Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1907)

Nr. 15 
Eingang zum alten Stadtfriedhof in Halle a. Saale 
Reiseaufnahme von Architekt R. Weigle, Stuttgart 
hältnisse erhält als durch den im Amtsblatt erschienenen 
Artikel, welcher weiter nichts bedeutet als ein Ein 
schläferungs- und Beruhigungsmittel für das erregte 
Publikum. 
Eine weitere uns zugegangene Zuschrift behandelt 
das gleiche Thema; es heißt in derselben: 
„Die in Nr. 11 und 13 der ,Bauzeitung für Württem 
berg etc.‘ gerügten Mißstände sind schon früher, aller 
dings vergeblich, von einzelnen wie auch von dem Stutt 
garter Architektenklub in einer Eingabe dem 
Gemeinderat zur Kenntnis gebracht worden, eine Abhilfe 
jedoch ist nicht erfolgt. Es kann mit der bestehenden 
Bauordnung ganz gut anders verfahren werden, wenn der 
Wille da ist. In den letzten Jahren hat sich aber gegen 
früher eine Behandlung der Baugesuche herausgebildet, 
die nicht nach der Genehmigung derselben hinstreht, 
sondern nach deren Abweisung. Die Batschreiherei für 
Baupolizeisachen möge bedenken, daß allgemein die 
Ansicht herrscht, daß bei Behandlung der Baugesuche 
nicht alles in Ordnung geht und daß beispielsweise, wenn 
diese Frage im Architektenklub zur Sprache kommt, 
jedes Mitglied immer wieder gegen diese diktatorische 
Behandlungsweise sich auf lehnt. Wenn die Ratschreiberei 
und die Bauschau in verträglicher Weise miteinander 
arbeiten würden, was ja bekanntlich nicht der Fall ist, 
so würden nicht die vielen Gesuchsteller so sehr darunter 
leiden müssen.“ 
Wir können die heutige Erörterung mit der Mitteilung 
schließen, daß der Bautechnikerverband Württem 
bergs auf Anregung seiner Mitglieder in einer Aus 
schußsitzung vom 25. März beschlossen hat, sich in einer 
Eingabe an die Stadtverwaltung Stuttgart zu wenden 
zwecks Abhilfe der in Nr. 11 der „Bauzeitung für 
Württemberg etc.“ dargelegten Mißstände. Hoffen wir, 
daß dieses Vorgehen einen besseren Erfolg haben wird 
als die seither zur Geltung gebrachten Beschwerden. 
Wettbewerbe 
Bebauungspläne für Metz. Für die Bebauung des 
Blockes 33 im südlichen Stadterweiterungsgebiet wird 
zum 30. Mai für im Deutschen Reich ansässige Archi 
tekten ein Wettbewerb erlassen. Vier Preise von 1200, 
1000, 800 und 600 M. Unter den Preisrichtern Regie 
rungs- und Baurat Cailloud, Baurat Herzfeld und Stadt 
baurat Wahn in Metz. Unterlagen durch die Metzer 
Terraingesellschaft m. b. H., Theobaldswall 13. 
Kleine Mitteilungen 
Wurtt. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt: 
Kurze Rast von M. Pitzner; Schwarzwaldhaus, Herbst 
landschaft, Birken von M. Roman; Im Winter von 
J.Mancher; Landschaften von Otto Jung, Mich.Lindner; 
Selbstporträt, Schmiedhof von Gust. Koschewa; Feder 
zeichnungen zu Fritz Reuters „Wat bi ’ne üeberraschung 
ruterkommen kan“ von Otto Lan; Medaillons und Pla 
ketten (Bronze) von W. Eberbach u. s. w. 
Braunscliweig. An Stelle des in den Ruhestand 
getretenen Geh. Hofrats Prof. Dr. K. Koppe ist der außer 
ordentliche Professor an der Technischen Hochschule in 
Stuttgart, Dr. H. Hohenner, zum Ordinarius für Geodäsie 
an der hiesigen Technischen Hochschule ernannt worden, 
Personalien 
Württemberg. Uebertragen: die Professur für Hochbau 
fächer an der Baugewerkschule in Stuttgart dem Architekten 
Hummel in Stuttgart. Gewährt: dem außerordentlichen Pro 
fessor Dr.-Ing. Hohenner an der Technischen Hochschule in 
Stuttgart die nachgesuohte Dienstentlassung. 
Baden. Verliehen; dem Straßenmeister W. Roth in Pforz 
heim das Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen. 
Hessen. Ernannt: der Kreisstraßenmeister G. M. Kabey 
zu Kimbach zum ßauassistenten der Straßenneubaubehörde für den 
südlichen Odenwald. 
Elsass-lothringen. Ernannt: der Meliorationsbauinspektor 
Baurat Freiherr v. Riehthofen in Metz zum Kais. Regierungs 
und Baurat in der Verwaltung von Elsaß-Lothringen. Erteilt: 
dem Regierungs- und Geh. Baurat Walloth in Kolmar die nach 
gesuohte Entlassung aus dem Dienste. 
Bücher 
Das Gemeindehaus. Seine Bedeutung und Einrichtung und 
die Arbeit im Gemeindehause. Mit einer Sammlung von Entwürfen 
und ausgeführten Plänen in 81 Abbildungen. Herausgegeben von 
P. Cremer, Pastor. Stiftungsverlag, Potsdam. Allen, die sich auf 
dem Gebiete des Gemeinde- bezw. Vereinshauses näher orientieren 
wollen, sei dieses wohlfeile Buch empfohlen. Aus dem Inhalt heben 
wir hervor: Die Bedeutung des Gemeindehauses, die bauliche Ent 
wicklung des Gemeindehauses von Geh. Regierungsrat v. Tiedemann, 
Potsdam. Woher sollen die Mittel kommen? Die Arbeit im Ge 
meindehause. Sind die abgebildeten Häuser auch meistens nord 
deutsche Anlagen, so können uns doch insbesondere die Grundrisse 
und Preisangaben manchen wertvollen Aufschluß geben. Unter den 
zahlreichen kleineren und größeren Beispielen wird jede Gemeinde 
praktische Winke für die Anlage eines eignen Hauses herausfinden. 
Briefkasten 
H. G. j. und F. K. Streng genommen ist in dem vorliegenden 
Fall die Beilegung des erwähnten Prädikats nicht zulässig. An 
gesichts verschiedener Vorgänge ist es aber fraglich, ob bei richter 
licher Anrufung die entscheidende Instanz sich dieser Auffassung 
anschließen wird. 
Verantwortliche Schriftleitung; Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel, 
Architekt W. Klatte, beide in Stuttgart. Adresse für alle Sendungen r Bauzeitung- 
Stuttgart, Büchsenstr. 26B. Druck: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart
	        
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