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BAUZEITUNG
Nr. 22
Akad. Architekten-Verein „Motiv“, Stuttgart.
Der für Freitag, den 7. Juni, in Aussicht genommene
Vortrag über „Eisenbetonbau“ muß bis auf weiteres ver
schoben werden, dagegen findet die Besichtigung der
Markuskirche in Stuttgart atn Freitag, den 7. Juni, abends
5 Uhr statt. K.
Deutscher Arbeitgeberbund für das Baugewerbe,
E. V. lieber die am letzten Sonntag in Ulm stattgehabte
Generalversammlung des Deutschen Arbeitgeberbundes,
Landesverband Württemberg, wird näherer Bericht in
unsrer nächsten Nummer folgen.
Deutscher Arbeitgeberbund fürdas Baugewerbe,
E.V. In Schwabach (Arbeitgeberverband für Mittel
franken) sind die Maurer und Bauhilfsarbeiter wegen
Lohndifferenzen am 13. d. M. in den Streik getreten. In
Wiesloch (bei Heidelberg in Baden) streiken die Maurer
und Bauhilfsarbeiter wegen nichtbewilligter Lohnforde
rungen. Obwohl in W. nur eine geringe Bautätigkeit be
steht, verlangten die Arbeitnehmer eine wesentliche Lohn
erhöhung, die ihnen nicht gewährt werden konnte. In
Pfungstadt (Hessen-D.) legten die Zimmerer vor Be
endigung der schwebenden Verhandlungen zum Abschluß
eines Vertrages die Arbeit nieder. Die Streikenden ver
langen eine Erhöhung des Stundenlohnes von 40 auf
50 Pf. In Andernach sind am 4. Mai die christlich
organisierten Maurer und Hilfsarbeiter wegen Lohn
differenzen in den Streik eingetreten. In Eisleben ist
der Streik der Maurer durch Erhöhung des Stunden
lohnes von 45 auf 50 Pf. beigelegt; die zehnstündige
Arbeitszeit ist beibehalten worden.
Wettbewerb: Plakat für Ludwigsburg
Verfasser Architekt Retter, Stuttgart
Wettbewerbe
Kunstgewerbemuseum Gmünd. Zu dem Wett
bewerb waren 136 Entwürfe eingelaufen. Den I. Preis
mit 2500 M. erhielt Architekt Martin Eis äße r, den
II. Preis mit 1500 M. Baurat Karl Heng er er im Verein
mit den Architekten Heinz Mehlin und Karl Beißing,
den III. Preis Architekt W. Scholer, sämtlich in Stutt
gart. Weitere vier Entwürfe wurden zu je 400 M. an
gekauft, darunter die Arbeiten von den Architekten
Hummel &Förstner und Hermann und Georg Weigle
in Stuttgart.
Ausstellungsbauteu Darinstadt. Es sind 13 Ar
beiten eingelaufen. Den I. Preis (1500 M.) erhielt Prof.
A. Müller, Mitglied der Künstlerkolonie in Darmstadt,
den II. Preis (1000 M.) Stadtbauinspektor Dipl.-Ing.
Buxhaum in Darmstadt, den III. Preis (600 M.) die
Architekten Schäfer und Hirt in Darmstadt.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Fürstlich Wiedsche Grabstätte, Waldessaum, Bei Schloß
Monrepos am ßhein, Bauerngarten (Studie), Studie aus
dem Grunewald von Pauline Erbprinzessin zu AVied;
Bayrische Landschaft, Aus der römischen Campagna von
F. Hoch; Hinter der Stadt, Trüber Tag von Willi Dzubas;
Im Park von Friedr. Specht; Motiv aus dem Oetztal,
Parkweiher, Pilze, Champignons von Olga Beggron-Hart-
mann; Was die Straße erzählt, Winterzeit von Hans
Bachmann; Auf Sylt von Aug. Kaub; Beim Gärtner von
L. Gerstner; 9 Zeichnungen von K. A. v. Baur; Plastische
Arbeiten von A. v. Donndorf u. s. w.
Stuttgart. Die Kgl. Kunstgewerbeschule zählt
im laufenden Sommerhalbjahr 109, die Lehr- und Ver-
suchswerkstätte 44 Schüler.
Personalien
Württemberg. Verliehen: dem Oberamtsbaumeister Link
in Neuenbürg die Karl-Olga-Medaille in Silber, dem Bauwerk
meister H. P r o b s t in Calmbach die Karl-Olga-Medaille in Bronze.
Diplomprüfung. An den im April und Mai abgehaltenen
Prüfungen an der Technischen Hochschule Stuttgart haben mit
Erfolg teilgenommen: für das Architekturfach: W. K el 1 er - Luzern,
St. J. Landau - Lodz, G. W i d m a n n - Schorndorf; für das Bau
ingenieurfach: W. Frech-Belgrad, Gg. Kos ty rk o-Tjumenj(West
sibirien). Den Kandidaten Keller und Widmann wurde der Grad
eines Diplom-Ingenieurs erteilt.
Baden. Erteilt: dem Vorstand der Kulturinspeklion Konstanz,
Baurat B. Kist, die Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen des
Preuß. Kronenordens 3. Klasse.
Bücher
Leitfaden der Bauverbandslehre. Teil I. Der Maurer.
Für den Unterricht an Baugewerksohulen und zur Selbstbelehrung
bearbeitet von Direktor Hirsch an der Baugewerkschule zu Eckern
förde. Preis 1,25 M. Leipzig 1907. Verlag von H.A. Ludw.Degener.
Degeners Leitfäden wollen dem Baugewerkschüler so viel an die
Hand geben, als er unbedingt wissen muß. Der Stoff ist klar und
kurz zusammengefaßt.
Anfragen
S. M. L, Werden weichere Steinarten, wie Sandsteine, Tuff
steine viel zu Sockeln für Häuser verwendet — oder nimmt man
dafür nur härtere Steinarten? Werden auch Kunststeine zu Sockeln
verwendet?
Auf vorstehende Anfrage ist zu erwidern, daß in Süddeutsch
land alle Arten Steine zur Verwendung kommen können, jedoch
ist es bei Sockeln, die am meisten der Feuchtigkeit ausgesetzt sind,
ratsam, nur harte Werksteine oder Kunststeine zu verwenden. Gute
Zementkunststeine haben oft eine größere Festigkeit als manche
Natursteine. Zurzeit werden auch viele Sockel von Beton her
gestellt, dessen äußeres feineres Material durch Aufschlagen ein
gutes Aussehen erhält.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel,
Architekt W. Klatte, beide in Stuttgart. Adresse für alle Sendungen: Bauzeitung-
Stuttgart, Büchsenetr. 26B. Druck: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart