172
BAUZBITUNö
Nr. 22
GRUNDRISS DES ERDGESCHOSSES.
Kennwort .Die neue Heimpo"
Waisenhaus Straßburg, I. Preis. Architekt Prof. Dr. Yetterlein-Darmstadt
schaftshof gelegt. Die Trep
penhäuser sind richtig ver
teilt und die Gänge gut be
leuchtet. Tag- und Schlaf
räume haben günstige 0 st
und Südlage, die Verbindung
der Küche mit dem Speise
saal ist sehr zweckmäßig.
Die mit dem II. Preis ge
krönte Arbeit hat einen außer
ordentlich klar und praktisch
disponierten Grundriß und
sind alle Gänge und Räume
gut beleuchtet. Das Aeußere
ist bei aller sachlichen Schlicht
heit im Zusammenhänge mit
der hübschenEinfriedigung von
ansprechender Wirkung. Be
sonderes Lob verdient die An
ordnung der Krankenräume.
Der Grundriß des ange
kauften Entwurfs von Prof.
Berndl, München, ist klar
angelegt. Festsaal, Speisesaal
und Küche gruppieren sich
um einen kleinen Hof nach
rückwärts, wo sich als Gegen
stück ein hallenumsäumter
Ziergarten entwickelt. Das
Bauwerk zeigt geschickte
Gliederung und ist der Ver
zicht auf reichere Architekturformen berechtigt.
Das mit dem I. Preis ausgezeichnete Projekt kommt
zur Ausführung.
Die Bange werbliche Ausstellung im
Landesgewerbemuseum Stuttgart
(Fortsetzung aus Nr. 19)
Neben diesen Fabrikaten ist eine Sammlung ein
heimischer und auswärtiger Natur- und Kunststeine
geeignet, das Interesse des Besuchers zu erwecken. Als
größtes Ausstellungsstück zeigt sich ein Portal in Muschel
kalkstein aus den Brüchen der Mainsandsteinwerke Ebels
bach, das von der Firma Alfred Martin-Stuttgart nach
Entwürfen der Beratungsstelle ausgeführt wurde. Dieses
Material ist sehr hart und eignet sich daher besonders
für einfach profilierte Arbeiten; es wirkt sehr malerisch
durch rauhes Korn und braungelbe Einsprengungen, die
die Oberfläche bedecken (s. Abbildung). Ein zweites Portal
in Kunststein ist von der Firma C. Schwenk-Ulm aus
gestellt und zeigt eine saubere, pünktliche Bearbeitung.
Außer diesen Architekturstücken finden wir unsre ein
heimischen Steinbrüche in einer Reihe von Würfeln und
Postamenten vertreten. Aus den Brüchen von Alb. Burrer-
Maulbronn verzeichnen wir einen roten und einen gelblich
grünen Maulbronner sowie einen weißen Keupersandstein
vom Stromberg. Ueber die Feinheiten dieser beiden
Materialien brauchen wir wohl keine Worte zu verlieren,
da die Brüche schon seit Jahrhunderten zu den be
rühmtesten des Landes zählen. Wir wollen nicht unter
lassen, hier noch auf die tadellose Arbeit der Muster
steine hinzuweisen, welche die verschiedenen Bearbeitungen,
gestockt, scharriert, geprellt, und als besonders hübsche
Technik den „Klosterhieb“, eine Spezialität obiger Firma,
zeigen. Emil Keller-Stuttgart stellt drei Muschelkalk
steinwürfel von Rotenburg o. T. aus; Franz Keller-Klein
rinderfeld ein ähnliches Material aus den Brüchen der
Umgebung Kleinrinderfelds. Die Firma Alfred Martin-
Stuttgart ist weiterhin durch ein Postament in Main
sandstein vertreten. Die „Westdeutsche Eisenbahngesell
schaft Köln“ zeigt ihr altbekanntes Tuffsteinmaterial in
zwei Platten sowie einem profilierten Quader von ver
schiedener Tönung. Neben diesen Mustern natürlicher
Steine wäre noch auf eine Reihe gutgearbeiteter Posta
mente aus Kunststein hinzuweisen, die auch wieder, in
verschiedenen Farben ausgeführt, verschiedene Bearbei
tungen zeigen. Hergestellt wurden diese Postamente von
M. Buck in Ehingen und von der Kunststeinfabrik Ulm.
Außer diesen Materialien finden wir noch eine Zu
sammenstellung von Mustern für Treppenstufen aus Granit,
Marmor und Kalkstein von der Firma Emil Keller in
Stuttgart ausgestellt.
Als weiteres Baumaterial, das im Rohbau sehr häufig
Waisenhaus Straßburg, Lageplan, II. Preis. Architekten Krämer
& Herold, Mitarbeiter L. B. Müller, Düsseldorf
o o O O O C^OO 0 O o
o O 00=0 o
©
o
o