst 1897 wurde der Wasserzuführungskanal mit 
24 m Länge und 1 m Weite, der 2/4 m grosse und ca. 5 m 
hohe Saugschacht und die Kanalisation für das Tag- und Ge 
brauchswasser ausgeführt. Der Rohbau wurde dann im Jahre 
1898 fertiggestellt. Mit dem Ausbau wurde im Frühjahr 1899 
begonnen. Am 1. Juli 1899 war die Wohnung und am 
15. Oktober 1899 das Lehrgebäude fertiggestellt. Nachdem 
auch die wesentlichsten Maschinen montiert waren, wurde das 
Institut Anfangs Januar 1900 bezogen und in Betrieb gesetzt; 
die Herstellung der Umfriedung, der Zufahrtsstrassen, des Hofes 
und des Schuppens wurden im Anschluss hieran vollendet. 
Die Unternehmer der umfangreicheren Arbeiten waren: 
Hofwerkmeister Hau-ss er in Berg (Steinhauerarbeiten', 
E. Möhrlin in Stuttgart (Dampfheizung), Gerson u. Wolf. 
Hofmöbelfabrik, sowie Schi Hing er u. Körner, mech. 
Schreinereien in Stuttgart (innere Ausstattung), G. Kuh ri, 
Maschinenfabrik in Berg (Dampfmaschinen, Pumpen und eiserne 
Dachstühle). Maschinenfabrik Esslingen und E. Busch 
in Bautzen (Dampfkessel), Gas m oto re n f abri k Deutz 
(Motoren). 
Nach Beendigung des Vortrags ergriff der Vereinsvorstand, 
Herr Baudirektor v. Euting das Wort und wies darauf hin, von 
Die erschwerte Fundation mit Wasserhaltung und die Vor 
kehrungen zum Schutz gegen Hoch- und Druckwasser, weiterhin 
nötige maschinelle und bauliche Zuthaten, wie der Wasser 
zuführungskanal, sowie die eingetretene Preissteigerung' er 
möglichten es nicht, die genehmigte Bausumme von 492000 JL. 
einzuhalten. (Da die Abrechnung noch nicht vollendet ist, 
lassen sich die Gesamtkosten noch nicht angeben). 
Die Bearbeitung der Pläne und die Bauleitung lag in 
den Händen des Vortragenden als Vorstand des Bezirksbau 
amts Stuttgart. Die Pläne, wie alle Detail wurden im steten 
Benehmen mit dem Institutsvorstand Baudirektor v. Bach fest 
gestellt. Als Bauführer waren zuerst Werkmeister Bruckesser, 
dann Regierungsbauführer Mundt und später auf kürzere Zeit 
die Regierungsbauführer Maier und Werner dem Bauleitenden 
zur Unterstützung beigegeben. 
welcher Bedeutung die Ingenieurlaboratorien auch für den Bau 
ingenieur seien. Vor Beginn eines Bauwesens werden die zur 
Verfügung stehenden Baumaterialen einer eingehenden Prüfung 
unterzogen, um über deren Verwendung entscheiden und deren 
Eigenschaften möglichst ausnützen zu können. Nur dadurch 
sei es möglich, mit den gegebenen Mitteln ein den je 
weiligen Verhältnissen entsprechendes gediegenes Bauwerk zu 
schaffen. Ebenso sei es nur dann möglich, eine richtig und 
ökonomisch arbeitende Maschine zu konstruieren, wenn über 
die Wirkungsweise der einzelnen Teile und über deren Ineinander 
greifen völlige Klarheit herrscht. Aber eben hier herrscht noch 
auf manchen Gebieten Unklarheit, und diese aufzuklären, habe 
sich Herr Baudirektor v. Bach zur Aufgabe gestellt. Mit 
welchem Erfolge er dies gethan, zeige nicht blos das Labo 
ratorium , sondern auch die seit seinem Wirken an der
	        
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