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BAUZEITUNG
Nr. 27
n) Steigung Cannstatt—Stuttgart.
Länge der Hebungsstrecke 2650 in.
Bahnhofhöhe Cannstatt 226,50 m + N. N.
„ Stuttgart 252,00 m + N. N.
Nötige Hebung 25,50 m
somit Steigung 1: „_-r- = 1 : 105.
o) Anordnung der Gleise im Hauptbahnhof.
Eine Lösung hierfür ist aus dem Grundriß des
Empfangsgebäudes zu ersehen.
Diese Einteilung setzt eine Trennung des Vorort
verkehrs von der projektierten Untergrundbahn nach der
Stadt voraus, wobei die Ludwigsburger Lokal zugsgleise
nördlich der Halle die sämtlichen Cannstatter Gleise
unterfahren (Fallen 1:40, Berlin, Nollendorfplatz 1:32).
Verbindet man jedoch den Vorortverkehr mit der Unter
grundbahn, so müssen die Vorortgleise nach der West
seite der Hallen gerückt werden.
Die dann notwendige Anordnung ist in IV beschrieben.
p) Einfahrt in den Betriebsbahnhof.
Von der Halle aus führen 2 ßetriebsgleise nach dem
Betriebsbahnhof. Ferner können südlich der 6 Cann
statter Gleise weitere Gleise abzweigen und mit der
Steigung 1:90 die Cannstatter Güter-, Lokal- und Fern
verkehrsgleise überfahren, während die beiden nördlich
liegenden Betriebsgleise für sich nach dem Betriebsbahnhof
hin ausbiegen. Als Höhenlage des Betriebsbahnhofs er
gibt sich 248,4 m + N. N.
q) Ueberführung der Ludwigsburgerstraße.
Die Ludwigsburgerstraße wird verlegt von der Stelle
an, wo sie sich jetzt mit der Wolframstraße kreuzt.
Ihre Steigung nach dem Englischen Garten hin beträgt
jetzt 6,2 °/ 0 bei rund 300 m Länge. Die neue Länge wird
360 m sein und die neue Steigung nicht ganz 5%.
r) Industriebahn Wangen—Berg.
Vom Bahnhof Wangen führt eine Industriebahn über
den neuen Schlachthof, den Neckarhafen, Gaisburg und
die Gasfabrik bis nach Berg.
IV. Zukünftige Eisenbahnverkelirsgestaltung.
Das Projekt liefert eine zwanglose Einführung der
linksufrigen Neckarbahn in den Stuttgarter Hauptbahn
hof. Es ist angenommen, daß die auf der Hauptbahn
über Stuttgart hinausfahrenden Schnellzüge in der Regel
die linksufrige Neckarbahn benutzen. Dadurch werden
in dem Ortsteil Cannstatt weniger Schnellzüge halten
als bisher, die Stadt wird aber durch den elektrischen
Schnellverkehr in bequemste Verbindung mit dem Haupt
bahnhof gebracht. Eßlingen erhält einen zweiten links
ufrigen Bahnhof.
Die linksufrige Neckartalbahn wird sicher einen wesent
lich geringeren Lokalverkehr aufweisen als die bestehende
rechtsufrige Bahn, sie kann daher bequem die Belastung
durch den Schnellzugverkehr tragen, während die rechts
ufrige Bahn dadurch für eine weitere Steigerung des
Lokalverkehrs frei wii’d.
Durch die Neuaulagen wird die Fahrt Ludwigsburg—
Eßlingen um 2,7 km, Waiblingen—Eßlingen um 2,0 km
gekürzt.
Die neue Linienführung ermöglicht es, den Stuttgarter
Bahnhof für alle Linien als Durchgangsbahnhof zu be
nutzen, mit einziger Ausnahme der Züge Heilbronn—
Eutingen und xxmgekehrt.
Ursprünglich hatten die Projektverfasser eine Tren
nung des Ring- und Vorortverkehrs von der ebenfalls
projektierten städtischen Untergrundbahn vorgesehen (vergl.
die Pläne).
Die Vereinigung beider dürfte jedoch bedeutende tech
nische, finanzielle und Verkehrsvorteile bieten. Sie soll
deshalb in folgendem angedeutet werden.
Nach der neueren Lösung zerfällt die kombinierte
elektrische Stadt-, Vorort- und Ringbahn in zwei voll
ständig getrennte, je zweigleisige Linien:
A) Durch die Stadt — Hauptbahnhof—Cannstatt —
Untertürkheim—Eßlingen (rechtsufrig) bezw. Wangen.
B) Eßlingen (linksufrig)—Wangen—Hauptbahnhof—
Ludwigsburg.
Die Linie A beginnt in der Stadt, zunächst in der
Nähe der Legionskaserne, von wo aus ein Anschluß zum
Feuersee (234) und von da unter der Hermannstraße,
Reinsburg (342) über den Marienplatz (265) weg zum
Zahnradbahnhof (275) und damit zur Filderbahn vor
gesehen ist.
Die Linie A führt von der Legionskaserne unter der
Kronprinzen- und Friedrichstraße, dann zwischen Friedrich
straße und Hauptpost vorbei bis zu der Ecke des Hotel
Marquardt am jetzigen Bahnhof. Hier wird eine Halte
stelle gebaut. Die Terrainhöhe ist hier 247,5, die Schienen
oberkante der Untergrundbahn wix - d also etwa auf Höhe
243,20 liegen.
Von hier aus steigt die Bahn auf einer Rampe mit
1; 25 (in Hamburg größte Steigung 1:20,7) herauf, über
schreitet zunächst die auf 246,0 liegende Kronenstraße
mit Schienenoberkante auf Höhe 251,0 (also etwa D/a m
höher als die derzeitige Bahn), sodann auf monumentaler
steinerner Brücke (S. O. K. 252,0) die vom Königstor
zum neuen Bahnhof führende Straße, um mit 60 m kleinstem
Radius an der westlichen Hallenwand des neuen Bahn
hofs in diesen einzulaufen.
Hinter der Bahnhofhalle fällt die Linie A wieder
mit 1:25 und unterführt die ebenfalls nach der Westseite
des Bahnhofs verlegte Linie B sowie die sämtlichen Fern
bahnen, um schließlich ihren Platz zwischen Cannstatter
Fernbahn und Gütei’bahn zu finden.
Die Linie B ihrerseits unterführt die Gäubahn und