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VIII. Beschreibung des Neubaues.
A llgemeines. Das Konkurrenzbauprogramm (s. o. S. 74) bot den
projektierenden Architekten ausser vielen andern schwer zu be-
friedigenden Forderungen, welche in der Vielgestaltigkeit der Aus
nützung des Grundplans lagen, hauptsächlich zwei Schwierigkeiten. Die
eine bestand in der Unregelmässigkeit des Bauplatzes. Dessen schiefe
Winkel im Grundrisse sollten möglichst vermindert, ja die einzelnen Räume
sollten so gestaltet werden, dass der Eintretende von der unregelmässigen
Gestaltung des Bauplatzes nichts gewahr werde. Die zweite Schwierigkeit
lag in den Höhenunterschieden der den Bauplatz umgebenden Strassenzüge
(die Ecke Kanzleistrasse-Hospitalstrasse liegt 1,11 m, diejenige der Hospital-
Lindenstrasse 3,79 m, die Mitte des Lindenstrassenflügels 4,38 m, die Ecke
Linden-Schlossstrasse 2,73 m höher als die Ecke der Schloss- und Kanzlei
strasse).
Die erste Schwierigkeit überwanden die Architekten Hartei & Neckel-
mann dadurch, dass sie, den Eingang an die Kanzleistrasse legend, die
Hauptachse des Gebäudes rechtwinklig zu derselben stellten, die verschie
denen stumpfen und spitzen Winkel durch Rundbauten ausglichen und auf
diese Weise symmetrische und rechtwinklige Räume erzielten. Der zweiten
Schwierigkeit begegneten sie dadurch, dass sie den Fussboden des Erd
geschosses um 5 m höher legten, als der tiefste Punkt des Grundstücks (Ecke
der Kanzlei- und Schlossstrasse) liegt, so dass die Säle im Erdgeschoss an
der Lindenstrasse nur wenige Stufen über Trottoirhöhe liegen.
Dies brachte zunächst den Vorteil, dass eine Durchfahrt durch das ganze
Gebäude erzielt wurde, ohne das Erdgeschoss durchschneiden zu müssen.
Sodann wurde es möglich, die in andern Museen oft so störend mitten im
Verkehr der Museumsbesucher liegenden Räume für die Museumsbeamten
in dem grossen, weiträumigen Untergeschoss unterzubringen.