Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1906)

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BAUZEITUNG 
Nr. 36 
sprechen, Prof. Dr. S. Fuchs - Freiburg i. Br. über 
„Wohnungsfrage und Heimatschutz“, Prof. P. Schultze- 
Nauinburg über „Naturverschönerung“, Landesbaurat 
Rehorst über „Heimatschutz in der Kleinstadt“, R.Mielke- 
Charlottenburg über „Erhaltung des Dorfes“, Dipl.-Ing. 
Architekt Buchert-München über „Bürgerliche und bäuer 
liche Bauweise“. 
Landesausschuß für Naturpflege in Bayern. 
Ein Landesausschuß für Naturpflege hat sich in Bayern 
gebildet und findet die Unterstützung des Kgl. Ministeriums 
des Innern. Der Ausschuß verfolgt das Ziel der Erhaltung 
derjenigen Naturgebilde des Landes, deren Erhaltung 
einem hervorragenden idealen Interesse der Allgemeinheit 
entspricht, und zwar a) durch Abgabe von Gutachten für 
die Behörden; b) durch möglichst umfangreiche selb 
ständige Tätigkeit, namentlich durch Weckung und Ver 
breitung des Sinnes für Naturpflege in den weitesten 
Kreisen und durch geeignetes Eingreifen bei Bedrohung 
einzelner Naturgebilde, insbesondere Stellung von An 
trägen bei den zuständigen Behörden; c) durch Heran 
ziehung gleichartiger Bestrebungen im Lande zu gemein 
samem Zusammenwirken. Der Ausschuß besteht aus Ver 
tretern : 1. der Alpenvereinssektion München, 2. des Vereins 
zur Erhaltung der landwirtschaftlichen 
Schönheiten der Umgebung Münchens, 
besonders des Isartales, 3. des Vereins 
für Naturkunde, 4. der Ornithologischen 
Gesellschaft in Bayern, 5. der Bayrischen 
Botanischen Gesellschaft zur Erforschung 
der heimischen Flora, 6. der Geographi 
schen Gesellschaft, 7. der Münchner 
Künstler-Genossenschaft, 8. des Vereins 
bildender Künstler Münchens „Sezession“, 
9. der Künstlervereinigung Luitpold- 
Gruppe. 10. des Bayrischen Architekten- 
und Ingenieur-Vereins, 11. des Bayrischen 
Vereins für Volkskunst und Volkskunde, 
12. des Bayrischen Bezirksvereins des 
Vereins deutscher Ingenieure. 
Hamburg. Eine besondere Kommis 
sion, deren Aufgabe es war, über die Er 
haltung oder Niederlegung der beim Brande 
der Michaeliskirche stehen gebliebenen 
Turm- und Schiffmauern zu entscheiden, 
gab ihr Gutachten dahin ab, daß die 
Mauern noch genügende Festigkeit besitzen, 
um zum Wiederaufbau verwendet zu werden. Zu der 
Kommission gehörten u. a. Geh. Baurat Schwechten-Berlin 
und Geh. Oberbaurat Prof. Hoffmann-Darmstadt. 
Es wird jetzt möglich sein, das alte Wahrzeichen Ham 
burgs in wenig mehr als zwei Jahren wieder in alter 
Form erstehen zu lassen, wenn nicht eine Gegenströmung, 
die dem Aufbau in freierer, von dem Urbild unabhängiger 
Weise das Wort redet, die Oberhand gewinnt. 
Leipzig. Stadtbaurat Prof. Licht, der Erbauer des 
neuen Leipziger Rathauses, tritt am 1. Januar, nachdem 
er 27 Jahre im städtischen Dienst tätig war, in den 
Ruhestand. 
Personalien 
Baden. Verliehen: dem Großh. badischen Oberbauinspektor 
Erey, Vorstand der Wasser- und Straßenbauinspektion in Donau- 
esohingen, der Rote Adlerorden IY. Klasse; das Ritterkreuz I. Klasse 
des Ordens vom Zähringer Löwen dem Baurat A. Court in bei 
der Generaldirektion der Staatseisenbahnen und dem städtischen 
Betriebsdirektor E. G i e h m e in Karlsruhe; das Ritterkreuz II. Klasse 
mit Eichenlaub desselben Ordens dem Oberingenieur der Allge 
meinen Elektrizitätsgesellschaft in Berlin J. Bitter in Mannheim; 
das Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen dem Bauunternehmer 
Ph. Christ in Karlsruhe. Ernannt; das Mitglied der General 
direktion der Staatseisenbahnen Baurat W. Stahl zum Oberbaurat; 
der Regierungsbaumeister Ph. Kinzler in Pforzheim unter Ver 
leihung des Titels Wasser- und Straßenbauinspektor zum Vorstand 
der Wasser- und Straßenbauinspektion Donaueschingen. Versetzt: 
der Vorstand der Wasser- und Straßenbauinspektion Donaueschingen 
Oberbauinspektor H. E r e y in gleicher Eigenschaft nach Offenburg; 
der Regierungsbaumeister K. Wielandt in Heidelberg zur Wasser- 
und Straßenbauinspektion Karlsruhe mit dem dienstlichen Wohnsitz 
in Pforzheim. 
Hessen, Verliehen: dem Professor an der Technischen Hoch 
schule in Darmstadt Geh. Baurat 0. Berndt der Königl. Kronen 
orden II. Klasse. Ernannt: der Dipl.-Ing. G. Stöckle zu Darm 
stadt zum Assistenten bei der Großh. Dampfkesselinspektion. 
Bücher 
„Der Baumeister“. Monatshefte für Architektur und Bau- 
praxis. Verlag von Georg D. W. Callwey in München, Einkenstr. 2. 
Abonnementspreis vierteljährlich 6 M. Von den vielen Veröffent 
lichungen der Dresdner Kunstgewerbe-Ausstellung 1906 dürfte das 
vorliegende Augustheft des „Baumeister“ ganz besondere Beachtung 
finden, weil es nicht nur in mehr oder weniger übersichtlicher Weise 
Photographien der Architekturen vorführt, sondern sich eingehend 
mit den Hauptleistungen befaßt und über deren Wirkung gewissen 
haft Rechenschaft gibt. So finden wir in großen 
geometrischen Zeichnungen zwei sorgsamst durch 
gearbeitete Schnitte und Grundrisse der allgemein 
anerkannten protestantischen Kirche von Prof. 
E. Schumacher, die über die Größen- und Höhen 
verhältnisse ganz genauen Aufschluß geben, so 
daß sich jeder in analogen Fällen, zumal fünf 
photographische Aufnahmen beigefügt sind, über 
die Wirkung eines kirchlichen Innenraumes ein 
Bild selbst machen kann. Das Parkhaus von Prof. 
Lossow, eine ganz vorzügliche Leistung auf dem 
Gebiete der Holzarohitektur, ist noch eingehender 
vorgeführt und kommen die vielen Einzelheiten 
aufs deutlichste zur Geltung, so daß das Studium 
dieser individuell durchgeführten Holzarchitektur 
noch sehr viel Anregung dem Eachgenossen bieten 
wird. Aehnliches gilt von dem sächsischen Hause 
von Prof. Kreis, der dem Hefte eine größere An 
zahl geometrischer Zeichnungen, welche die präch 
tigen photographischen Aufnahmen erläutern, zu 
führte. Verschiedene gewandt vorgetragene Zeich 
nungen der Bremer Diele von Direktor Hoegg 
werden auch diesem Raume, der leider demnächst 
wieder verschwinden wird, der Fachwelt als Vorbild erhalten bleiben. 
Dieses Heft sowie das folgende, welches ebenfalls der Ausstellung 
gewidmet sein wird, ist ein glänzender Abschluß des Jahrganges. 
Der Betonbaublock von Feodor Ast. 1906. Verlag Ton 
industriezeitung , G. m. b. H., Berlin NW. 21, Dreysestraße 4. 
27 Seiten und 46 Bilder. Preis geheftet 1,25 M. Die vorliegende 
Arbeit des Verfassers ist bereits in den Spalten von „Zement und 
Beton“ in Nummer 4—7 des Jahrgangs 1906 erschienen, und der 
Verleger hat auf vielseitigen Wunsch einen Sonderabdruck dieser 
Abhandlung veranstaltet. 
III. Deutsche Kunstgewerbe-AussteUung in Dresden 1900. 
Das vom Direktorium der Ausstellung herausgegebene offizielle 
Ausstellungswerk wird unter dem Titel: „Das deutsche Kunst 
gewerbe 1906“ Ende September bei der Verlagsanstalt E. Bruck 
mann A.-G., München, erscheinen. Es wird 7 Aufsätze aus der 
Feder der hervorragendsten Fachleute und etwa 400 Abbildungen 
enthalten. 
Bautechnische Chemie. Leitfaden für Unterricht und Selbst 
belehrung von Dr. E. Glinzer, Oberlehrer der staatlichen Bau 
gewerkschule zu Hamburg, Preis 1,26 M. Verlag H. A. Ludwig 
Degener. 
Hierzu eine Bildbeilage: 
Einrüstung der Straßenbrücke bei Neckargartach 
Yerantw. Schriftl.: I. V.: W. Klatte, Architekt, Stuttgart, Adresse für alle Sendungen: 
Bauzeitung-Stuttgart, Hegelstr. 68. Druck: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart 
Beleuchtungskörper aus Holz. Aus 
geführt von Joh. Rominger-Stuttgart
	        

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