318
BAUZEITUNG
Nr. 40
Gymnasium in Worms
Sitzungszimmer
dringenden Erfolge nach dieser Richtung hin stützen sich
darauf, daß Holz erstens als ein einwandfreies Bau
material zu betrachten ist, daß es zweitens, wie oben
erwähnt, die Beziehung eines Hauses zum Garten oder
zur Landschaft vorzüglich zum Ausdruck bringt und dabei
zugleich auch eine ruhige und geschlossene Elächenwirkung
zu erzielen vermag, wie kaum ein anderes Baumaterial
neben ihm.
Die Baukosten der einzelnen Gebäude, auf Grund
des genehmigten Voranschlages zusammengestellt: Haupt
gebäude (einschl. Verbindungsgang mit Direktorwohnung)
348000 M., Direktorwohngebäude 30 000 M., Turnhalle
und Abortanlage 51900 M., Dienerwohnhaus 10000 M.,
Nebenanlagen 42100 M., tiefere Fundamentierung 54800 M.,
Mobiliarbeschaffung 30 000 M.
Beer, Großherzogi. Regierungsbaumeister.
(Weitere Abbildungen folgen)
Kontinuierliche Balkenbrücken ans
Eisenbeton
Von Dipl.-Iug. S. Zipkes, Chefingenieur der Firma Luipold
& Schneider, Zürich (Fortsetzung)
Größte Schubkraft
Oß
«=^- + 7 = 20 t.
Schubspannungen im Beton:
1. nach Ritter:
20,0 , ,
T * = 96,3 x35 = °- 3kg/qCm -
Baustoffe, der Formgebung und Farbabstimmung den
jenigen des Hauptgebäudes an.
Die gleiche malerische Umgebung bedingte naturgemäß,
daß dem Wohngebäude der Charakter eines Landhauses
gegeben wurde, und zwar bildeten hierzu ein Fachwerk-
giebel nach dem Barbarossaplatz, reichliche in freundlichen
Farben gehaltene Klappläden, hochrankende Pflanzungen,
die indessen erst nach Jahren die Mauern mit frischem
Grün umkleiden werden, die bezeichnendsten Motive.
Die gleiche Ausführungsweise sehen wir auch bei
dem Dienerwohnhause wiederkehren, natürlich in
dem entsprechenden kleineren Rahmen.
Mit Rücksicht darauf, daß die Einfriedigung das wich
tige architektonische Moment zu vertreten hat, einerseits
die einzelnen Gebäude zusammenzufassen und
zu einer einheitlichen Gruppe zu verbinden,
anderseits aber auch den verschiedenen Höfen
und Gärten den Eindruck einer inneren Ge
schlossenheit zu geben, kam man zur Aus
führung einer Umwehrung aus einem 70 cm
hohen Holzgeländer auf durchlaufendem,
1,20 m hohem Mauersockel mit gemauerten
Zwischenpfeilern.
Für die Wahl eines Holzgeländers gegen
über der sonst üblichen und in den meisten
Ortsbaustatuten vorgeschriebenen Ausfüh
rungsart in Eisen war die Erwägung maß
gebend, daß gerade eine Holzeinfriedigung
am besten das wiederholt ausgesprochene
Bestreben, die Architekturmotive in Beziehung
zu der landschaftlichen Umgebung zu bringen,
unterstützen werde. — Obwohl die Ver
wendung von Holz für Einfriedigungen in
den meisten lokalen Baubestimmungen ver
pönt ist, so haben sich doch gerade in der
letzten Zeit Bewegungen Raum geschaf
fen, die die Vorurteile gegen die Be
nutzung von Holz für den fraglichen Zweck Gymnasium in Worms
zu beseitigen geeignet sind. Die durch- Blick aus einem Klassenzimmer auf die Rheinbrücke und den hist. Rosengarten
2. nach den deutschen Leitsätzen;
20,0
ri ■
99,2 x 35
= 5,7 kg/qcm.
Schubspannungen im Eisen (Bügel):
1. nach Ritter:
20 000 X 18
r e =
= 1190 kg/qom.
3,14 x 96,3
2. nach den deutschen Leitsätzen:
20000 X 18
= 1156 kg/qcm.
3,14 x 99,2
Werden die Einspanneisen, die vom Pfeiler in den Balken
eingreifen, mitberücksichtigt, dann werden die Schub
spannungen herabgemindert. Für diesen Fall ist