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14 Hamburger, Logik
DIE SONDERFORMEN
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i. Die Ballade und ihr Verhältnis zu Bild- und Rollengedicht
Die Sonderform der Ballade als einer epischen Dichtungsart im lyrischen
Raum eröffnet sich nicht unmittelbar. Das Phänomen, das sie darbietet, er
fährt seine Begründung und systematische Genesis erst, wenn wir das Stück
des lyrischen Raums, in dem sie ihren Platz gefunden hat, genauer unter
suchen. Dabei aber soll der Begriff des Lyrischen in der stringenten Bedeu
tung gültig sein, die wir als seinen kategorialen Unterschied von der Fiktion
entwickelt haben: als Dichtungsart im Raum des Erlebnisfeldes eines echten
Aussagesubjekts. Halten wir dies als Ausgangspunkt fest, können wir beob
achten, daß das lyrische Erlebnisfeld Elemente enthalten kann, denen die
Tendenz zur fiktionalen Ausgestaltung und damit zur strukturellen Los
lösung aus dem lyrischen Aussageraum bereits innewohnt. Welcher Art sind
diese Elemente oder, worauf es hier ankommt, diese Objekte der lyrischen
Aussage ?
Es müssen solche Objekte sein, die ihrer Natur nach dem existentiellen
Zentrum des Subjektpoles ferner stehen als andere, dazu aber solche, die
nicht ideeller sondern gestalthafter Art sind. Denn auch ideelle Objekte kön
nen relativ weit vom Subjektpol entfernt sein, etwa die eines Lehrgedichts
oder Epigramms, oder auch bestimmte Gehalte philosophischer Gedichte.
Das Stück des lyrischen Aussagegebietes aber, in dem schließlich auch noch
die Ballade anzutreffen ist, ist nicht von gedanklichen sondern von gestalt
haften Aussageobjekten besetzt. Und die Gedichtarten, die aus diesem
Grunde nicht nur in systematischer, sondern auch in historisch-gene
tischer Hinsicht ihren Ort in der Nähe der Ballade haben, sind das Bild
gedicht und, wenn auch auf eine ambivalentere Weise, das Rollengedicht.
Mit dem Begriffe der Gestalt ist in Hinblick auf die Struktur der lyrischen
Aussage ein Doppeltes angegeben. Sie ist erstens ein Objekt, demgegenüber
das Ich sich mehr schauend-beschreibend als fühlend verhält. Zum anderen
aber ist die Gestalt ein Objekt von besonders beweglicher oder auch mehr
schichtiger Beschaffenheit. Der Begriff der Gestalt gehört in den Bereich der
Kunst, nicht in den der Natur oder des menschlichen Lebens. Und er meint
in seinem spezifischen Sinne die menschliche Gestalt. Im Gebiete der Kunst
wird sie gebildet einerseits von der bildenden Kunst, anderseits von der fik-