Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1906)

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BAUZEITUNG 
Nr. 40 
Gymnasium in Worms 
Sitzungszimmer 
dringenden Erfolge nach dieser Richtung hin stützen sich 
darauf, daß Holz erstens als ein einwandfreies Bau 
material zu betrachten ist, daß es zweitens, wie oben 
erwähnt, die Beziehung eines Hauses zum Garten oder 
zur Landschaft vorzüglich zum Ausdruck bringt und dabei 
zugleich auch eine ruhige und geschlossene Elächenwirkung 
zu erzielen vermag, wie kaum ein anderes Baumaterial 
neben ihm. 
Die Baukosten der einzelnen Gebäude, auf Grund 
des genehmigten Voranschlages zusammengestellt: Haupt 
gebäude (einschl. Verbindungsgang mit Direktorwohnung) 
348000 M., Direktorwohngebäude 30 000 M., Turnhalle 
und Abortanlage 51900 M., Dienerwohnhaus 10000 M., 
Nebenanlagen 42100 M., tiefere Fundamentierung 54800 M., 
Mobiliarbeschaffung 30 000 M. 
Beer, Großherzogi. Regierungsbaumeister. 
(Weitere Abbildungen folgen) 
Kontinuierliche Balkenbrücken ans 
Eisenbeton 
Von Dipl.-Iug. S. Zipkes, Chefingenieur der Firma Luipold 
& Schneider, Zürich (Fortsetzung) 
Größte Schubkraft 
Oß 
«=^- + 7 = 20 t. 
Schubspannungen im Beton: 
1. nach Ritter: 
20,0 , , 
T * = 96,3 x35 = °- 3kg/qCm - 
Baustoffe, der Formgebung und Farbabstimmung den 
jenigen des Hauptgebäudes an. 
Die gleiche malerische Umgebung bedingte naturgemäß, 
daß dem Wohngebäude der Charakter eines Landhauses 
gegeben wurde, und zwar bildeten hierzu ein Fachwerk- 
giebel nach dem Barbarossaplatz, reichliche in freundlichen 
Farben gehaltene Klappläden, hochrankende Pflanzungen, 
die indessen erst nach Jahren die Mauern mit frischem 
Grün umkleiden werden, die bezeichnendsten Motive. 
Die gleiche Ausführungsweise sehen wir auch bei 
dem Dienerwohnhause wiederkehren, natürlich in 
dem entsprechenden kleineren Rahmen. 
Mit Rücksicht darauf, daß die Einfriedigung das wich 
tige architektonische Moment zu vertreten hat, einerseits 
die einzelnen Gebäude zusammenzufassen und 
zu einer einheitlichen Gruppe zu verbinden, 
anderseits aber auch den verschiedenen Höfen 
und Gärten den Eindruck einer inneren Ge 
schlossenheit zu geben, kam man zur Aus 
führung einer Umwehrung aus einem 70 cm 
hohen Holzgeländer auf durchlaufendem, 
1,20 m hohem Mauersockel mit gemauerten 
Zwischenpfeilern. 
Für die Wahl eines Holzgeländers gegen 
über der sonst üblichen und in den meisten 
Ortsbaustatuten vorgeschriebenen Ausfüh 
rungsart in Eisen war die Erwägung maß 
gebend, daß gerade eine Holzeinfriedigung 
am besten das wiederholt ausgesprochene 
Bestreben, die Architekturmotive in Beziehung 
zu der landschaftlichen Umgebung zu bringen, 
unterstützen werde. — Obwohl die Ver 
wendung von Holz für Einfriedigungen in 
den meisten lokalen Baubestimmungen ver 
pönt ist, so haben sich doch gerade in der 
letzten Zeit Bewegungen Raum geschaf 
fen, die die Vorurteile gegen die Be 
nutzung von Holz für den fraglichen Zweck Gymnasium in Worms 
zu beseitigen geeignet sind. Die durch- Blick aus einem Klassenzimmer auf die Rheinbrücke und den hist. Rosengarten 
2. nach den deutschen Leitsätzen; 
20,0 
ri ■ 
99,2 x 35 
= 5,7 kg/qcm. 
Schubspannungen im Eisen (Bügel): 
1. nach Ritter: 
20 000 X 18 
r e = 
= 1190 kg/qom. 
3,14 x 96,3 
2. nach den deutschen Leitsätzen: 
20000 X 18 
= 1156 kg/qcm. 
3,14 x 99,2 
Werden die Einspanneisen, die vom Pfeiler in den Balken 
eingreifen, mitberücksichtigt, dann werden die Schub 
spannungen herabgemindert. Für diesen Fall ist
	        
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