Vorwort.
D as K. Württembergische Landes - Gewerbemuseum wird in diesen
Tagen seine seitherige Wohnstätte, die alte Legionskaserne, ver
lassen und Einzug halten in das neue Haus.
Bei diesem Anlass geziemt es sich für uns, nicht bloss Umschau zu
halten in dem sich uns öffnenden neuen Heim, sondern zuvor auch noch
einen Rückblick auf die ehemalige Stätte zu werfen, in welcher das alte
»Musterlager« allmählich zum heutigen »Landes-Gewerbemuseum« herangereift
ist. Ein solcher Rückblick ruft uns viele Erinnerungen an jene verdienst
vollen Männer wach, welche hier in immer mehr beengenden Verhältnissen
mit reichem und anerkanntem Erfolg gewirkt haben; mit Freuden erinnern
wir uns aber auch der dort selbst verbrachten vielen Stunden froher Berufs
arbeit.
Es ist ein langer Weg, welchen wir in den nachfolgenden Darstellungen
zurückzulegen haben von den ersten tastenden Versuchen und unschein
baren Anfängen an bis zu der nunmehr im Lichte der Gegenwart sich
zeigenden Entwicklung der Sammlungen, welchen das alte Haus zu enge
geworden ist und welchen nun ein neuer Bau, vom Baumeister mit un
gewohnter Pracht erstellt, seine Hallen zur Aufnahme geöffnet hat.
Hat einstens das Württembergische Musterlager — nahezu das älteste
unter allen Instituten dieser oder verwandter Art — von seinem bescheidenen
Beginne an als Pfadfinder den nachkommenden reicheren Brüdern gedient,
so möge es ihm nun in den neuen Räumen gelingen, sich herauszubilden
zum Muster einer echten Volksbildungsanstalt. —