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Zu unserm Artikel ia voriger Nummer
7. September 1907
bach in Breslau unter Architekten
deutscher Reichsangehörigkeit er
lassen. Drei Preise von 2000,1200
und 800 M. sind ausgesetzt. Das
Preisgericht besteht aus den Herren
Lauterbach und den Mitgliedern
des Ausschusses „Alt- und Neu-
Breslau“, deren Mehrzahl aus
Architekten besteht. Die Unter
lagen des Wettbewerbs sind gegen
Erstattung von 1 M. vom Bureau
des Ausschusses „Alt- und Neu-
Breslau“ in Breslau I, An der
Elisabethkirche 3/4, Zimmer 45/46
zu beziehen.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stutt
gart. N eu ausgestellt; Die Stunden
der Nacht und des Morgens, Der
Abgrund von M.Brandenburg; In
Feindesland von Albert Baur; Das
erste Stilleben von Herrn. Behmer;
Der Wildhändler von R. Wimmer;
16 Gemälde (Motive aus Belgien,
Aus Chioggia, Capri, Von der
Riviera) von A. Zoff; 8 Land
schaften von Karl Küstner; Eine
KollektionOriginalradierungenvon
Hubert v. Herkomer u. s. w.
Stuttgart. In Meiringen ist
am 28. August ganz unerwartet
Baudirektor Prof. Dr.-Ing. Adolf
v. Ernst im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer Blind-
darmoperation gestorben, eine Nachricht, die weitgehende
Teilnahme finden wird, besonders indenKreisen der Studen
tenschaft, die den verehrten Lehrer, als dessen Absicht, am
1. Oktober in den Ruhestand zu treten, bekannt wurde,
noch vor Semesterschluß mit Darbringung eines solennen
Fackelzugs ehrte. Prof. Dr. v. Ernstistl845 in Berlin geboren,
studierte auf der Gewerbeakademie in Berlin 1864—68,
war in verschiedenen Etablissements Deutschlands und
Englands tätig, nahm als Sekondeleutnant am Feldzug
1870/71 teil, erhielt bei Spichern und Yendome Ver
wundungen und wurde durch das Eiserne Kreuz 2. Klasse
ausgezeichnet. In das bürgerliche Leben zurückgekehrt,
wirkte er als Lehrer für Maschinenbau und technische
Mechanik an der höheren Gewerbeschule in Halberstadt
(1876—1884). Seit 1884 war er an der Technischen
Hochschule in Stuttgart als Dozent an der Abteilung für
Maschineningenieurwesen tätig. Seine besondere Tätig
keit erstreckte sich auf das Gebiet der Hebemaschinen;
auf diesem galt er als erste Autorität. Auch literarisch
hat er seinen Namen bekanntgemacht durch ein Werk
über die Hebelkraft, das mehrere Auflagen erlebte. Unsre
Zeitschrift verdankt ihm einen wertvollen Beitrag, eine
Abhandlung über „Handwerk und Ingenieurwissenschaften
im Dienste der Kultur“, die im Jahrgang 1905 (Nr. 18,
19, 20) erschienen ist. Als Ingenieur, Lehrer, Patriot
und Mensch zeichnete sich Adolf v. Ernst durch Eigen
schaften des Geistes und Herzens aus, die seinen Hin
gang schmerzlich fühlbar machen und ihm ein treues,
ehrendes Gedenken sichern.
Balingen. Eine aus Württemberg, Baden und Hohen-
zollern besuchte Versammlung von Bauwerkmeistern,
Baugewerbetreibenden u. s. w. bat, wie man uns
berichtet, die Gründung eines eignen Zementwerks
auf genossenschaftlicher Grundlage (G. m. b. H.) be
schlossen. Der Gesellschaftsvertrag ist unter Annahme
eines Stammkapitals von 700 000 M. abgeschlossen worden.
Mit dem Bau der Fabrik soll alsbald begonnen werden.
ß AUZEITUNG
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Architekt Hans Rommel, Frankfurt a. M.
Karlsruhe. Zur Erbauung der Talsperre im
Murgtal hatte ein Blatt berichtet, daß die Firmen
Schuckert-Nürnberg und Siemens & Halske-Berlin Unter
nehmer des riesigen Werks seien. Demgegenüber stellt
die „Str. P.“ fest, es sei vollständig ausgeschlossen, daß
einem Privatunternehmen die Konzession zur Erstellung
einer Wasserkraftanlage im Murgtal erteilt werde. Die
Regierung habe sich nicht nur darauf beschränkt, die Pläne
des Prof. Rehbock anzukaufen, sondern sie treffe auch die
nötigen Vorbereitungen, um im nächsten Staatshaushalt die
Mittel zur Erstellung des Kraftwerks durch den
Staat anzufordern. Zu diesem Zweck sei die Bahnbau
inspektion Gernsbach zurzeit damit beschäftigt, die er
forderlichen Vermessungen und sonstigen Vorarbeiten vor-
zunehmen. An der Genehmigung der Anforderung durch
den Landtag sei nach dessen letzten Verhandlungen nicht
zu zweifeln.
Aachen. Auf der am 15. August eröffneten Aus
stellung für christliche Kunst ist auch die Archi
tektur in beachtenswerter Weise vertreten. Allerdings
sollen in dieser Abteilung die Ausländer bei weitem über
wiegen. John J. Bensley-London gibt eine ganze Anzahl
Außen- und Innenansichten seiner orientalisierenden West-
minster-Kathedrale, Ashbee und Richmond bringen fein-
tönige Kirchenentwürfe, namentlich auch reizende Details
von Dekorationen, Molkenboer, Jac van Gils, Cuypers,
haben meist noch gotisierende Entwürfe für holländische
Kirchen ausgestellt. Von Peter Behrens ist ein sehr
interessanter Entwurf für eine evangelische Kirche zu
sehen, bei der namentlich die glückliche Anordnung der
Plätze in der achteckigen Halle interessiert, von Rößler-
Dresden die farbig sehr gute Dekoration eines monu
mentalen Kuppelraumes. Schilling und Gräbner, Fritz
Schumacher und Pützer haben ebenfalls höchst inter
essante Aufnahmen ihrer modernen Kirchenbauten zur
Ansicht gebracht.
Worms. Die Stadtverordnetenversammlung beschloß
in Uebereinstimmung mit dem Kunstrat und dem Denk