glas leicht aufgemalte Sonnen zeigt und mit einer Lorbeerzweigbordüre
eingefasst ist. Die vier seitlichen 2,70 m breiten Teile dieses Oberlichts
sind — vom Deckenkonsolengesims aus ansteigend — als Teppich mit
gelbem Ornamentwerk auf hellem Grundton mit farbiger Einfassung aus
gebildet und durch breite, mit Palmen und Kronen verzierte Gurten belebt.
Die Unteransicht des Konsolengesimses ist mit einem plastischen Laub- und
Früchtenkranz mit vergoldeten Bändern verziert; in gleicher Weise sind
auch die grossen Deckenspiegel eingefasst. Die Voutendecke ist längs der
Bogenpenetrationen mit Laubgewinden und den Wappen württembergischer
Städte, über der Königsloge und dem Portikus mit vier Viktorien und
Sonnen dazwischen, die Spiegel mit Laubgewinden und dem württembergischen
Wappen bemalt. Die elektrische Beleuchtung der Halle erfolgt durch vier
grosse Bogenlampen.
Die an die Halle anschliessenden Gänge und die zwei Säle rechts und
links davon sind dem Charakter der Halle entsprechend ausgestaltet worden.
Rote (rouge griotte) Stuckmarmorpfeiler mit Gebälk darüber teilen die in
gelblichem Ton gehaltenen Wandflächen. Eingestellte, auf grünlichen Stuck
marmorsäulen ruhende Rundbogenöffnungen bilden die Abgrenzungen nach
den Gängen. Die Decke der zwei untern Säle ist durch satt gemalte Friese,
die kassettierte Decke in den zwei oberen Sälen mit aufgemalten Kronen
und sonstigem Ornament verziert. Die Gangdecken werden durch Unterzüge
mit aufgemalten Bändern und leichter Kassettierung gegliedert.
Die Fenster dieser Säle und Gänge bestehen aus lichtem Kathedralglas,
auf welchem die Embleme der Handwerke, umgeben von prächtigem Ranken
werk und farbigen Bordüren von Hofglasmaler de Bouche in München
aufgemalt sind. Die Beleuchtungskörper entsprechen der Ausstattung dieser
Räume.
Haupttreppenhaus. Erstes Obergeschoss. Zum Haupttreppen
haus zurückkehrend führen uns zwei dreiarmige, 2,54 m breite Granittreppen
mit einem Treppengeländer aus Stuckmarmorbalustern und Marmorgriff zum
Vestibüle im ersten Obergeschoss. Dieses öffnet sich mit drei bogenförmigen
Durchgängen, die mit schmiedeisernen Thoren versehen sind, nach der
Galerie der König-Karl-Halle. Die Thürpfeiler dieser wie der gegenüber
liegenden Vestibulewand sind durch zwei grauviolette Pilaster mit Nischen
dazwischen und mit Gebälk darauf gegliedert. Nach den zwei Treppen zu
öffnet sich das mit einer Voutendecke und Penetrationen versehene Vestibüle
in Bogenstellungen auf grauvioletten Stuckmarmorsäulen. Zwei mit Kande
labern und schmiedeisernen Geländern versehene Balkonauskragungen er
weitern die Grundfläche des Vestibules, in dessen Mitte sich, wie schon
erwähnt, eine kreisrunde Oeffnung mit schmiedeisernem Abschlussgeländer
befindet. Letztere Kunstschlosserarbeiten sind von Ed. Puls in Berlin, die
drei schmiedeisernen Thore von Gebr. Armbrüster in Frankfurt a. M.
hergestellt.