Nr. 6 '
Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart.
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Die Zunahme der Dehnung beträgt auf der
1. Stufe . .
2,35
2. „
. . 6,21-
-2,35
3,86
3. „
. . 11,07-
-6,21
4,86
4
. . 16,83-
-11,07
- 5,76
Wird der Dehnungskoeffizient für die einzelnen Belastungs
stufen aus den gegebenen Zahlen in der üblichen Weise be
rechnet, so findet sich für die
2,35
1
1200
. 35
4,19
74900
3,86
1
1200
35 .
4,19
45600
4,86
1
1200
35
4,19
36200
5,75
1
1200
. 35
4,19
30550
Big. 3 zeigt die Linienzüge der gesamten Dehnungen für
die erste und für die zweite Versuchsreihe.
Zusammenfassung.
1. Der Dehnungskoeffizient (Elastizitätsmodul) ist so stark
! veränderlich, selbst nach vorhergegangener Belastung, dass
auch nicht angenähert von Proportionalität zwischen Dehnungen
und Spannungen die Rede sein kann.
2. Die Zeitdauer der Belastung ist von erheblichem Ein
fluss auf die Grösse der Dehnung, derart, dass diese zunimmt,
je länger die Last wirkt, gemäss dem oben unter 1 Bemerkten.
3 War der Körper schon einer Zugbelastung ausgesetzt,
so fallen die absoluten Werte der Dehnungen und auch das
Mass ihrer Veränderlichkeit geringer aus: die Dehnungslinie
(in Fig. 1 bis 3 gestrichelt) verläuft weniger geneigt gegen die
Achse der Dehnungen.
Aus dem Vorstehenden folgt z. B. für einen rotierenden,
dickwandigen Hohlcylinder, hergestellt aus dem untersuchten
Sandstein, dass er bei der erstmaligen Inbetriebsetzung und
allmählichen Steigerung der Geschwindigkeit eine höhere Um
drehungszahl bis in die Nähe der Herbeiführung des Bruches
J verträgt, als bei einer zweiten Inbetriebsetzung.
Personal - Nachrichten.
Dem Regierungs- und Baurat So mm er körn in Oppeln ist
das Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordens verliehen worden.
Der Abteilungsingenieur, titl. Bauinspektor Wetzel ist auf
die Stelle des Eisenbahnbauinspektors in Sulz befördert worden.
Dem Professor Dr. Hammer an der technischen Hoch
schule in Stuttgart ist das Ritterkreuz des Ordens der württem-
bergischen Krone verliehen worden.
Dem Hilfslehrer für geodätische Fächer Haller an der
Kgl. technischen Hochschule wurde der Titel eines Professors
mit dem Rang auf der 7. Stufe der Rangordnung verliehen.
w
Verschiedenes.
Ergebnis der diesjährigen ersten Staatsprüfung
im Baufach. Bei der am 16. April d. Js. und an den
folgenden Tagen vorgenommenen ersten Staatsprüfung im Bau
fach sind die nachstehenden Kandidaten für befähigt erkannt
worden: 1. im Hochbaufach: Lor. Ängstenberger von
Gmünd, M. Baud er von Freudenstadt, Eug. Bruker von
Stuttgart, Alb. Denzel von Stuttgart, Heinr. Henes von
Santiago (Chile), Emil Holz von Stuttgart, Alls. Hugger von
Gmünd, Ludwig Kiefner von Flein, Eug. Kirn von Biberach
a. d. R., E. Kohle von Löwenstein, Wilh. Mack von Stutt
gart, Aug. Mayer von Waldhausen, O.-A. Tübingen, Friedrich
Mössner von Stuttgart, K. Reichte von Tübingen, Wilhelm
Rommel von Stuttgart, Bernh. Schautz von Stuttgart,
F. Schuster von Nagold, Alb. Unseid von Ulm, L. Werner
von Stuttgart, P. Wolf von Schrozberg: 2. im Bauingenieur
fach: Eug. Baumann von Blaubeuren, 0. Berner von
Erlau, J. Berstecher von Kuppingen, M. Feuchtinger von
Kapfenburg, Wilh. Fuchslocher von Esslingen, E. Gille
von Saargemünd, Lothringen, Erw. Gross von Stuttgart,
P. Grüner von Stuttgart, 0. Haller von Cannstatt, K. Heintel
von Göppingen, Eug. Hufnagel von Cannstatt, Heinr. Kälber
von Wurmberg, P. Kauffmann von Esslingen, Karl Keller
von Herrenberg, Aug Lechler von Markt Lustenau, P. Mast
von Winterlingen, Herrn. Meisenhelder von Nürtingen, Herrn.
Rukwied von Nürtingen, Wilh. Sehe Hing von Cannstatt,
Joh. Zeller von Markgröningen: 3. im Maschineninge-
nieurfach: Gustav Aldinger vom Burgholzhof, O.-A. Cann
statt, P Donndorf von Dresden, Roh. Findt von Friedrichs
hafen, Max Häberlein von Crailsheim, Eug. Heinrich
von Cannstatt, H. Holzwarth von Dornhan, K. Huzel
von Stuttgart, M. Käfer von Schwenningen, O.-A. Rottweil,
P. Kaufmann von Cannstatt, O. Klein von München,
H. Kloth von Lübeck, E. Kress von Stuttgart, Herrn. Kröner
von Stuttgart, E. Kühnle von Cannstatt, Rieh. Lang von
Heilbronn, Gust. Maile von Ulm, E. Nies von Tuttlingen,
Rieh. Sonntag von Duisburg, Ed. Wenger von Cannstatt,
Wilh. Wolf von Stuttgart, Dieselben haben die Bezeichnung
„ Regierungsbauführer “ erhalten.
Berichtigung. In Nr. 5 der Monatsschrift sind in dem
Aufsatz „zur Frage der Stellung der städtischen Baubeamten“
in der Tabelle f) Angaben über die Zahl der im württem-
bergischen Gemeindedienst angestellten höheren Techniker ge
macht. Diese sind dahin zu berichtigen, dass zu der Zeit, für
welche die Angaben des deutschen Baukalenders gelten, in
Württemberg nicht 49, sondern nur 9 höher geprüfte Bau
beamte an der Spitze der städtischen Bauverwaltungen im
Sinne der genannten Tabelle standen und zwar in Stuttgart
drei Stadtbauräte, in Ulm und Heilbronn je zwei, in Esslingen
und Reutlingen je ein höherer Baubeamter. (Vergleiche hierüber
das württembergische Hof- und Staatshandbuch vom Jahre 1900,
kleine Ausgabe, Seite 235 und 264.) Ausser den vorgenannten
leitenden Baubeamten waren im Jalire 1900 noch vier Bau
inspektoren, vier Regierungsbaumeister und ein Maschinen
ingenieur bei der Stadt Stuttgart angestellt, sodass die Ge
samtzahl der in Württemberg in städtischen Diensten thätigen
höheren Techniker überhaupt nur 18 betrug, welche Zahl infolge
inzwischen eingetretenen Veränderungen bis heute auf 20 ge
stiegen ist.
H erausgeg. v. Württb. Verein f. Baukunde.— Redaktion: Reg.-Baumeister Schury, Stuttgart. —Verlag: Südd. Verl.-Anst., G. m. b. H., München.
Druck: G. Franz’sche Hofbuchdruckerei (G. Emil Mayer), München.