27. April 1907
BAUZEITUNG
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Das Preisgericht wird gebildet vom Oberbürgermeister,
dem Stadtverordneten Siebert, dem Vorsitzenden des
Kreis-Kriegerverbandes, Geh. Oberbaurat Prof. Hofmann-
Darmstadt, Prof. Herter-Berlin, Prof. Kurz-Munchen und
Stadtbaurat Probenius hierselbst.
Städtische Festhalte in Frankfurt. Der engere
Wettbewerb, an dem Prof. Fr. Pützer - Darmstadt und
Prof. Fr. v. Thiersch-München beteiligt waren, wurde zu
gunsten des Prof. v. Thiersch in Verbindung mit der
Firma Holzmann & Co. entschieden.
i4 IjBoissonnet-Stiftung. Der Wettbewerb betreffend das
Stipendium der an der Technischen Hochschule zu Berlin
bestehenden Louis Boissonnet-Stiftung für das Jahr 1907
ist dem Privatdozenten an der Großh. Technischen Hoch
schule zu Darmstadt, Regierungsbaumeister Adolf Zeller,
verliehen worden. Als fachwissenschaftliche Aufgabe
wurde die Untersuchung und Aufnahme der romanischen
Denkmäler der Burg mit dem Servatius-Stift, der Bau
reste des Wiperti-Klosters zu Quedlinburg sowie der
Stiftskirche zu Gernrode mit den Resten der zugehörigen
Klosteranlage festgesetzt.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Gemälde von R. v. Haug, Herrn. Pleuer, Otto Reiniger,
R. Poetzelberger, Ohr. Speyer, R. Weise, F. Keller,
H. v. Heider, F.Hollenberg, H. Drück, A. Faure, F. Hafner,
A. Käppis, J. Kerschensteiner, Kurz, Laiblin, Mutzen
becher, Obier, Pankok, Peters, Schickhardt, A. Schmidt,
Stammbach, P. v. Wächter; Aquarelle, Zeichnungen,
Radierungen von A. Eckener, G. Gaupp, P. Gref, Hollen
berg, Jung, Kerschensteiner, Lang, Leb recht, Mutzen
becher, Pankok; Plastische Arbeiten von Th. Bausch,
A. v. Donndorf, Kiemlen, D. Stöcker u. s. w.
Süddeutsche Technikerverhände. Der Ausschuß
der Süddeutschen Technikerverbände hält seine diesjährige
Tagung am 11. und 12. Mai in Darmstadt ab. Auf der
Tagesordnung steht u. a. die Vorbildungs- und Titelfrage.
Alles nähere enthält die im Anzeigenteil enthaltene Ein
ladung.
Karlsruhe. Zum Minister des Innern wurde an
Stelle des Dr. Schenkel, der von seinem Posten zurück
trat, der Oberdirektor des Wasser- und Straßenbaues,
Freiherr H. v. Bodmann, ernannt, der erst vor kurzem
für den jetzigen Finanzminister Honseil die Oberleitung
des Wasser- und Straßenbaues übernommen.
Mannheim. Die neue Reformschule, ein hoch-
giebeliger moderner Barockbau am
oberen Neckarufer, wurde am 9. April
ihrer Bestimmung übergeben. Das
in rotem Pfälzer Sandstein erstellte
Gebäude bedeckt rund 1000 qm
Grundfläche und verursachte ohne
die Kosten des Bauplatzes einen
Aufwand von 550 000 M. Der Ent
wurf stammt aus dem Hochbauamt,
das den Bau auch ausführte. Wenn das neue Volks-
schulgehäude in der Keckarvorstadt im Spätjahr vollendet
sein wird, dann hat Mannheim im Jahre seines Jubiläums
Schulgebäude mit einer Kostensumme von über 3 Mil
lionen ihrer Bestimmung übergeben.
Frankfurt a. M. Der Architekten- und In-
genieur-Verein veranstaltet in diesem Jahre zum
ersten Male, zugleich zur Feier seines vierzigjährigen Be
stehens, eine öffentliche Ausstellung der Arbeiten seiner
Mitglieder. Diese Ausstellung soll in den Tagen vom
10. bis 31. Mai in den Räumlichkeiten des ehemaligen
Thurn und Taxisschen Palais, des Bundespalais, in
der Großen Eschenheimerstraße stattfinden. Eine große
Anzahl interessanter Arbeiten auf dem Gebiete des Hoch-
und Tiefbaus ist zur Ausstellung angemeldet worden.
Auch die städtischen Bauämter werden eine umfassende
Ausstellung ihrer neueren großen Projekte veranstalten, so
namentlich die neueren Schulbauten, Festhalle, Osthafen-
und Brtickenprojekte, Müll Verbrennungsanstalt u. s. w.
Weiter ist eine Ausstellung für Monumental- und Bau
plastik sowie für Neuerungen im Wohnungsgewerbe an
die Baukunstausstellung angegliedert, so daß dem Fach
manne manches Interessante und Neue geboten wird. Ein
illustrierter Katalog wird dem Besucher als Wegweiser
und Andenken dienen.
Monumentalbau in Bayern. Ein Erlaß des Prinz
regenten Luitpold von Bayern betrifft die Monumental
baukommission und ist an den neu ernannten bayrischen
Staatsminister des Innern v. Brettreich gerichtet. Er
lautet; „Ich finde Mich bewogen, Ihnen hiermit den Vor
sitz in der Kommission für staatliche Monumentalbauten
zu übertragen. Der gegenwärtige Zeitpunkt, der im Hin
blick auf die Vorbereitung des Budgets zu eingehender
Prüfung der baulichen Bedürfnisse des Staates im Burg
frieden der Stadt München Anlaß gibt, stellt erhöhte
Anforderungen an die Schaffenskraft und an eine weit
blickende Initiative der Kommission. Ich hege die
zuversichtliche Erwartung, daß Sie die hieraus erwachsen
den Aufgaben in voller Würdigung der Intentionen meines
Handschreibens vom 1. November 1901 und in ziel
bewußtem Zusammenwirken mit Münchens
Künstlerschaft einer erspießlichen, von großzügigen
Gesichtspunkten getragenen Lösung zuführen werden. Um
die Erfüllung dieser Aufgaben zu erleichtern und um aufs
neue zu beweisen, wie sehr Mir stets das Wohl und die
vorwärtsstrebende Entwicklung Meiner lieben Residenz
stadt am Herzen liegt, stelle ich der Kommission hiermit
den weiteren Betrag von 20000 M. zur Verfügung. Ferner
sehe Ich Ihren Vorschlägen über
die nach Lage der Verhältnisse ver-
anlaßten Maßnahmen zur weiteren
Ausgestaltung und Organisation der
Kommission entgegen.“
Berlin. Der Architekt Geh.
Oberhof baurat E. v. Ihne wurde
MMiirmr in
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Schmiedearbeiten, entworfen von Architekt Chr. Schneider, Berlin