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BAUZEITUNG
Nr. 21
heit der herrlichen Gegend in der Nähe des neuen Tunnels
zu erkennen war. Der Vorsitzende sprach dem Redner
für seinen inhaltreichen und anregenden Vortrag den
Dank des Vereines aus.
Deutscher Arbeitgeberbund für das Baugewerbe,
E. V. Am 18. Mai hat der Verband der Baugeschäfte von
Berlin und Vororten sämtliche Maurer, Zimmerer und
Bauhilfsarbeiter mit Ausnahme der Poliere, Postengesellen
und Lehrlinge ausgesperrt, nachdem langwierige frucht
lose Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Tarif
vertrags vorausgegangen waren. Es handelte sich in der
Hauptsache um die Forderung der Arbeitnehmer auf Ver
kürzung der Arbeitszeit von neun auf acht Stunden, die
von den Arbeitgebern nicht bewilligt werden konnte. Der
Bitte des Berliner Verbands an alle Bauarbeitgeberver
bände und Baugewerbetreibenden in Deutschland, keine
aus dem Streikgebiet kommenden, um Beschäftigung nach
suchenden Leute einzustellen, oder, falls dies aus Un
kenntnis der Sachlage bereits geschehen sein sollte, dieselben
schleunigst wieder zu entlassen, schließt sich der Vorstand
des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe an,
Wettbewerbe
Bahnhofgebäude Leipzig. Zufolge der im Herbst
1906 ergangenen öffentlichen Aufforderung an alle Archi
tekten deutscher Staatsangehörigkeit zur Beteiligung am
Wettbewerbe für Erlangung von Entwürfen zum Emp
fangsgebäude auf dem neuen Hauptbahnhofe Leipzig sind
76 Entwürfe zur Abgabe gelangt. Das aus 25 Mitgliedern
bestehende Preisgericht ist für die Zeit vom 6. bis 8. Juni
d. J. nach Leipzig einberufen worden. Nach getroffener
Entscheidung werden die Entwürfe in der Wandelhalle
des neuen Rathauses in Leipzig öffentlich ausgestellt.
Rathaus Wiesdorf. Unter 77 Entwürfen fanden
sich nach den Ansichten des Preisgerichtes keine drei
Entwürfe, welche der ausgesetzten drei Preise würdig
gewesen wären. Es wurden daher aus der Gesamtsumme
von 3200 M. vier gleiche Preise von je 800 M. gebildet
und diese den Entwürfen der Architekten D. und K. Schulze
in Dortmund, R. Wilkens in Lüdenscheid, W. Fuhrmann
in Düsseldorf und L. Becker in Borbeck in Gemeinschaft
mit W. Dills in Weitmar verliehen. Mit einer lobenden
Anerkennung wurden die Entwürfe „B.D. A.“ und „Ergo“
bedacht.
Für Erbauung eines Rathauses in Döbeln i. S.
wird unter deutschen Architekten ein Wettbewerb er
öffnet. Termin zur Einlieferung der Entwürfe 2. Sep
tember. An Preisen werden ausgesetzt ein I. von 2500M.,
ein II. von 1600 M., ein HI. von 1000 M., außer
dem sind zum Ankauf von weiteren drei Entwürfen
1000 M. vorgesehen. Das Preisrichterkollegium kann
auch eine andre Verteilung der Preise vornehmen. In
dem Preisgericht befinden sich u. a. Geh. Baurat Prof.
Dx\ H. Licht-Leipzig, Geh. Baurat Prof. Dr. Wallot-
Dresden, Baurat Prof. Dr. Hocheder-München. Alles
nähere ist aus der Bekanntmachung im Anzeigenteil er
sichtlich.
Katholische Landkirche in Landquart (Grau
bünden). Wie uns mitgeteilt wird, sind zu diesem Wett
bewerb 107 Entwürfe eingereicht worden. Das Preisgericht
wird voraussichtlich am 4. Juni zusammentreten, worauf
die öffentliche Ausstellung der eingegangenen Projekte
voraussichtlich vom 6. bis 13. Juni ira „Rittersaal“ des
bischöflichen Schlosses in Chur stattfinden soll.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Kammersängerin Fräulein Anna Sutter als Salome (ganze
Figur), desgleichen Brustbild von Paul Huber; Glück
liche Jagd von A. Eberle; die Resi von Hugo Kauffmann;
Marktfuhrwerk von F. Eckenfelder; Der Toni von Emil
Rau; Vor dem Wirtshaus, Pferdemarkt von W. Velten;
Ein Maiabend von M. Lindner; Hinterm Vorhang von
A. Faure; Die Zeit, Ostern von F. Zix; Gipsformer,
Knabe, Gipsgießerei von F. A. Wicky; Frühlingsstrauß
von Anna Peters; Der Flimser Stein vom Caumasee
aus gesehen von Felix Possart; Abend von St. Strechine;
Kollektion des Leipziger Künstlervereins mit Gemälden
von Eisengräber, Fröhlich, Lederer, R. Müller, G. Wust
mann; Aquarelle von M. Heilland; Graphische Arbeiten
von Bruno Heroux u. s. w.
Karlsruhe i. B. Ende dieses Monats finden in der
badischen Hauptstadt Versammlungen einer Reihe von
Verbänden statt, die mit dem Baugewerbe in Beziehung
stehen. So hält der Verband vereinigter Bau-
materialienhändler Deutschlands vom 27. bis
29. Mai seine Generalversammlung ab, auf deren Tages
ordnung wichtige Berufsfragen stehen, z. B. die Sicherung
der Bauforderungen, Submissionswesen, Gesetz gegen den
unlauteren Wettbewerb. Zu gleicher Zeit tagen die
Sektionen der deutschen Plattenspezialgeschäfte, der
deutschen Platzholzhändler, der deutschen Zementwaren-
und Kunststeininteressenten. Damit die beiderseitigen
Beratungen nicht miteinander kollidieren, sind die
Sitzungen des Verbandes auf den Vormittag, die der
Sektionen auf den Nachmittag festgesetzt. Vom 27. bis
29. Mai ist ferner die erste Generalversammlung des Ver
bands deutscher Steinholzfabrikanten, der wich
tige technische und berufliche Fragen erörtern wird. Sämt
liche Tagungen finden in der Städtischen Festhalle statt.
Darmstadt. Die Entstehung eines neuen Villen
viertels im Osten der Stadt ist in Aussicht, nachdem
ein auf den Baublock bezüglicher, von Prof. Olbrich ent
worfener Plan von beteiligter Seite Billigung gefunden
hat. Ein Vertrag der Stadt mit der „Gartenstadtver-
einigung" der interessierten Grundbesitzer wird die Rechts
verhältnisse hinsichtlich Kanalisation und Versorgung mit
Gas und elektrischem Lichte im einzelnen regeln.
Personalien
Württemberg - . Verliehen: der Titel und Rang eines Baurats
dem Architekten Früh in Stuttgart.
Baden. Verliehen: dem Hess. Regierungs- und Baurat
Wolpert für die Dauer seiner Verwendung als hessischer Beamter
im badischen Staatsdienst der Titel Oberhaurat.
Hessen. Ernannt: die Regierungsbauführer B i e r b a u m aus
Berlin, Hofferhert aus Darmstadt, Holzmann aus Darmstadt,
Kumpf aus Weiher i. O.. Lei oh t w eiß aus Eberstadt, 8 e h r t aus
Wirberg (Kreis Gießen), Volk er aus Frankfurt a.M. und Zwilling
aus Worms a. Rh. zu Regierungsbaumeistern.
Bücher
„Die Rheinlande“, Monatschrift für deutsche Art und Kunst,
Herausgeber Wilhelm Schäfer. Verlag der „Rheinlande“, G.m. b. H.,
Düsseldorf. 7. Jahrgang. Das erste Heft des neuen Jahrgangs, das
uns vorliegt, enthält die Ankündigung, daß die „Rheinlande“ von
jetzt ab nur noch in einer Ausgabe erscheinen; jedes Heft soll eine
oder mehrere meist farbige Kunstbeilagen, Dreifarbendrucke, Feder
zeichnungen u. s. w. enthalten, teils der bildenden Kunst gewidmet
sein, teils Abhandlungen, Erzählungen, Gedichte und Besprech
ungen umfassen. Die Zeitschrift will mehr als bisher die alten
Schätze heben, die in den Domen, Häusern, Gärten und Gassen
der Länder am Rhein verborgen sind. Heft 1 enthält u. a. den
Torgauer Fürstenaltar mit einer Reihe trefflicher Abbildungen, vor
zügliche Bilder vom Mainzer Dom und seinem Innern, eine anregende
Betrachtung von H. Hesse, Meine Kindheit, Die nationale Bedeu
tung der kunstgewerblichen Bedeutung von H. Muthesius und als
Musikbeilage eine Vaterunserkomposition von Arnold Mendelssohn.
Verantwortliche Sehriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel,
Architekt W. Klatte, beide in Stuttgart. Adresse für alle Sendungen: Bauzeitung-
Stuttgart, BUchsenstr. 26B. Druck; Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart